Investing.com - Die Aktienmärkte gerieten am Montag kräftig unter Druck, was Privatanleger zu panikartigen Verkäufen veranlasste. In der ersten Handelsstunde kam es zu den größten Verkäufen, die dann den gesamten Börsentag prägten. Laut Strategen von JPMorgan (NYSE:JPM) belief sich das Ungleichgewicht bei den Orders von Privatanlegern am Ende des Tages auf -1 Milliarde Dollar. Das habe 2,5 Standardabweichungen unter dem Zwölfmonatsdurchschnitt gelegen und signalisiere eine außergewöhnliche Abweichung vom üblichen Handelsverhalten, so die Experten in ihrer Notiz zu den gestrigen Kapitalflüssen.
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Institutionelle Investoren nutzten den Rücksetzer hingegen als Kaufgelegenheit. Sie tätigten Nettokäufe in Höhe von 14 Milliarden Dollar, was 2,9 Standardabweichungen über dem 12-Monats-Durchschnitt liegt. Gleichzeitig verzeichneten sie bei den sogenannten Market on Close (MOC) Trades, bei denen Transaktionen zum Börsenschluss ausgeführt werden, Abflüsse von 6,7 Milliarden Dollar.
Interessant ist auch die unterschiedliche Marktdynamik bei börsengehandelten Fonds (ETFs). Während ETFs auf den S&P 500 starke Zuflüsse verbuchten – insgesamt 430 Millionen Dollar, deutlich über den 12-Monats-Durchschnitten – verkauften Kleinanleger massiv ihre Positionen in Nasdaq 100 ETFs. Auch festverzinsliche ETFs, wie der TMF (NYSE:TMF) und der SPDR® Bloomberg 1-3 Month T-Bill ETF, verzeichneten rückläufige Kapitalflüsse.
Trotz der jüngsten Verkaufswelle bleibt die längerfristige Positionierung der Privatanleger weitgehend unverändert, wie JPMorgan feststellt. Seit dem Höchststand der US-Aktien sei der Portfoliowert der Privatanleger um etwa 10 % gefallen, während der S&P 500 ein Minus von 8,5 % verzeichnet habe. Seit Jahresbeginn liegt das Minus bei Privatanlegern bei 4,9 %.
Die US-Aktienmärkte erlitten am Montag erhebliche Verluste. Der Nasdaq und der S&P 500 fielen jeweils um über 3 %, was den Ausverkauf der letzten Woche fortsetzte. Auslöser waren Rezessionsängste, die die Anleger nach enttäuschenden Wirtschaftsdaten – darunter ein schwacher US-Jobbericht – beunruhigten. Diese Entwicklung führte zu den größten dreitägigen prozentualen Rückgängen seit Juni 2022.
Die Furcht vor einer bald einsetzenden Rezession belastet die globalen Märkte und sorgt für Unsicherheit. Anleger fürchten, dass sich die US-Wirtschaft schneller als erwartet verlangsamt und die Federal Reserve möglicherweise einen Fehler gemacht haben könnte, als sie auf ihrer letzten Sitzung die Zinssätze trotz zuletzt milder Inflationsdaten unverändert ließ.
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