Hast du Angst vor dem Investieren? Ich glaube, dass das für viele Sparer ein wesentlicher Grund ist, weshalb sie der Börse und den Aktienmärkten fernbleiben. Aktien sind volatil, es gibt hin und wieder eine Korrektur oder einen Crash. Ei, da kann einem manchmal auch ziemlich schwindelig werden. Zumindest, wenn man mit der Thematik noch nicht so vertraut ist.
Hinzu kommt, dass Angst vor dem Investieren möglicherweise mit schlechten Erfahrungen einhergeht. Dotcom-Blase, Meme-Aktien und selbst der Börsengang der Deutschen Telekom (DE:DTEGn) können für viele „lehrreiche“ Beispiele gewesen sein. Zumindest aus einer emotionalen Perspektive heraus.
Wenn du mich fragst, solltest du jedoch ein anderes Szenario mehr fürchten. Nämlich das, was passiert, wenn du Aktien und der Börse fernbleibst.
Angst vor dem Investieren? Das ist nicht der Schreck Angst vor dem Investieren ist, wie gesagt, in Teilen verständlich. Aber langfristig orientiert eigentlich unbegründet. Vielmehr ist für mich die Furcht davor, was passiert, wenn man nicht auf Rendite setzt, das, was einen zum Überlegen animieren sollte.
Nur zwei aktuelle Beispiele: Negativzinsen und Inflation. Beides sind Mechanismen, die den Wert deines Vermögens konsequent schmälern. Negativzinsen sogar absolut gesehen, wohingegen die Inflation an der Kaufkraft ansetzt und hier faktisch zu einem Verlust führt. Bloß, dass man das eben nicht wirklich merkt. Über viele Jahre und Jahrzehnte ist dein Geld jedoch konsequent weniger wert.
Allerdings ist das nicht alles, warum du Angst haben solltest, und zwar nicht vor dem Investieren: Begriffe wie Rentenlücke oder Altersarmut sind inzwischen Realität und könnten die Pläne für deinen Lebensabend erschweren. Das sind die großen Anknüpfungspunkte, die ich sehe. Wer sich nicht vorbereitet, könnte im Alter diese Rechnung sehr teuer bezahlen.
Mit kleinen Schritten Abhilfe leisten Angst vor dem Investieren ist daher nicht nur unbegründet, sie könnte sogar teuer sein. Foolishe Sparer sollten daher ein wenig umdenken und langfristig orientiert nach Rendite suchen. Wobei das Wörtchen langfristig Jahre oder besser noch Jahrzehnte, umfassen sollte. Das mindert gleichzeitig das Risiko einer negativen Rendite, selbst wenn es zu einem Crash oder einer Korrektur kommen sollte.
Zudem kann man der Angst vor dem Investieren entgegenwirken. Beispielsweise, indem man zunächst mit kleineren Einsätzen und ETF-Sparplänen arbeitet. Das könnte dich langsam an die Börse, die Chancen und die Risiken heranführen.
Überlege daher, was du willst und wovor du dich wirklich fürchten solltest. Für mich ist das nicht die Volatilität. Nein, sondern eher das Szenario, das in vielen Fällen eintritt, wenn man auf Rendite verzichtet.
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