WIEN (dpa-AFX) - Geopolitische Unsicherheiten und steigende Renditen an den Anleihemärkten haben die Wiener Börse am Mittwoch belastet. Der ATX fiel um 1,15 Prozent auf 3490,50 Punkte.
Vor allem die Regierungsbildung in Italien verunsicherte die Märkte. In einem Entwurf des Koalitionsvertrages zwischen den euroskeptischen Parteien Fünf Sterne und Lega ist unter anderem von Szenarien zum Euro-Ausstieg und zum Schuldenerlass des Landes die Rede. Zudem sorgt eine mögliche Abwendung von der expansiven Geldpolitik der Notenbanken in Europa und den USA für Zurückhaltung bei den Anlegern.
Am Nachmittag standen in den USA Daten zur Industrieproduktion im Fokus, die im April erwartungsgemäß bereits den dritten Monat in Folge zugelegt hatte. Zuletzt waren gute Wirtschaftsdaten häufig als Signal für mehr geldpolitischen Spielraum der US-Notenbank angesehen worden. Am Vortag galt dies als Hauptgrund dafür, dass die Marktzinsen stiegen und Anleihen so für Anleger wieder attraktiver wurden.
Die Berichtssaison setzte sich mit Geschäftszahlen der österreichischen Post fort. So stiegen die Post-Aktien um 1,91 Prozent, nachdem der Briefzusteller solide ins Jahr gestartet war.
Raiffeisen Bank International fielen um 3,62 Prozent auf 29,01 Euro. Das ATX-Schwergewicht hatte am Vortag, nach starken Quartalszahlen über vier Prozent zugelegt. Bankwerte gehörten europaweit zu den schwächsten Werten. Auch Erste Group verloren 1,93 Prozent und Bawag 0,23 Prozent.
Hingegen kletterten die Aktien von Schoeller-Bleckmann um 1,52 Prozent.