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Aktienmärkte: Haben wir die Tiefs wirklich schon gesehen?

Veröffentlicht am 07.04.2020, 15:39
Aktualisiert 07.04.2020, 15:51
© Reuters.

Von Robert Zach

Investing.com - Von der Baisse in die Hausse? Angesichts der brutalen Volatilität an den Aktienmärkten, wächst unter Anlegern und Händlern der Konsens darüber, dass der Aktienmarkt sein Tief im seit 11. März etablierten Bärenmarkt bereits gesehen haben könnte. Grund für den neuen Optimismus ist Tatsache, dass die Wachstumsrate der Neuinfektionen mit dem weltweit grassierenden Coronavirus abnimmt. Aber auch die Annahme, dass die von den Regierungen und Zentralbanken auf der ganzen Welt aufgefahrenen schweren Geschütze in Form von geld- und fiskalpolitischen Rettungspaketen ausreichen werden, um eine dynamische Erholung der Unternehmensgewinne im späteren Jahresverlauf herbeizuführen, sorgen für neue Euphorie an den Weltbörsen.

Mit anderen Worten, das Schlimmste der Coronavirus-Auswirkungen auf den Aktienmarkt läge bereits hinter uns, so dass jetzt der Zeitpunkt zum Kaufen gekommen wäre.

Am Montag schlossen der Dow-Jones-Index und der S&P-500-Index mit einem Plus von über 7%, während der DAX fast 6% zulegte. Seit dem Tief am 19. März ist das deutsche Aktienbarometer bereits über 23% gestiegen.

Die gestrige Rallye an den Aktienmärkten gibt den Optimisten also tendenziell Recht, aber es mehren sich auch die kritischen Stimmen, die davor warnen, dass dies letztlich eine Bärenfalle sein könnte.

So etwa Mislav Matejka, Aktienstratege bei JP Morgan in London, der die Anleger in einer gestern herausgegebenen Kundennotiz davor warnte, dass die Weltwirtschaft "eine für Rezessionen typische Teufelsspirale zwischen schwacher Endnachfrage, schwächelnden Arbeitsmärkten, rückläufigen Gewinnen, kränkelnden Kreditmärkten und niedrigen Ölpreisen" durchlaufen werde.

Besonders beunruhigend ist für Matejka, dass die gegenwärtige Rezession durch einen Schock beim Konsum - der in den westlichen Volkswirtschaften 70 Prozent des BIP ausmacht - ausgelöst wurde, da die Arbeitnehmer weltweit durch die Stilllegung von nicht lebensnotwendigen Unternehmen daran gehindert werden, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

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Aufgrund dessen erwarten die Ökonomen von JP Morgan, dass die Wirtschaftstätigkeit nur allmählich ihren Tiefpunkt erreichen wird, wie nach der großen Finanzkrise, statt einer V-förmigen Erholung, die normalerweise auf Einmalereignisse wie Naturkatastrophen folgt.

Die Bank schätzt, dass die Arbeitslosenquote in der zweiten Jahreshälfte mit 8,5 Prozent weiterhin hoch bleiben wird, während sich der Rückgang des realen US-Bruttoinlandsprodukts in der Spitze auf 10 Prozent belaufen werde, nach 4% während der Finanzkrise. "Und all dies unter der Annahme, dass das Virus bis Juni Geschichte ist, was sich als sehr optimistische Einschätzungen erweisen könnte", schrieb Matejka.

Daher riet er seinen Kunden, technische Signale zu ignorieren: "Der Versuch, in den Markt einzusteigen, einfach weil er technisch überverkauft ist und dies immer stärker wird, geht am wesentlichen vorbei". Auch solle man die fiskal- und geldpolitischen Impulse nicht überschätzen, schließlich handle es sich um den "ersten Abwärtszyklus am Verbraucher- und Arbeitsmarkt seit 11 Jahren.“

"Obwohl der Konsens noch immer eine rasche Erholung zu sehen scheint, ziehen sich Rezessionen tendenziell in die Länge", fügte Matejka hinzu. Seiner Einschätzung nach hat der S&P 500 im Schnitt 18 Monate gebracht, um in den vergangenen Rezessionen ein finales Tief zu erreichen.

Um wieder in den Markt einzusteigen, will der Aktienstratege drei Dinge sehen: zum einen darf sich keine zweite Infektionswelle in China einstellen sowie keine Beschleunigung der Infektionen im Westen, sobald die Beschränkungen aufgehoben werden. "Wenn wir dabei einen wichtigen medizinischen Durchbruch in der Behandlung (gegen Covid-19) erzielen, bei der die Sterblichkeitsraten deutlich sinken, wäre das natürlich ein entscheidender positiver Aspekt“, sagte Matejka.

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Als Kaufsignale sieht er ebenfalls größere Konjunkturpakete und Aktienbewertungen, die näher an das 10-fache des geschätzten Gewinns reichen. Derzeit wird der S&P 500 zu einem 15-fachen der Gewinne gehandelt.

