Investing.com - Der Fear & Greed Index steht aktuell bei 69 Punkten und signalisiert damit eine deutliche Gier-Stimmung am Markt. Für dich als Anleger könnte das bedeuten, dass die Risiken steigen. Besonders im Vorfeld der anstehenden US-Präsidentschaftswahlen im November könnte es zu einem plötzlichen Stimmungsumschwung kommen. Doch warum genau sollten wir diese Zahlen ernst nehmen? Die Antwort liegt in der Vergangenheit: Solche Werte signalisieren häufig ein zunehmendes Risiko einer kurzfristigen Umkehr, insbesondere wenn politische Unsicherheiten bevorstehen.
Quelle: CNN
S&P 500 auf Rekordjagd, aber wie lange noch?
Seit Jahresbeginn hat der S&P 500 21,87 % zugelegt. Erst zur Wochenmitte erreichte der Leitindex mit 5.796 Punkten ein neues Allzeithoch. Und was steckt dahinter? Vor allem überraschend robuste Arbeitsmarktdaten und eine weiterhin rückläufige Inflation, die der US-Wirtschaft eine sanfte Landung in Aussicht stellen. Das heißt: Die Wirtschaft kühlt sich ab, aber ohne in eine Rezession abzurutschen – eine ideale Situation für Aktienmärkte. Doch wie nachhaltig ist diese Entwicklung wirklich?
Der Markt spekuliert weiter auf eine Zinssenkung der Federal Reserve im November, auch wenn es sich nur um 25 Basispunkte handeln könnte. Ein kleiner Schritt, aber er könnte den Unterschied ausmachen. Bereits im September hat die Fed nach langer Zeit die Zinsen wieder gesenkt – gleich um 50 Basispunkte. Das war das erste Signal für eine Lockerung der Geldpolitik seit Beginn der Corona-Krise und hat den Märkten einen ordentlichen Schub gegeben.
Berichtssaison: Die Stunde der Wahrheit für den Aktienmarkt
Doch nun kommt es darauf an. Mit dem Start der Berichtssaison für das dritte Quartal steht der Aktienmarkt vor einer echten Nagelprobe. Was erwarten die Experten? Laut FactSet soll der S&P 500 im dritten Quartal ein Gewinnwachstum von 4,2 % verzeichnen. Das wäre der fünfte Quartalsanstieg in Folge und ein Beweis für die widerstandsfähige US-Wirtschaft. Klingt gut, oder? Doch Vorsicht: Jetzt müssen die Unternehmen liefern, um den Optimismus zu rechtfertigen.
Besonders der Technologiesektor (NYSE:XLK) steht im Rampenlicht. Hier erwarten Analysten ein Plus von 15,2 % bei den Unternehmensgewinnen – beeindruckend und ein klares Zeichen dafür, dass die Digitalisierung und Künstliche Intelligenz weiterhin starke Wachstumstreiber bleiben. Und nicht nur die Tech-Riesen profitieren: Auch das Gesundheitswesen (NYSE:XLV) (+10,9 %) und die Kommunikationsdienstleister (NYSE:XLC) (+10,5 %) sollen solide Ergebnisse liefern. Wenn diese Erwartungen übererfüllt werden, könnte der Markt seine Rallye fortsetzen.
Doch Vorsicht: Die Risiken sind nicht zu übersehen
So viel Optimismus kann auch trügerisch sein. Der hohe Fear & Greed Index zeigt, dass die Marktstimmung bereits sehr positiv ist – vielleicht zu positiv. Das könnte dazu führen, dass Anleger plötzlich Gewinne mitnehmen, wenn die Unsicherheiten rund um die US-Wahlen zunehmen oder sich der Konjunkturhimmel eintrübt. Und nicht vergessen: Auch wenn die Fed im November eine kleine Zinssenkung durchführt, könnten größere geldpolitische Lockerungen später ausbleiben.
Aktuell bieten die Märkte eine interessante Mischung aus Chancen und Risiken. Die starken Konjunkturdaten und die Aussicht auf eine mögliche Zinssenkung geben Rückenwind, aber der hohe Fear & Greed Index mahnt zur Vorsicht. Für dich als Anleger bedeutet das: Es könnte sich lohnen, die nächsten Wochen genau zu beobachten und vielleicht Gewinne abzusichern, bevor die Unsicherheit rund um die US-Wahlen den Markt in eine Korrektur schicken könnte.
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