Alle Aktien verkaufen und nur auf Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) (WKN: A0YJQ2) setzen: Hast du schon mal mit dem Gedanken gespielt? Um ehrlich zu sein: Ja, das habe ich sogar. Im Endeffekt ist Warren Buffett einer der fähigsten Investoren, der sein Geld mit ebendieser einen Aktie gemacht hat.
Zudem hat er ein Portfolio mit einem selektiven Querschnitt der US-amerikanischen Wirtschaftswelt geschaffen. Das kann für Foolishe Investoren ausreichende Qualität sein, von der man langfristig orientiert profitieren kann.
Berkshire Hathaway ist vielleicht die einzige Ausnahme, bei der ich das in Erwägung ziehen würde. Trotzdem hätte ich so meine Probleme damit, diesen Schritt zu gehen. Oder zumindest Baustellen, auf die ich achten würde: Drei an der Zahl sehe ich: das Management, die Bewertung und die Opportunitätskosten.
Nur Berkshire Hathaway: Das Management! Als einzige Aktie lediglich in Berkshire Hathaway zu investieren wäre für mich weniger problematisch, wenn es Warren Buffett und Charlie Munger noch über Jahrzehnte geben würde. Die beiden Starinvestoren haben ihre Arbeit klar definiert, es geht um solide, sichere, zeitlose und qualitative Renditen. Mit ihrer Erfahrung, ihrem Wissen und ihrer Art sind sie sehr erfolgreich und die Gesichter dieser Aktie.
Wir brauchen jedoch keine Glaskugel, um Veränderungen im Management als nahend zu erkennen. Warren Buffett und Charlie Munger sind über 90, wobei Munger eher auf die 100 zugeht. Das heißt, dass in einigen Jahren eine Nachfolgeregelung vermutlich eintreten muss.
Mit der Nachfolgeregelung bei Berkshire Hathaway kann es Chancen, aber auch Risiken geben. Das neue Management muss sich erst einmal das Vertrauen verdienen, wohingegen das Investorenteam zeigen muss, dass es in den Fußstapfen des Orakels von Omaha bleibt. In das Konglomerat vor 30 Jahren All-In zu gehen wäre daher die sicherere Alternative mit Blick auf das Management gewesen. Wobei die Retrospektive natürlich immer einfacher ist.
Eher Baustelle: Die Bewertung Eine Baustelle ist für mich eher die Bewertung, wenn es um die Aktie von Berkshire Hathaway geht. Zu jedem Preis würde ich jedenfalls nicht zuschlagen. Warren Buffett selbst gibt die Aktie mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,2 als fair bewertet bis preiswert an. Kaufte jedoch in der Vergangenheit sogar bis zu einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,5 eigene Aktien zurück. Das heißt, dass bis zu diesem Niveau solide, langfristige Renditen möglich erscheinen.
Im Idealfall sollte man als Investor, der All-In gehen möchte, daher zu einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von deutlich unter 1,5 maßgeblich in die Aktie investieren. Immerhin: Das ist der Fall, was für grundsätzlich solide, zeitlose Renditen sprechen kann, wenn das Portfolio langfristig in den Spuren Warren Buffetts weiterwandelt.
Berkshire Hathaway: Was sind die Alternativen? Warren Buffett und Berkshire Hathaway konzentrieren sich auf profitable Qualität bei Unternehmen. Das ist unzweifelhaft ein guter Weg, um solide zeitlose Renditen einzufahren, und bleibt es auch. Aber: Es gibt ein Limit, auch aufgrund der Größe der Beteiligungen, die das Konglomerat eingeht.
Das heißt, dass es kleinere, dynamischere Aktien mit einem deutlich höheren Renditepotenzial gibt. Zwar besitzen sie auch höhere Risiken. Ich wüsste für mich jedoch, dass ich immer auch in solche Aktien investieren wollen würde.
Deshalb investiere ich eben nicht nur in die Aktie von Berkshire Hathaway, die trotzdem mein Favorit bliebe, wenn ich bloß in eine Aktie investieren wollte. Allerdings zeigt mir das, dass ich zu günstigeren Konditionen noch einmal deutlich nachkaufen sollte.
Vincent besitzt Aktien von Berkshire Hathaway. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien) und empfiehlt die folgenden Optionen: Short January 2023 $200 Put auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Short January 2023 $265 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Long January 2023 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien).
Motley Fool Deutschland 2022