Von Scott Kanowsky
Investing.com - ASML Holding NV (AS:ASML) hat seine Jahresprognose für das Umsatzwachstum gesenkt. Grund dafür seien verzögerte Umsatzbuchungen und steigende finanzielle Belastungen, so der niederländische Halbleiter-Ausrüster.
Das Unternehmen rechnet nun mit einer jährlichen Umsatzsteigerung von rund 10 %. Zuvor hatte das Management ein Wachstum von 20 % in Aussicht gestellt. In einer Stellungnahme fügte Präsident und CEO Peter Wennink hinzu, dass ASML in diesem Jahr voraussichtlich so viele Halbleitersysteme wie nie zuvor ausliefern werde. Dies sei zum Teil auf die starke Nachfrage in den Bereichen Automotive, High-Performance Computing und Green Energy zurückzuführen. Allerdings verzögern sich diese Auslieferungen aufgrund von Engpässen in der Lieferkette, so Wennink.
ASML will daher die Zahl der so genannten "Fast Shipments" erhöhen - dabei überspringt der Halbleiterausrüster den Testprozess im Werk und führt stattdessen die letzte Phase der Freigabe beim Kunden vor Ort durch. Durch diesen Schritt erhalten die Kunden früher Zugang zu den Chips. Allerdings erhält ASML sein Geld erst nach der endgültigen Produktabnahme.
Wennink sagte, dass die Einnahmen aus diesen Lieferungen in diesem Jahr wiederum von 1 Mrd. Euro auf rund 2,8 Mrd. Euro steigen werden. Allerdings wird dies erst 2023 in den Büchern des Unternehmens erfasst.
"Mit der Kombination aus dieser verzögerten Umsatzrealisierung, den zusätzlichen Kosten im Zusammenhang mit der geplanten Erhöhung der Produktionskapazität und bestimmten Inflationstendenzen erwarten wir für das Gesamtjahr 2022 eine Bruttomarge zwischen 49 % und 50 %", sagte Wennink.
Im 2. Quartal meldete ASML einen neuen Höchststand bei den Nettobuchungen von 8,5 Mrd. Euro. Dadurch konnte das in Veldhoven ansässige Unternehmen einen Gewinn je Aktie von 3,54 Euro bei einem Nettoumsatz von 5,43 Mrd. Euro verbuchen.
Die in Amsterdam gelisteten Aktien von ASML starteten am Mittwoch zunächst tiefer in den Handel, erholten sich zuletzt aber wieder und lagen knapp 0,5 % im Plus.