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Aktien Wien Schluss: ATX-Wochenminus von 9,3 Prozent

Veröffentlicht am 17.03.2023, 18:21
© Reuters
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WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat auch am Freitag mit Kursverlusten geschlossen und damit an die jüngsten Abschläge angeknüpft. Die Turbulenzen im Bankensektor sorgen für hohe Nervosität. Zunächst startete der heimische Markt noch mit einer kräftigen Erholungsbewegung in den Handel, doch die Verlaufsgewinne brauchten sich bis zum Nachmittag auf und schließlich wechselten die Vorzeichen.

Beschleunigt wurde die Abwärtsbewegung beim ATX-Verfall zu Mittag. Am großen Verfallstag laufen an den Terminbörsen Futures und Optionen auf Indizes und einzelne Aktien aus, in der Auktion gab es dann keine größeren Kursausschläge mehr. Der ATX schloss um 0,73 Prozent schwächer auf 3124,59 Einheiten.

Heimische Bankaktien (NASDAQ:KBWB), am Vormittag noch kräftig im Plus, schlossen einheitlich schwächer. Erste Group (VIE:ERST) verloren rund ein Prozent, Bawag (VIE:BAWG) büßten 1,3 Prozent ein und Raiffeisen Bank International (VIE:RBIV) fielen um 1,4 Prozent. Auch die Ölwerte (NYSE:XLE) der OMV (ETR:OMVV) konnten sich dem negativen Markttrend nicht entziehen und beendeten die Sitzung um 0,7 Prozent tiefer, während Branchenkollege Schoeller-Bleckmann ein schmales Plus von 0,2 Prozent ins Wochenende retten konnten.

Insgesamt blieben Nachrichten zu Einzelwerten Mangelware, von Analystenseite gab es aber Neuigkeiten zur CA Immo (VIE:CAIV). Die Erste Group hat das Kursziel für die Titel von 34 auf 30 Euro gesenkt und die Anlageempfehlung "Accumulate" bestätigt. Die Titel gaben um 0,4 Prozent auf 25,40 Euro nach. Deutlich größere Abschläge gab es bei den Branchenkollegen s Immo (minus 5,9 Prozent) und UBM (minus 4 Prozent) zu sehen.

Probleme am internationalen Bankensektor hatten für eine tiefrote Börsenwoche gesorgt. Die Pleite der kalifornischen Silicon Valley Bank (SVB) hatte die Krise eingeleitet, danach kam die Credit Suisse (SIX:CSGN) in die Schlagzeilen und zuletzt geriet die US-Regionalbank First Republic in Schieflage.

Zuletzt war dann zwar bekannt geworden, dass die angeschlagene Credit Suisse Unterstützung der Schweizerischen Notenbank erhält. Außerdem helfen elf große US-Banken der First Republic mit unversicherten Einlagen von insgesamt 30 Milliarden US-Dollar aus - am Freitag kamen aber Sorgen auf, dass es sich bei den 30 Milliarden Dollar um nicht genügend Liquidität handeln könnte. Darüber hinaus wurde die Ertragskraft des Geldhauses in Frage gestellt.

Mit Spannung blicken nun alle auf die weitere Vorgehensweise der Notenbanken. Die EZB hatte gestern den Leitzins um 50 Basispunkte angehoben, aber sich nicht auf weitere Zinserhöhungen festgelegt. Die EZB-Bankenaufsicht berät am Berichtstag auf einer Sondersitzung über die Lage der Bankenbranche nach den jüngsten Turbulenzen. Laut einer mit den Beratungen vertrauten Person, geht es bei dem Treffen darum, die Liquiditätslage im Bankensektor der Eurozone zu überwachen.

In der nächsten Woche steht die nächste Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed an. "Die US-Währungshüter dürften u.E. aber nur dann von einer Zinserhöhung abrücken, falls sie eine beträchtliche Wahrscheinlichkeit sehen, dass die aktuellen Verwerfungen Ausdruck eines systemischen Problems im Finanzsektor sind. Solange dies nicht der Fall ist, sollten die fundamentalen Rahmenbedingungen den Ausschlag für die Zinsentscheidung geben", lautet die Einschätzung der LBBW.

Die am Freitag veröffentlichten US-Konjunkturdaten brachten kaum Impulse. Die Industrieproduktion stagnierte im Februar, Ökonomen hatten mit einem Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet. Außerdem hat sich die Stimmung der US-Verbraucher im März spürbar eingetrübt. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima fiel von 67,0 Punkten im Vormonat auf 63,4 Punkte.

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