Der Sportartikelhersteller Puma (ETR:PUMG) (WKN: 696960) hat ein turbulentes Geschäftsjahr sehr erfolgreich abgeschlossen. Der neue CEO Arne Freundt konnte in dieser Woche Rekordzahlen bei Umsatz und EBIT verkünden. Dennoch notiert die Aktie, die Ende 2022 aus dem DAX flog, 51 % unter ihrem Allzeithoch vom November 2021 (Stand: 01.03.23). Wir schauen genauer auf die Zahlen von Puma und auf die Gründe, warum ich die Aktie nun attraktiv finde.
Das Geschäftsjahr 2022 im Detail
Die Rekorde bei Umsatz und EBIT aus dem Geschäftsjahr 2021 wurden in 2022 noch einmal locker übertroffen. Trotz gesamtwirtschaftlicher Herausforderungen und des CEO-Wechsel Ende 2022 stieg der Umsatz um 19 %. Auf Ebene der Produktsegmente stach das Geschäft mit Schuhen mit einem Umsatzwachstum von 31 % heraus. Bei den Regionen war das Umsatzplus mit 28 % in Amerika am höchsten. Im Raum Asien/Pazifik sank der Umsatz im Gesamtjahr leicht, wobei im vierten Quartal ein leichtes Umsatzplus erzielt wurde.Das EBIT stieg mit 15 % etwas weniger stark als der Umsatz. Rabattaktionen, um die hohen Vorratsbestände zu reduzieren, sowie höhere Kosten für Rohstoffe und Frachtraten belasteten das Ergebnis. Trotz der Rabattaktionen erhöhten sich die Vorräte um 50 % im Vergleich zu Ende 2021 auf nun 2,2 Mrd. Euro – dieser Wert entspricht dem Umsatz eines ganzen Quartals. Im Zusammenhang mit der Vorratserhöhung sanken die flüssigen Mittel um 39 %.
Der Blick nach vorne
Diese hohen Vorräte könnten kurzfristig zum Problem werden. Die hohe Inflation sowie eine immer noch drohende Rezession könnten zu einem Nachfragerückgang führen. Puma müsste dann noch höhere Preisnachlässe gewähren, um seine Produkte (die ja aus der Mode kommen) loszuwerden.Das Management blickt jedoch optimistisch auf das Jahr 2023 und geht von anhaltendem Wachstum aus. Der Umsatz soll mit hohen einstelligen Raten wachsen, das EBIT im Mittelwert ungefähr auf dem Niveau aus 2022 verharren.
Dazu passt, dass Puma das langfristige Umsatzwachstum weiterhin gegenüber kurzfristiger Gewinnoptimierung priorisiert. Dabei kommt dem Konzern aus Herzogenaurach zugute, dass immer mehr Menschen auf einen gesunden und aktiven Lebensstil achten und auch in Alltag und Beruf vermehrt sportliche Kleidung und Schuhe tragen.
Darum finde ich die Puma-Aktie attraktiv
Auf kurze Sicht hat Puma definitiv einige Herausforderungen wie hohe Lagerbestände und hohe Kostensteigerungen, die sich jeweils negativ auf die Profitabilität auswirken. Auf lange Sicht sollten diese Themen jedoch keine große Bedeutung spielen.Der neue CEO hatte die Chance, bei der Verkündung von Ergebnis und Ausblick reinen Tisch zu machen. So wie es sein Vorgänger als neuer CEO bei Adidas (ETR:ADSGN) gemacht hat. Dass er dies nicht getan hat und weiteres Wachstum prognostiziert, stimmt mich optimistisch.
Weiterhin gefällt mir, dass Puma an seiner Ausrichtung festhält und den Fokus unverändert darauf legt, die Markenbegehrlichkeit zu erhöhen und Marktanteile zu gewinnen. Insbesondere die vielfältigen Kooperationen mit Sportlern, Influencern und Pop-Stars sowie die lokale Präsenz, wie zum Beispiel im Cricket in Indien, scheinen mir Erfolgsgaranten zu sein. Mit dieser Strategie und seiner dynamischen Marke hat sich das Unternehmen in den letzten Jahren besser als die beiden großen Konkurrenten Nike (NYSE:NKE) und Adidas entwickelt.
Ich glaube an eine Fortsetzung dieser Erfolgsgeschichte und traue Puma auf lange Sicht knapp zweistellige Wachstumsraten zu. Gemessen daran finde ich das KGV von 24 attraktiv. Auch die Marktkapitalisierung von 9 Mrd. Euro lässt in meinen Augen auf lange Sicht noch Luft nach oben.
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Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von Adidas und Puma. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.
Aktienwelt360 2023