💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Gratis entdecken

Angst der Börsianer verdirbt DWS den Sprung aufs Parkett

Veröffentlicht am 23.03.2018, 14:57
© Reuters. Logo of Deutsche Bank's asset management unit DWS is pictured at the Frankfurt Stock Exchange
DE40
-
CSGN
-
DBKGn
-

- von Andreas Framke und Hans Seidenstuecker

Frankfurt (Reuters) - Maues Börsendebüt für die Deutsche-Bank-Tochter DWS: Der erste Kurs des Vermögensverwalters wurde am Freitag in Frankfurt mit 32,55 Euro festgestellt, fünf Cent über dem Ausgabepreis.

Im Handelsverlauf schwankte das Papier dann um dieses Niveau und kam nach zwischenzeitlichen Verlusten nicht über ein Plus von 1,1 Prozent hinaus. Am Nachmittag zeigte die Kurstafel dann 32,75 Euro - ein Aufschlag von 0,7 Prozent. Damit konnte sich die DWS-Aktie wenigstens etwas vom Abwärtssog an den Börsen abkoppeln. Der Deutsche Aktienindex Dax gab vor dem Wochenende aus Sorge vor einem Handelskrieg deutlich nach.

Die Aktie der Deutschen Bank (DE:DBKGn), die auch nach dem Börsengang die große Mehrheit an der DWS hält und dies bis auf weiteres auch tun will, war größter Verlierer in dem Auswahlindex. Das Papier steht seit Tagen unter Druck, nachdem Finanzchef James von Moltke vor einem schwachen ersten Quartal bei Deutschlands größtem Kreditinstitut gewarnt hatte. Deutsche-Bank-Vorstand und DWS-Aufsichtsratschef Karl von Rohr glaubt allerdings nicht, dass der Absturz der Aktie des Mutterkonzerns seit Mitte der Woche den Börsengang der DWS in größeren Maß belastet hat. "Ich denke nicht, dass die Börse diesen Zusammenhang herstellt", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Emission spült der Deutschen Bank rund 1,4 Milliarden Euro in die Kassen. Erhofft hatte sie sich bis zu zwei Milliarden. DWS-Vorstandschef Nicolas Moreau zeigte sich trotzdem zufrieden: "Schließlich sind die Aktien wichtiger Wettbewerber wie Amundi zuletzt deutlich in die Knie gegangen." Der Preis lag in der unteren Hälfte der Preisspanne, die von 30 bis 36 Euro reichte. Damit wird die DWS mit 6,5 Milliarden Euro bewertet.

"KEINE GROSSEN SPRÜNGE"

Auf dem Niveau des Ausgabepreises sei die Emission fast drei Mal überzeichnet gewesen, hieß es in Finanzkreisen. Die Option, das Aktienangebot bei entsprechender Nachfrage aufzustocken, nutzte die Deutsche Bank dennoch nicht. Damit sind nun 22,25 statt 25 Prozent der DWS im Streubesitz. Dabei hatte die Bank schon vorzeitig Abnehmer für mehr als acht Prozent der Anteile gefunden: Nippon Life sagte zu, fünf Prozent an der DWS zum Platzierungspreis zu kaufen. Durch die Partnerschaft mit dem Versicherer will die DWS den Vertrieb in der Wachstumsregion Asien stärken. Die kleinere französische Investmentfirma Tikehau Capital hatte Aktien für 250 Millionen Euro geordert. Allerdings bekam sie wegen der hohen Nachfrage nur rund 60 Prozent der Order zugeteilt, sagte Moreau.

© Reuters. Logo of Deutsche Bank's asset management unit DWS is pictured at the Frankfurt Stock Exchange

Ungewöhnlich starken Zuspruch fanden die DWS-Anteilsscheine bei Privatanlegern. An Interessenten in Deutschland seien 14 Prozent der Aktien zugeteilt worden, global hätten der Anteil bei 5,3 Prozent gelegen, sagte ein Sprecher. In den vergangenen Jahren hatten Privatinvestoren oft nur ein Prozent des Volumens von Neuemissionen ausgemacht. Bei der Siemens-Medizintechnik-Tochter Healthineers waren es vor einer Woche immerhin acht Prozent.

Die begleitenden Banken machten die negative Stimmung an den Weltbörsen für den holprigen Schritt der DWS auf das Börsenparkett verantwortlich. "Im aktuellen Marktumfeld kann man keine ganz großen Sprünge erwarten", sagte Joachim von der Goltz von der Schweizer Großbank Credit Suisse (SIX:CSGN), die DWS und Deutscher Bank dabei geholfen hatte, die Aktien bei Anlegern unterzubringen.

Ungeachtet der Tatsache, dass die Börsen aus Angst vor einem drohenden Handelskrieg zwischen den USA und China weltweit den Rückwärtsgang eingelegt haben, sei der Markt für Börsen-Neulinge weiterhin aufnahmefähig, sagte von der Goltz. Allerdings wollen die Investoren überzeugt werden: "Sie brauchen als Börsenkandidat schlagkräftige Argumente, warum man ihre Aktien kaufen soll und müssen sich von anderen Unternehmen absetzen. Me-too-Produkte werden es schwer haben."

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.