Bei der Allianz-Aktie (WKN: 840400) gibt es gute Neuigkeiten! Wenn auch eine Strafzahlung. Allerdings hat sich das für die Investoren bereits abgezeichnet, entsprechend positiv können wir es werten, dass dieses Kapitel bald beendet ist.
Natürlich geht es um die Structured Alpha Fonds, die Investoren reichlich Nerven gekostet haben. Blicken wir daher heute auf den Deal sowie die Frage, was danach bei der Allianz-Aktie zählt.
Allianz-Aktie: Der US-Deal! Der Dienstag dieser Woche hat offenbar den finalen Wendepunkt in der Causa gebracht. Dem DAX-Versicherer ist es gelungen, sowohl mit dem US-Justizministerium als auch mit der SEC einen Deal einzufädeln. Primärer Bestandteil ist, dass der Versicherer 174,3 Mio. US-Dollar an das US-Justizministerium und weitere 675 Mio. US-Dollar an die SEC bezahlt. Zudem muss die Allianz (ETR:ALVG) Schadensersatz an die Investoren in Höhe von 5 Mrd. US-Dollar zahlen. Das sei jedoch bereits in den getätigten Rückstellungen abgebildet.
Die Allianz müsse sich außerdem eines Wertpapierbetrugs für schuldig erklären. Das wiederum führe dazu, dass die betroffene US-Vermögensverwalter-Tochtergesellschaft von der Beratung von in den USA beheimateten Fonds und bestimmten Pensionsfonds ausgeschlossen wird. Allerdings ist eine Sondergenehmigung im Gespräch, die Allianz Global Investors und PIMCO trotzdem ein operatives Wirken in den USA ermöglichen soll. Das ist der positive Bestandteil dieses Deals, der eben nicht zu operativen Einschränkungen führt.
Für die Allianz-Aktie endet damit dieses Kapitel. Die Rückstellungen bilden bereits den Schadensersatz ab, die Strafzahlungen sind ebenfalls zu verkraften. Ein nicht gerade ruhmvolles Kapitel, das zuletzt über dem DAX-Versicherer schwebte, dürfte damit bald Geschichte sein.
Was jetzt …?! Das Geschäftsjahr 2022 dürfte jedoch noch von dieser Causa belastet sein. Rückstellungen haben unter anderem das erste Quartal der Allianz-Aktie belastet. Auch die Strafzahlungen können das zweite Vierteljahr beeinträchtigen, sofern sie nicht in den Rückstellungen enthalten sind. Trotzdem ist es positiv, dass die Investoren wissen, welche Auswirkungen die Structured Alpha Fonds haben. Und eben, dass das Kapitel zu Ende geht und keine operativen Nachbeben hat.
Foolishe Investoren sollten daher wieder nach vorne blicken. Wenn das Management dieses Kapital endgültig auch im Zahlenwerk ad acta legt, so ist die Allianz-Aktie durchaus preiswert. Bei einem Aktienkurs von ca. 202 Euro liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis unter 12 und die Dividendenrendite bei 5,34 %. Das ist ein Bewertungsmaß, mit dem sich langfristig und ohne solche Kapitel definitiv gute Renditen erzielen lassen. Zumal es ein moderates Wachstum im einstelligen Prozentbereich bei den Ergebnissen je Aktie geben soll.
Vincent besitzt Aktien der Allianz. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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