Investing.com - Asiens wichtigste Aktienmärkte haben zum Ende der Handelswoche keine klare Richtung gefunden. Begründet wurde die Zurückhaltung der Anleger mit dem Vorwurf aus Peking, wonach die angekündigten US-Zölle gegen die getroffene Vereinbarung zwischen Trump und Xi Jinping verstoßen.
Chinas Shanghai Composite und der Shenzhen Component legten um 0,6 bzw. 0,9 Prozent zu. Hongkongs Hang Seng Index gewann 0,7 Prozent.
Peking "hat keine andere Wahl, als mit Gegenmaßnahmen zu reagieren", sagte der chinesische Ausschuss für Zollfragen am Donnerstag. Wie die Vergeltungsmaßnahmen auf die von den USA angekündigten Zölle aussehen werden, ist noch unklar.
Die USA hatten Anfang August Zölle von 10 Prozent auf chinesische Waren im Volumen von 300 Milliarden Dollar angekündigt. Die zusätzlichen Zölle sollten bereits ab 1. September in Kraft treten, aber Trump hatte jüngst angekündigt, einige Zölle bis Mitte Dezember zu verzögern.
Gleichzeitig sagte aber Peking, man hoffe noch auf eine gütliche Einigung. Man hoffe, die Amerikaner auf halbem Weg treffen zu können.
Dagegen sagte Trumps Berater für Handelsfragen, Peter Navarro, auf Fox Business, man könne die Chinesen nicht auf halbem Weg treffen. Er erklärte aber auch, dass die Weltwirtschaft unter dem Handelskonflikt leidet, sofern keine Einigung erzielt werden kann. "Wenn wir in China keine strukturellen Veränderungen erreichen, dann wird die globale Wirtschaft eine tolle Chance für weiteres Wachstum verpassen", sagte er gegenüber dem TV-Sender.
Gestern hatte Trump die Hongkong-Krise mit dem Handelskrieg in Verbindung gebracht und gesagt, Xi könne die politischen Unruhen in dem Stadtstaat "schnell und human lösen", wenn er das wolle. Er fügte hinzu, wenn China einen Handelsdeal machen wolle, sollten sie "zuerst menschlich mit Hongkong umgehen". In einem weiteren Tweet schlug Trump ein "persönliches Treffen" mit Xi vor, um über die Hongkong-Krise zu sprechen.
"Wenn Präsident Xi sich direkt und persönlich mit den Demonstranten treffen würde, gäbe es ein glückliches Ende der Hongkong-Krise. Daran habe ich keinen Zweifel", sagte der Trump.
Unmittelbar danach sagte China, es wünsche keine externen Ratschläge über den Umgang mit Hongkong.
"Die Hongkong-Krise ist eine rein innere Angelegenheit Chinas. Trump hatte bereits gesagt, dass Hongkong zu China gehört und sie sich damit selbst befassen müssen. Peking braucht keine Ratschläge", sagte Chinas Sprecherin des Außenministeriums, Hua Chunying, in einem schriftlichen Kommentar zu einer Frage über Trumps Tweet.
"Wir hoffen, dass sich die Amerikaner an das halten, was sie sagen."
Unterdessen hat die People’s Bank of China (PBoC) den Mittelwert für den chinesischen Yuan auf 7,0312 je Dollar am Freitag festgesetzt und damit etwas schwächer als die von Reuters befragten Analysten erwartet hatten (7,0306).
Nach Bekanntgabe des täglichen Fixings kann der US-Dollar im Verhältnis zum Yuan dann im Tagesverlauf mit plus/minus 2 Prozent um den festgesetzten Wechselkurs schwanken.
Japans Nikkei 225 stieg um 0,1 Prozent.
Südkoreas KOSPI gab um 0,8 Prozent nach.
Beide Länder befinden sich ähnlich wie die USA und China in einem Handelsstreit, der die globalen Lieferketten zusätzlich belastet.
In Down Under sank der australische ASX 200 um 0,1 Prozent.