Der Trend zur Rückverlagerung der Produktion in die USA, auch als Reshoring bekannt, gewinnt bei Investoren zunehmend an Bedeutung. Sie investieren vermehrt in börsengehandelte Fonds (ETFs), die sich auf Unternehmen konzentrieren, welche ihre Produktion in den Vereinigten Staaten wiederbeleben oder ausbauen und dabei von staatlichen Fördermitteln profitieren. Im Laufe des Jahres flossen beachtliche 2,25 Milliarden Dollar in eine ausgewählte Gruppe von ETFs mit Fokus auf diesem Reshoring-Thema. Dadurch stieg ihr Gesamtvermögen bis Ende August auf den Rekordwert von 9,67 Milliarden Dollar.
Chris Semenuk, Manager des aktiv verwalteten Tema American Reshoring ETF, erläutert den Trend: "Unternehmen bezeichnen Reshoring immer wieder als langfristigen Wachstumstreiber. Unser Ziel ist es, Profiteure oder Wegbereiter dieses Trends zu identifizieren, bevor das Thema zum Mainstream wird."
Der von ihm verwaltete ETF konnte sein Vermögen von 6 Millionen Dollar im Mai 2023 auf 101,5 Millionen Dollar Ende August steigern und verzeichnete seit Jahresbeginn einen Anstieg von fast 16%, was nur knapp hinter der Rendite des S&P 500 von 17,7% zurückbleibt.
Produzenten verlagern ihre Fertigung zunehmend zurück in die USA, um Lieferkettenprobleme und geopolitische Spannungen zu umgehen. Insbesondere die angespannten Beziehungen zwischen Washington und Peking haben Investitionen in China beeinträchtigt und den Reshoring-Trend verstärkt.
Der US-Kongress hat diese Entwicklung maßgeblich unterstützt, indem er Ende 2021 über 1 Billion Dollar für neue Infrastrukturprojekte bewilligte. Im darauffolgenden Sommer folgte ein Gesetz, das zusätzliche 200 Milliarden Dollar für die Halbleiterproduktion bereitstellte.
Prominente Unternehmensentscheidungen haben das Reshoring-Thema weiter befeuert. So erhöhte Taiwan Semiconductor Manufacturing Co (NYSE:TSM) seine Investitionen in Fertigungsanlagen in Arizona auf insgesamt 65 Milliarden Dollar. Zudem sagte die US-Regierung Century Aluminium bis zu 500 Millionen Dollar für den Bau der ersten neuen Aluminiumhütte in den USA seit 45 Jahren zu.
BlackRock (NYSE:BLK), das ebenfalls vom wachsenden Anlegerinteresse am Reshoring profitieren möchte, brachte im Juli den iShares U.S. Manufacturing ETF auf den Markt. Jay Jacobs, Leiter für thematische und aktive ETFs bei BlackRock, erklärte in der Sendung "Inside ETFs": "Diese Aktien könnten unabhängig vom Wahlausgang profitieren. Es ist ein seltener Bereich des parteiübergreifenden Konsenses."
Der ETF verzeichnete bereits einen Anstieg von 3,5% in den letzten 30 Tagen und übertraf damit den S&P 500, der um 0,9% zulegte. Das Fondsvermögen wuchs auf fast 6 Millionen Dollar an.
Zu den starken Performern im US-Produktionssektor gehören Caterpillar (NYSE:NYSE:CAT) und Eaton Corp. (NYSE:ETN) mit Zuwächsen von 16,4% bzw. 27,6% seit Jahresbeginn. Der S&P 500 Industriesektor, der viele der in diesen ETFs enthaltenen Unternehmen umfasst, ist in diesem Jahr um 13,5% gestiegen.
Trotz dieser positiven Entwicklungen gibt es einige Bedenken aufgrund schwächer als erwartet ausgefallener Wirtschaftsdaten, einschließlich eines überraschenden Rückgangs der US-Bauausgaben im Produktionssektor. Dies hat Spekulationen genährt, dass sich das Wachstum in den USA möglicherweise verlangsamt. Als Reaktion darauf wird erwartet, dass die Federal Reserve bei ihrer Sitzung vom 17. bis 18. September erstmals seit Jahren die Zinsen senken wird, um einem potenziellen Wirtschaftsabschwung entgegenzuwirken.
Die Bewertungen einiger Aktien sind im Zuge der Marktrallye deutlich gestiegen. Der Industriesektor wird beispielsweise jetzt mit einem Forward-Kurs-Gewinn-Verhältnis von 26,7 gehandelt, was einen deutlichen Anstieg gegenüber 19,2 vor einem Jahr darstellt.
Jeff Muhlenkamp, Manager des Muhlenkamp Fund, warnt: "Attraktiv bewertete Anlagemöglichkeiten sind rar geworden. Die günstigen Bewertungen, die wir Anfang 2020 sahen, gibt es nicht mehr." Er betont auch, dass Reshoring nicht automatisch überdurchschnittliche Renditen garantiert, da Unternehmen möglicherweise mit höheren Kosten für Arbeitskräfte und Rohstoffe konfrontiert werden.
Trotz dieser potenziellen Herausforderungen hat sich das Vermögen des First Trust RBA American Industrial Renaissance ETF in den letzten 12 Monaten auf 1,5 Milliarden Dollar verdreifacht. Der Global X U.S. Infrastructure Development ETF verzeichnete im gleichen Zeitraum ein Vermögenswachstum von 50% auf 8,04 Milliarden Dollar, wie Daten von Morningstar zeigen. Letzterer ETF erzielte seit Jahresbeginn eine beeindruckende Rendite von 26,6% und übertraf damit den S&P 500 deutlich.
Diese Übersetzung wurde mithilfe künstlicher Intelligenz erstellt. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unseren Nutzungsbedingungen.