BASF (DE:BASFN) (WKN: BASF11)-Aktien haben in der Vergangenheit schon viele Krisen überstanden, doch die aktuell drohenden Probleme sind schwerwiegend und zugleich unkalkulierbar. Bisher konnte sich Deutschland selbst während der härtesten Auseinandersetzungen immer auf russische Gaslieferungen verlassen.
Gaslieferstopp bedroht Industrie Doch infolge des Ukrainekrieges und der Eskalationsspirale droht nun auch der deutschen Wirtschaft und BASF schwerer wirtschaftlicher Schaden. Der Konzern erklärt, dass er seine Produktion bereits einstellt, wenn die Gaslieferungen unter die Hälfte des eigenen Bedarfs sinke.
BASF besitzt keinen Ersatzrohstoff für Erdgas als Energiequelle. Fallen die russischen Gaslieferungen weg oder werden sie auch nur um ein bestimmtes Maß gekürzt, käme es zu Rationierungen, die zuerst die Industrie treffen.
Die Folge wäre eine Kettenreaktion, die zu Massenarbeitslosigkeit und hohen Verlusten führt. Selbst Insolvenzen sind dann sehr wahrscheinlich. Der Staat könnte die Folgewirkungen nicht abfangen. Evonik (DE:EVKn) Industries (WKN: EVNK01)-CEO Christian Kullmann geht sogar davon aus, dass die chemische Industrie einen Gaslieferstopp „nicht überleben“ würde.
In einer Volkswirtschaft hängt alles miteinander zusammen, sodass viele Bereiche leiden würden. Als ziemlich sicher gilt, dass auch die Auto-, Verpackungs- und Bauindustrie in große Schwierigkeiten geriete. Wie weit es am Ende kommt, hängt von den Entscheidungen der Politik ab.
Aufgrund der hohen Unsicherheit sind die Aussichten für viele weitere Unternehmen derzeit schwer kalkulierbar. Bleibt die Lage unter Kontrolle, könnte BASF das Jahr 2022 am Ende mit Milliardengewinnen abschließen. So teilte der Finanzvorstand kürzlich mit, dass der Konzern gut in das neue Jahr gestartet sei und die Auftragsbücher weiterhin voll seien.
Zwar steigen die Energiekosten rasant, aber bisher bleibt auch die Nachfrage ungebrochen hoch, sodass BASF die steigenden Kosten über höhere Produktpreise zum Großteil an seine Kunden weitergeben kann.
BASF investiert in Oceanworks Über seinen Venture-Capital-Arm (BASF Venture Capital) beteiligt sich BASF an Oceanworks, einer Plattform zur nachhaltigen Beschaffung von Kunststoffen. Finanzielle Details wurden nicht bekannt. Das junge aufstrebende Unternehmen ermöglicht den Zugang zu recyceltem Kunststoff und Plastik aus dem Meer.
Über digitale Blockchain-Technologie lässt sich zudem der Kunststoff-Ursprung zurückverfolgen. BASF setzt sich für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft ein. Recycling schont nicht nur die Umwelt, sondern führt auch zu enormen Ressourcen- und Kosteneinsparungen. Trotzdem landen nach wie vor jedes Jahr etwa 11 Mio. Tonnen Plastik im Meer.
„Mit dieser Investition und der Zusammenarbeit mit Oceanworks unterstützen wir das Ziel von BASF, Kunden nachhaltige Lösungen anzubieten, um die Produktion, die Verwendung und das Recycling von Kunststoffen weiter zu optimieren“, so der BASF Venture Capital-CEO Markus Solibieda.
Der Artikel BASF-Aktie: 1 bedrohliches Szenario und 1 positive News ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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