FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) ist am Dienstag kaum vom Fleck gekommen. Wer wie am Vortag auf die Wall Street als Zugpferd für den deutschen Leitindex gesetzt hatte, wurde dieses Mal enttäuscht. Die kräftigen Gewinne im Dow Jones Industrial brachten keinen Schwung in den Markt. Bis zur Mittagszeit fiel der deutsche Leitindex um 0,03 Prozent auf 12 523,77 Punkte.
Seit der Talfahrt am Monatsbeginn, die aus Sorge vor schnell steigenden Zinsen ihren Lauf genommen hatte, sind die Anleger hierzulande nach wie vor auf Richtungssuche. In den USA hingegen hatten die Börsen ihre Erholungsrally zum Wochenauftakt mit Tempo fortgesetzt.
Der MDax (MDAX) der mittelgroßen deutschen Unternehmen sank am Dienstagmittag um 0,12 Prozent auf 26 364,98 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) rückte um minimale 0,05 Prozent vor auf 2619,66 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) trat mit plus 0,04 Prozent auf der Stelle.
Im Blick der Anleger stehen im Tagesverlauf der Auftritt des neuen Präsidenten der US-Notenbank Fed sowie die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts zu Dieselfahrverboten. Von Jerome Powell, dessen erste Anhörung vor dem US-Kongress einen Tag früher als geplant stattfindet, erhoffen sich Anleger eine Fortsetzung der geldpolitischen Strategie seiner Vorgängerin Janet Yellen. Gesetzt wird darauf, dass Powell trotz des Wirtschaftsbooms ebenfalls nur sehr vorsichtig die Zinsschraube anzieht.
Autowerte könnten im weiteren Handelsverlauf auf die anstehende Entscheidung zu möglichen Dieselfahrverboten reagieren. Gegen Mittag gaben nur die VW-Papiere nach, während sich die von BMW (4:BMWG) und Daimler (4:DAIGn) leicht im Plus zeigten.
Die Geschäftsberichte der beiden Gesundheitskonzerne Fresenius (4:FREG) und FMC (4:FMEG) zum abgelaufenen Jahresviertel entsprachen alles in allem den Markterwartungen. Dennoch nahm die Fresenius-Aktie mit etwas mehr als 2 Prozent den Spitzenplatz im Dax ein, während das FMC-Papier am Dax-Ende fast 4 Prozent einbüßte. Auslöser für das Plus von Fresenius waren Spekulationen über eine Absage der Übernahme des US-Arzneiherstellers Akorn. Die Dialysetochter FMC hingegen litt unter einer überraschend hohen Rückstellung für behördliche Untersuchungen in den USA.
Die BASF-Aktien (4:BASFN) verloren knapp 1,5 Prozent. Zwar will der weltgrößte Chemiekonzern nach einem Gewinnsprung 2017 die Dividende um 10 Cent auf 3,10 Euro erhöhen, Experten hatten jedoch mit etwas mehr gerechnet.
Um etwas mehr als 4 Prozent sprangen im TecDax die Aixtron-Papiere (4:AIXGn) hoch. Dank des Halbleiterbooms und des Verkaufs eines Unternehmensteils war dem Spezialmaschinenbauer im vergangenen Jahr der Sprung in die Gewinnzone gelungen. Die Aktien von TecDax-Kandidat Aumann (105:AAGG) büßten hingegen fast 8 Prozent auf 62,10 Euro ein. Großaktionär MBB hatte zuvor informiert, er habe ein großes Aktienpaket des Maschinenbauers zu 61 Euro je Aumann-Papier platziert zu haben.