Tokio (Reuters) - Die Aktienmärkte in Fernost haben am Dienstag mehrheitlich Zuwächse verbucht.
Am höchsten fielen die Gewinne in China aus. Der Index in Shanghai notierte rund drei Prozent höher. Investoren spekulierten darauf, dass der US-Finanzdienstleister MSCI im kommenden Monat erstmals chinesische Papiere in seinen Emerging Market Index aufnimmt und damit die Nachfrage ankurbelt. Auch aus dem Ausland floss wieder mehr Geld in die Volksrepublik. In Tokio stieg der Nikkei-Index um knapp ein Prozent auf 17.234 Punkte.
Zur positiven Stimmung trug auch bei, dass die japanische Industrie im April trotz schwacher Ausfuhren und mehrerer Erdbeben gewachsen ist. Die Industrieproduktion legte gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent zu, wie aus Daten des Wirtschaftsministeriums in Tokio hervorgeht. Analysten hatten im Schnitt mit einem Minus von 1,5 Prozent gerechnet. Viele Anleger verhielten sich allerdings abwartend. "Wir sind in einer umsatzschwachen Phase, weil alles auf globale Ereignisse wie die Entscheidung über einen Brexit oder eine Zinsanhebung in den USA blickt", sagte Stefan Worrall von Credit Suisse (SIX:CSGN).
Investoren halten eine Zinserhöhung in den USA schon im Juni inzwischen für möglich. Das belastet die Kurse jedoch nicht mehr. Nach einer Reihe positiver Konjunkturdaten ist die Sorge, dass die Wirtschaft bei höheren Kreditkosten in die Knie gehen könnte, mittlerweile in den Hintergrund getreten. In Japan stützte zudem der anhaltend schwächere Yen die Kurse, von dem vor allem exportorientierte Unternehmen profitieren.
Auch an den meisten übrigen asiatischen Börsen legten die Kurse zu. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans lag 0,6 Prozent im Plus.
Der Dollar behauptete sich nahe seines Zwei-Monats-Hochs und notierte mit gut 111 Yen. Der Euro gab auf seinen tiefsten Stand seit Mitte März auf 1,1097 Dollar nach.