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Bahnbeauftragter: Höhere Pünktlichkeit zentrales Thema

Veröffentlicht am 26.01.2022, 05:56
© Reuters.

BERLIN (dpa-AFX) - Der neue Bahnbeauftragte der Bundesregierung, Michael Theurer, sieht die Pünktlichkeit und bessere Fahrgastinformationen als wichtige Ansatzpunkte für ein attraktiveres Angebot. Der FDP-Politiker sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Um Pünktlichkeit zu erreichen, ist vor allen Dingen das Baustellen-Management zentral." Es gebe einen hohen Sanierungsstau und einen Rückstand bei der Instandsetzung, was Schritt für Schritt abzuarbeiten sei. Dabei müsse das Management optimiert werden, damit unter Betrieb gebaut werden könne und die Kapazität möglichst wenig eingeschränkt werde.

"Fahrgäste sind häufig davon betroffen, wenn Züge wegen Baustellen nicht pünktlich sind und man Anschlüsse verpasst", sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Verkehrsministerium. "Diese Unterbrechungen müssen vermieden werden." Höhere Pünktlichkeit sei ein zentrales Thema, "das wir auch als Eigentümer beim Bahnvorstand klar artikuliert haben".

Im vergangenen Jahr kamen im Schnitt 75,2 Prozent der ICE- und IC-Züge pünktlich am Ziel an und damit deutlich weniger als im Jahr davor, wie die Deutsche Bahn mitgeteilt hatte. Im Jahr 2020, dem ersten Corona-Jahr, hatte die Pünktlichkeit bei knapp 82 Prozent gelegen. Allerdings hatte die Bahn 2021 mit mehreren Krisen zu kämpfen, die den Zugverkehr stark einschränkten, wie die Hochwasserkatastrophe vor allem im Westen Deutschlands und der Tarifkonflikt mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer.

Theurer forderte auch konkretere Informationen bei Störungen. Dies werde in der Regel schon gemacht, die Qualität ließe sich aber sicher weiter verbessern. "Wenn man den Anschluss verpasst, ist entscheidend zu wissen, wie komme ich dann weiter? Der Grund der Verspätung allein hilft dem Fahrgast selten weiter. Wichtig sind Informationen und Hilfe, das Ziel auch mit einem anderen Zug zu erreichen."

Der Beauftragte betonte: "Die Bahn hält auch in der Pandemie den Verkehr aufrecht, und das ist wichtig. Dafür gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mein größter Respekt und Dank." Die Erfahrung im Sommer habe gezeigt, dass Fahrgäste im Fern- und Nahverkehr sehr schnell zurückkehren. "Deshalb sind die Prognosen des Bahnvorstands, dass die Wirtschaftlichkeit sich wieder verbessern wird, durchaus realistisch." Nun sei es in der fünften Welle absolut geboten und notwendig, dass Vorsichtsmaßnahmen auch umgesetzt werden. Dazu gehörten das Tragen von FFP2-Masken und die 3G-Regel. Verstärkte Kontrollen zeigten, dass die Regeln zu 99 Prozent eingehalten würden.

Zum Güterverkehr sagte Theurer: "Fakt ist, dass die Bahn bei einem insgesamt steigenden Güterverkehrsvolumen ihren Anteil halten konnte. Das heißt, der Abwärtstrend konnte gestoppt werden. Das ist zumindest ein erstes positives Signal. Aber die Koalitionsparteien haben sich darauf verständigt, den Anteil der Schiene am Güterverkehr von derzeit knapp 19 Prozent auf 25 Prozent erhöhen zu wollen." Das erfordere massive Investitionen in die Kapazität. "Im bestehenden Netz ohne weitere Maßnahmen ist diese Steigerung kaum vorstellbar."

Neben der bundeseigenen DB Cargo spielten die Wettbewerbsunternehmen eine entscheidende Rolle, die schon einen Marktanteil von 50 Prozent hätten. "Das heißt, der diskriminierungsfreie Zugang auf das Netz ist entscheidend, um Güterverkehr auf die Schiene zu bekommen. Zudem müssen wir den internationalen Verkehr erleichtern, denn 60 Prozent aller Güterverkehre überschreiten mindestens eine Grenze. Und erleichtern heißt konkret: Investitionen in die Infrastruktur und die Digitalisierung des Systems."

Theurer sagte weiter: "Derzeit sind wir in Gesprächen, ob und wie und in welchem Umfang die Senkung der Trassenpreise während der Pandemie fortgesetzt werden kann. Die Trassenpreise sind wettbewerbsneutral, weil sie allen Eisenbahnunternehmen zugutekommen." Die Trassenpreise sind eine Art Schienen-Maut

Zu seien Ziele als neuer Beauftragter sagte Theurer weiter: "In erster Linie möchte ich die Digitalisierung voranbringen. Wir können das bestehende Netz, das an Kapazitätsgrenzen stößt, etwa durch digitale Signaltechnik oder ein digitales Kapazitätsmanagement deutlich erhöhen. Es geht aber auch um den Deutschlandtakt und einfachere Tarifsysteme für die Reisenden etwa über Apps. Daneben geht es um mehr Elektrifizierung. Wir wollen den Anteil der elektrifizierten Strecken von 62 auf 75 Prozent erhöhen." Daneben setze man auf Batteriehybrid- und Zweikraftlokomotiven auf der letzten Meile und im Rangierbetrieb. "Dank des technologischen Fortschritts werden wir unsere Klimabilanz auch in diesem Bereich deutlich verbessern.

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