In der aktuellen Situation empfiehlt der Aktienstratege, in den kurzfristigen Erholungsrallyes Gewinne vom Tisch zu nehmen und eine defensive Sektoren-Allokation beizubehalten, weil neue Tiefs an den Aktienmärkten nicht ausgeschlossen werden können.

Konkret meinte Matejka mit einer defensiven Sektoren-Allokation, dass Anleger eher auf Werte aus den Bereichen Gesundheit (NYSE:XLV) und Versorger (NYSE:XLU) setzen sollten und eine Untergewichtung bei zyklischen Konsumgütern (NYSE:XLY), Energie (NYSE:XLE) und Industriewerten (NYSE:XLI) in Betracht ziehen sollten.

Hinweis: Hier geht es zur Seite mit den Futures-Kursen, hier zum Dow Jones-Chart, hier zur technischen Dow Jones-Übersichtsseite und hier zu den Dow Jones-Einzelwerten. Die wichtigsten Wirtschaftsereignisse des Tages finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.

Aktuelle Kommentare

Neue Tiefs sehen wir, wenn die Insolvenzwelle anbricht. Laut Bloomberg sollen grade Anleihen im Wert von einer Billion "distressed" sein, sprich höchstwahrscheinlich ausfallen. Diese Summe hat sich in wenigem Wochen vervielfacht und soll weiter steigen. 30% der US Unternehmen sind nicht profitabel, vor Corona angemerkt. Sobald deren Eigenkapital verpufft und die Bonitäten massiv heruntergesetzt werden, wird es zu einem Pubkt kommen wo alle ihren Ramsch auf den Markt schmeissen. Die EZB Anleihenkäufe können aufgrund des fehlenden Wachstums das Platzen der Schuldenblase der Unternehmen nur verzögern, aber nicht aufhalten. Ein geköpftes Huhn, welches ein letztes mal herumtänzelt.
schulden werden einfach aufgekauft. dann geht's munter weiter.
Die EZB z.B. kauft aber keinen Junk, die Unternehmen müssen mindestens BBB gewertet sein. Der größte Anteil an Unternehmen weltweit sind BBB. Ebenfalls halten Pensionsfonds, Versicherer usw. nur Unternehmen ab BBB. Wenn einmal die Bombe platzt, dann wird der Ramsch entladen. Selbst wenn die EZB alle Anleihen aufkaufen würde, wäre die steigende Zinslast bei einbrechendem Gewinn (wenn denn Gewinn vorher da war) und Umsatz für die Unternehmen schlicht und ergreifend nicht zu bewältigen. Galeria Kaufhof, Vapiano, Maredo, Arwe, McTrek und zich andere Unternehmen im Unsatzbereich zwischen 100 mio und 1 Mrd haben jetzt schon Insolvenzanträge gestellt, trotz aller Hilfen und sonst was.
Die wenigsten scheinen zu begreifen, was es bedeutet, wenn diese Schulden einfach abgekauft werden. Der Staat hat kein Geld, das er nicht dem Bürger wegnimmt. Entweder sofort oder später. Das „Drucken“ von Geld macht es nicht besser, sonder schlimmer, denn es zerstört bereits vorhandenes Vermögen und sorgt für ein Fortschreiten von Fehlallokationen und steigende Lebenshaltungskosten. Die Wirtschaft wird nicht gestärkt, sondern untergraben. Ein kurzfristiger Scheinerfolg zum Preis langfristiger und langanhaltender Qualen.
Pump and dump
Und zum jahresende kommt dann noch der harte brexit?
Fakt ist,dass hier überhaupt niemand auch nur das Geringste weiss...hier werden Vermutungen angestellt,das ist alles...nach 20 Jahren Börse und mehreren Crashs kaufe ich die Marktpsychologie,wenn Top Werte wie z.B. eine Mastercard > 30% abverkauft werden...beim Bounce werden die Gewinne vom Tisch genommen und bei den nächsten Dips wieder reinvestiert...sich hier darüber auszulassen,wann welche Krise endet ist doch reine Zeitverschwendung...die Wahrheit liegt meist zwischen den Euphorikern und den Weltuntergangspropheten...that‘s it...
korrekt
Alles nur kuenstliche Blase!
aber schöne Kunst
glaubt hier jemand das diese Wirtschaftskrise (die alle Bereiche des Lebens betrifft) nach einem Monat vorüber ist? Wenn die Talfahrt nach der Finanzkrise ca. 13 Monate dauerte bis die Börsen wieder stiegen.
das ist richtig! aber das neu gedruckte Geld muss irgendwann mal einen wirtschaftlichen Gegenwert haben...und wenn der nicht erwirtschaftet wird, geht es Abwärts.
natürlich wird es erstmal eine Rally geben...längstens bis nach US-Wahl. Aber dann....
wie du meinst... glauben und hoffen darf jeder 😉
Die Hier läßt wieder alle Vorsicht vergessen!
*Gier
Das Bier
Fanta 4
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