Bei der Allianz-Aktie (WKN: 840400) geht es weiterhin um mögliche Schadensersatzzahlungen im Rahmen der Structured-Alpha-Affäre. Grundsätzlich ist der Ausgang weiterhin ungewiss. Es steht jedoch ein Schadensersatz in Milliardenhöhe im Raum, der im jeweiligen Jahr einen hohen Anteil des Ergebnisses aufzehren könnte.
Wie die Allianz-Aktie das stemmen möchte? Grundsätzlich ist der DAX-Versicherer solide kapitalisiert. Allerdings zeigt sich, dass sich das Management möglicherweise von nicht mehr primär benötigten Assets trennen möchte. Eine Maßnahme, um Cash zu generieren. Die vielleicht auch kompensatorisch wirken könnte. Hier ist eine aktuelle Schlagzeile diesbezüglich aus der Schweiz.
Allianz-Aktie: Schweizer Lebensversicherungen vor Verkauf? Einem ersten Bericht von Bloomberg zufolge könnte das Management der Allianz-Aktie in der Schweiz vor einem Verkauf von Lebensversicherungsverträgen stehen. Allerdings scheint das bislang nicht bestätigt zu sein, sondern eher ein Gerücht. Jedoch eines, das vergleichsweise konkret ist.
Demnach verhandele der DAX-Versicherer mit Resolution Life über einen möglichen Verkauf. Dabei könnte ebenfalls eine Milliardensumme an Cash freigesetzt werden. Auch der Vertragswert liegt demnach bei mehreren Milliarden Euro. Kein kleinerer Schritt. Aber einer, den das Management möglicherweise früher oder später sowieso angegangen wäre.
Im Raum steht jedoch auch, dass sich die Allianz-Aktie mit dem besagten Cash für Schadensersatzzahlungen in der Causa der Structured Alpha Fonds generieren möchte. Mit nicht mehr primär strategisch benötigten Assets könnte das natürlich ein cleverer Schritt sein. Zumal es nicht das einzige Gerücht rund um einen Verkauf ist.
Auch Lebensversicherungen woanders im Fokus Neben den schweizerischen Assets könnte die Allianz-Aktie außerdem auch in den USA ein Paket an Lebensversicherungspolicen veräußern. Insgesamt ergibt sich daher zumindest das Bild, dass der DAX-Versicherer augenscheinlich Optionen bei einigen Geschäftsbereichen sondiert. Möglicherweise mit dem Ziel eines Verkaufs, um eben jetzt die Cash-Basis zu stärken.
Gerade Lebensversicherungen könnten eine gute Möglichkeit sein, um diesem Ziel gerecht zu werden. Die kolportierten Volumina sind jedenfalls vergleichsweise hoch. Das wiederum dürfte auch einen etwaigen Verkaufspreis positiv beeinflussen. Sowie möglicherweise einen Jahresgewinn in dem jeweiligen Jahr, wo der Verkauf verbucht werden könnte.
Insofern ist es positiv zu werten, dass sich die Allianz-Aktie mit dem Szenario von Schadensersatz beschäftigt. Und gleichzeitig nach Lösungen sucht, wie man die Mittel auftreiben könnte, ohne zum einen die Filetstücke in der Konzernstruktur zu veräußern. Aber auch nicht die Bilanz und die Solvency-Quoten allzu sehr in Mitleidenschaft zu ziehen. Für mich daher grundsätzlich eine solide Variante. Wobei es sich derzeit noch um Gerüchte handelt und wir natürlich auch nicht wissen, wie viel der DAX-Versicherer letztendlich für den Schadensersatz benötigt.
Vincent besitzt Aktien der Allianz (DE:ALVG). The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2021