Du bist auf der Suche nach einer renditestarken Anlagemöglichkeit? Neben dem Aufbau eines diversifizierten Portfolios mit Aktien hast du auch die Möglichkeit, in einen Fonds zu investieren. Der große Vorteil hierbei ist, dass du keine Ahnung vom Finanzmarkt haben musst. Des Weiteren ist es auch eine zeitschonende Alternative. Denn ein qualifizierter Fondsmanager trifft die wesentlichen Anlageentscheidungen für dich.
Keine Ahnung vom Finanzmarkt ist richtig. Jedoch solltest du sehr wohl wissen, worin du investierst. Denn Fonds kann man überblicksmäßig in zwei Kategorien gliedern. Zum einen gibt es aktiv gemanagte Fonds und passiv gemanagte Fonds, die auch als ETFs (Exchange-Traded Funds) bezeichnet werden.
Bei aktiven Fonds hat der Fondsmanager das Ziel, eine höhere Rendite als der breite Markt zu erzielen. Breit gestreute ETFs versuchen hingegen nur die Entwicklung des Marktes abzubilden. Demnach wird ein ETF auf den DAX proportional in die im DAX enthaltenen Unternehmen investieren. Klarerweise kann der ETF mit dieser Strategie nicht besser als der Markt abschneiden.
Unterschied 1: Kostenquote Einer der größten Unterschiede zwischen aktiven Investmentfonds und ETFs besteht in der Kostenquote. Ein aktives Fondsmanagement hat natürlich seinen Preis. Zunächst muss ein Fondsmanager bezahlt werden, der seine Investitionsentscheidungen basierend auf intensiven Research-Tätigkeiten fällt. Weiters sind es regelmäßige Käufe und Verkäufe des Fonds, die sich auf die Transaktionsspesen niederschlagen.
Der große Vorteil eines ETFs besteht hingegen darin, dass dieser kostenseitig optimiert ist. Demnach gibt es beispielsweise ETFs wie den Lyxor Core MSCI World (DE:X010) UCITS ETF (WKN: LYX0YD), der über eine Kostenquote von 0,12 % p. a. verfügt. Die Kostenstruktur von aktiven Fonds bewegt sich hingegen zwischen 1,0 und 2,5 % pro Jahr. Zugegeben, über einen Zeitraum von einem Jahr macht das keinen großartigen Unterschied. Da Foolishe Anleger jedoch langfristig investieren, sollte man sich einen Zeitraum von ca. 20 Jahren ansehen.
Unterschied 2: Rendite Nun weißt du, dass ETFs grundsätzlich günstiger sind als aktiv gemanagte Fonds. Doch günstig ist nicht immer gut. Denn man könnte annehmen, dass ein guter Fondsmanager, der die Finanzmärkte genau beobachtet, eine höhere Rendite als ein ETF erzielen kann.
Nimmt man beispielsweise eine Kostenquote von 1,0 % p. a. bei einem aktiven Fonds an, müsste die Überrendite im Vergleich zum zuvor genannten ETF lediglich 0,88 % pro Jahr betragen. Ein Wert, der doch erreichbar sein sollte, oder? Tatsächlich zeigen empirische Untersuchungen, dass der überwiegende Teil der Fondsmanager den Markt langfristig nicht schlagen kann. Natürlich gibt es Zeiträume, in denen Fondsmanager besser als der breite Markt abschneiden. Das ist zum Beispiel bei Aktien-Crashes oftmals der Fall. Denn während ein Fondsmanager das Portfolio reduzieren kann, bleibt ein ETF in diesen Zeiten investiert.
Doch dabei wird oftmals auch der nachfolgende Anstieg verpasst. So ist es kaum verwunderlich, dass die meisten Fondsmanager daran scheitern, eine höhere Rendite über einen Zeitraum von 20 Jahren zu erzielen als ein ETF auf einen breit gestreuten Index wie den MSCI World. Somit ist die Kostenquote sehr wohl das Zünglein an der Waage.
Der Sieger ist … Der Sieger ist für mich ganz klar das passive Fondsmanagement, sprich ETFs. Denn sollten aktive Fonds lediglich die gleiche Rendite wie ein ETF erzielen können, machen die höheren Gebühren einen großen Unterschied. Nehmen wir beispielsweise eine jährliche Rendite von 7 % an und eine Kostenquote von 0,12 % für den ETF und 1,0 % für den aktiven Fonds, dann ergibt sich folgendes Ergebnis. Wie du siehst, könnte dich eine falsche Entscheidung ca. 5.800 Euro kosten.
Anlagejahr | ETF | aktiver Fonds |
0 | 10.000 | 10.000 |
1 | 10.688 | 10.600 |
10 | 19.452 | 17.908 |
15 | 27.130 | 23.966 |
20 | 37.838 | 32.071 |
Der Artikel Aktive Investmentfonds oder ETFs? Für mich ist die Entscheidung klar! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
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