Die Aktie von Novo Nordisk (NYSE:NVO) (WKN: A1XA8R) ist mal wieder im Crash-Modus. Während ich diese Zeilen schreibe, notieren die Anteilsscheine um ca. 10,7 % im Minus. Das ist bemerkenswert, wobei es natürlich operative Gründe für den Abverkauf gibt.
Foolishe Investoren erkennen mit Blick auf die derzeitige Ausgangslage ein, zwei Wachstumsdämpfer. Insbesondere in China läuft es voraussichtlich im Jahr 2022 bei den Preiserneuerungen nicht so gut, was zu einem leicht negativen Ergebniseffekt in dieser Region führt. Bei Wegovy gibt’s Probleme im Produktionsablauf, was zu weniger Angebot in der ersten Jahreshälfte führen soll.
Dass Novo Nordisk erneut im Crash-Modus ist, ist bemerkenswert. Aber auch im Jahr 2016 ist das bereits der Fall gewesen. Riskieren wir heute einen Foolishen Blick auf einen wichtigen Unterschied im Vergleich zu heute und damals. Das könnte entscheidend sein, ob die Aktie unternehmensorientiert durch günstigere Aktienkurse interessanter wird. Oder eben nicht.
Novo Nordisk im Crash-Modus: Die Unterschiede!
Die Aktie von Novo Nordisk besaß im Jahr 2016 ein größeres Problem: Im US-amerikanischen Kernmarkt gab es plötzlich Druck durch Konkurrenten, was zu weniger Nachfrage führte. Gleichzeitig hat es Sorgen gegeben, dass Gesundheitsreformen unter Hilary Clinton die Umsatz- und Ergebnismöglichkeiten ausbremsen. Letzteres hat sich nicht als wahr erwiesen. Aber: Die Konkurrenzlage ist damals ein Problem im operativen Kerngeschäft gewesen.
Novo Nordisk hat sich inzwischen weiterentwickelt. Unter anderem mit Ozempic und Victoza besitzt das Unternehmen zwei Blockbuster-Kassenschlager. Mit Rybelsus könnte ein weiterer Name zu diesem Kreis dazukommen. Damit hat sich auch die Produktqualität bedeutend verbessert und signifikant verändert. Nachfrage ist damit gewiss kein Problem, wie wir am Wachstum des Unternehmens erkennen können.
Zumindest mengenmäßig nicht. In China ist der Markt etwas anders, was vor allem an staatlichen Ausschreibungen liegt. Aber bei Wegovy ist das eigene Angebot die Baustelle. Nicht jedoch die Nachfrage. Insofern kann das Angebot die Nachfrage ab der zweiten Jahreshälfte wieder auffangen und das Kernproblem eliminieren.
Novo Nordisk besitzt deshalb unternehmensorientiert eine ähnlich starke Ausgangslage. Dass die Aktie jetzt im Crash-Modus ist, macht sie unternehmensorientiert interessanter. Wobei die fundamentale Bewertung heute und damals eine deutlich andere ist. Auch, weil der Abverkauf tiefer gewesen ist.
Ich würdige die andere Ausgangslage
Bei der Aktie von Novo Nordisk würdige ich im derzeitigen Crash-Modus die aktuelle Ausgangslage. Und vor allem dahin gehend, dass unternehmensorientiert die vergangenen fünf Jahre genutzt worden sind, um das Unternehmen signifikant zu verändern. Oder: Die Produktqualität bedeutend zu verbessern.
Die fundamentale Bewertung ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis um 30 zwar nicht preiswert. Aber warten wir es ab: Der Crash-Modus könnte schließlich gerade erst begonnen haben, wer weiß, wie tief die Aktie dieses Mal fällt.
Vincent besitzt Aktien von Novo Nordisk. The Motley Fool empfiehlt Novo Nordisk.
Motley Fool Deutschland 2021