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Aktienkäufe fremdfinanzieren? Betrachten wir zwei tolle Möglichkeiten!

Veröffentlicht am 16.10.2021, 09:26
Aktienkäufe fremdfinanzieren? Betrachten wir zwei tolle Möglichkeiten!

Kennst du das Problem? Eine oder mehrere Aktien deiner Watchlist haben einen günstigen Einstiegskurs erreicht, aber die Cash-Reserven reichen für einen Kauf leider nicht aus. Dann willkommen im Klub. Denn ich denke, dass jeder von uns wahrscheinlich diese Situation schon einmal erlebt hat. Und unter Umständen kann es hier schnell zu einer Menge Frustration kommen. Nämlich dann, wenn sich die Kurse schon nach kurzer Zeit wieder erholt haben.

Dabei gibt es hier schon eine Option, die man in Erwägung ziehen könnte. Und zwar, dass man solche spontanen Aktienkäufe einfach mit Fremdkapital finanziert. Es ist allerdings etwas Vorsicht angebracht, wenn man Käufe von Wertpapieren mit einem Kredit realisiert. Betrachten wir uns heute aber trotzdem einmal zwei Möglichkeiten, wie man solch eine Fremdfinanzierung auf die Beine stellen könnte

Der Wertpapierkredit Eine der gängigsten Möglichkeiten, seine Aktienkäufe mit Fremdmitteln zu tätigen, stellt wohl der Wertpapierkredit dar. Bei dieser Finanzierungsform wird die Kreditsumme durch das eigene Portfolio abgesichert. Und das bedeutet konkret, dass die im Depot enthaltenen Wertpapiere bemessen an ihrem individuellen Risiko beliehen werden. Bei deutschen und europäischen Aktien kann der Beleihungswert hier bis zu 70 % des Kurswertes ausmachen.

Es läuft in der Praxis dann so ab, dass eine maximal mögliche Kreditsumme vereinbart wird. Man kann allerdings immer nur den Betrag in Anspruch nehmen, der sich durch den aktuellen Beleihungswert des Depots ergibt. Besitzt man also beispielsweise deutsche Standardwerte mit einem Kurswert von 10.000 Euro, so kann man durch den eingeräumten Wertpapierkredit nun über zusätzliche 7.000 Euro verfügen. Kauft man damit weitere Aktien, können diese dann auch wieder beliehen werden und so den finanziellen Spielraum weiter erhöhen.

Gegenüber anderen Darlehen muss man bei einem Wertpapierkredit keine laufenden Raten entrichten. Vielmehr zahlt man in der Regel nur Zinsen auf den in Anspruch genommenen Kreditbetrag. Meistens werden diese dann jeweils zum Ende eines jeden Quartals von der Bank abgerechnet und eingezogen. Und die Zinsen liegen oftmals auch in einem erträglichen Bereich. Dies hat einfach damit zu tun, dass man ja die Wertpapiere, die man besitzt, als Sicherheit abgetreten hat.

Zur eigenen Sicherheit sollte man aber den vorhandenen Kreditrahmen nicht zu weit ausreizen. Ich persönlich habe mir hier vorgegeben, nie mehr als 20 % des aktuellen Depotwertes als Kredit in Anspruch zu nehmen. Damit habe ich nämlich die Sicherheit, dass ich, selbst wenn der Depotwert um 50 % zurückgeht, keine Angst vor Zwangsverkäufen meiner Wertpapiere haben muss.

Herkömmliches Darlehen Eine andere Option wäre natürlich, für seine einzelnen Wertpapierkäufe auf einen herkömmlichen Kredit zurückzugreifen. Denn bei diesen bekommt man die finanziellen Mittel, die man benötigt, bei vielen Banken ohne die Angabe eines bestimmten Verwendungszweckes ausgezahlt. Der Vorteil bei solchen Darlehen liegt meiner Meinung nach klar auf der Hand. In der Regel muss man nämlich bei einem Konsumkredit keinerlei Sicherheiten hinterlegen. Meistens reicht eine sogenannte Lohnabtretung hier völlig aus.

Und man hat sogar so etwas wie eine Planungssicherheit. Denn man weiß ja von vornherein, wie lange der Kredit läuft und welche monatliche Belastung man zu tragen hat. Sollte man mit dem Kreditbetrag in dividendenstarke Aktien investieren, dann könnten die erhaltenen Ausschüttungen sogar dabei helfen, die monatlichen Aufwendungen für das Darlehen deutlich zu reduzieren.

Und noch ein Vorteil ist erkennbar. Während die Darlehenssumme jeden Monat geringer wird, wäre es möglich, dass die gekauften Aktien nicht nur im Wert stabil bleiben, sondern ihr Kurs immer weiter ansteigt. Ist der Kredit schließlich vollständig getilgt, hätte man sozusagen ein „Aktienguthaben“ erschaffen. Wohingegen bei einem echten Konsumkredit das gekaufte Objekt am Ende der Laufzeit meistens so gut wie wertlos ist.

Fazit Ich finde, dass man mit den oben beschriebenen Möglichkeiten mit ruhigem Gewissen seine Aktienkäufe teilweise fremdfinanzieren könnte. Zumindest wenn man dabei überlegt und besonnen vorgeht. Denn man muss natürlich immer damit rechnen, dass sich eine kreditfinanzierte Aktie nicht wie gewünscht entwickelt. Und nichts wäre schlimmer, als wenn man dadurch dann in eine finanzielle Schieflage gerät. Doch ich denke, dass ich mir bei unseren Foolishen Lesern diesbezüglich keine großen Gedanken machen muss.

Der Artikel Aktienkäufe fremdfinanzieren? Betrachten wir zwei tolle Möglichkeiten! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

Motley Fool Deutschland 2021

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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