Investing.com - Obwohl Apple (NASDAQ:AAPL) unerwartet hohe Gewinne und Umsätze zum zweiten Geschäftsquartal verzeichnete, gab die Aktie in Reaktion auf pessimistische Kommentare zu seinen Lieferketten nach. Die Anteile des iPhone-Herstellers fielen im US-Frühhandel um 2,7 % auf 159,25 Dollar.
Der Tech-Gigant meldete für das zweite Quartal einen Gewinn je Aktie von 1,52 Dollar, nach 1,40 Dollar im Vorjahreszeitraum. Experten hatten mit einem Gewinn von 1,42 Dollar je Aktie gerechnet. Beim Umsatz stand ein Plus von 8,6 % auf 97,28 Milliarden Dollar zu Buche, womit die Konsensprognose von 93,98 Milliarden Dollar deutlich übertroffen wurde.
Mit 77,46 Milliarden Dollar lag der Produktumsatz um 6,6 % über dem Vorjahresniveau und auch über der Schätzung des Marktes (75,4 Milliarden Dollar). Apple erzielte mit seinen iPhones einen Umsatz von 50,57 Milliarden Dollar, ein Zuwachs von 5,5 %. Hier hatten Experten mit 49,16 Milliarden Dollar gerechnet.
Die Mac-Umsätze betrugen insgesamt 10,44 Milliarden Dollar und lagen damit um 15 % über dem Vorjahresergebnis. Hier hatten die Analysten mit 9,23 Milliarden Dollar gerechnet. Der Serviceumsatz erhöhte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 17 % auf 19,82 Milliarden Dollar (erwartet wurden 19,78 Milliarden Dollar).
Der Umsatz in Greater China verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 3,5 % auf 18,34 Milliarden Dollar. Die Bruttomarge belief sich auf 43,7 %, nach 42, 5 % im Vorjahreszeitraum.
Apple erhöhte seine Quartalsdividende um 5% von 22 Cent auf 23 Cent je Aktie. Außerdem genehmigte AAPL eine Aufstockung seines Aktienrückkaufprogramms um 90 Milliarden Dollar.
"Wir sind sehr zufrieden mit unseren Rekordergebnissen für das März-Quartal, in dem wir einen neuen Umsatzrekord im Bereich Services und Rekordumsätze für das März-Quartal in den Bereichen iPhone, Mac, Wearables, Home und Accessories erzielt haben. Die weiterhin hohe Kundennachfrage nach unseren Produkten verhalf uns zu einem Allzeithoch bei der Zahl aktiver Geräte", sagt Apple-Finanzchef Luca Maestri.
Gleichwohl gab das Management zu Protokoll, dass sich die Störungen in der Lieferkette im laufenden Quartal mit 4 bis 8 Milliarden Dollar auf die Umsätze auswirken könnten.
Morgan Stanley-Analystin Katy Huberty senkte daraufhin ihr Kursziel von 210 auf 195 Dollar, bleibt aber nach den "besser als erwarteten" Ergebnissen weiterhin optimistisch gestimmt. Die Expertin sieht vor allem in der Wiedereröffnung der chinesischen Wirtschaft den nächsten wichtigen Treiber für Umsatzsteigerungen.
Auch Piper Sandler-Analyst Harsh Kumar senkte sein Preisziel von 200 auf 195 Dollar. Dabei verwies er auf "vorübergehende Gegenwinde", die die ansonsten starke Geschäftsentwicklung überschatteten.
"Unseres Erachtens könnte der Ausblick aus den falschen Gründen als eine Enttäuschung angesehen werden. Zwei vorübergehende, nicht-operative Faktoren beeinträchtigen Apple im Juni-Quartal: 1) ein Gegenwind von 150 Basispunkten durch das Vertriebsverbot in Russland und 2) ein weiterer Gegenwind von 300 Basispunkten durch den Wechselkurs. Darüber hinaus sieht sich das Unternehmen einem Gegenwind in Höhe von 4 bis 8 Milliarden Dollar aufgrund der COVID-Lockdowns in China und eines Siliziummangels gegenüber. Die Fundamentaldaten des Unternehmens scheinen in die richtige Richtung zu gehen, aber kurzfristige, vorübergehende Effekte stören die Ergebnisse im Juni-Quartal", schrieb Kumar an seine Kunden.
Die Investmentbanken Barclays (LON:BARC) und JPMorgan (NYSE:JPM) haben ihre Kursziele für Apple nach Vorlage der Zahlen zum zweiten Quartal um 3 bzw. 5 Dollar auf 167 bzw. 200 Dollar gesenkt. Als Begründung verwiesen beide auf Herausforderungen für Apple wie die Corona-Lockdowns in China.
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