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BASF-Aktie: Trotz 6 % Dividende und niedrigem KGV ist Vorsicht geboten

Veröffentlicht am 11.09.2020, 10:09
Aktualisiert 11.09.2020, 10:36
BASF-Aktie: Trotz 6 % Dividende und niedrigem KGV ist Vorsicht geboten
BASFN
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Wer nach hohen Dividenden sucht, kommt aktuell nicht um die BASF (DE:BASFN) (WKN: BASF11)-Aktie herum. Beim aktuellen Aktienkurs von 54,87 Euro (Stand: 10.09.2020) bringt die Ausschüttung von 3,30 Euro eine Rendite von 6,5 %. Zudem liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) nur bei 6. Aber ist die Aktie damit wirklich günstig, oder sind die Zahlen zu schön, um wahr zu sein?

Gewinn ist dramatisch zusammengeschmolzen Für das vergangene Geschäftsjahr hat BASF einen Gewinn in Höhe von 8,5 Mrd. Euro nach Steuern ausgewiesen. Je Aktie ergibt das einen Nettogewinn von 9,17 Euro. So kommt man auf ein KGV, also das Verhältnis zwischen dem Gewinn je Aktie und dem derzeitigen Aktienkurs, von nur 6. Auf den ersten Blick ist die Aktie also extrem günstig bewertet.

Aber es gibt einen Haken: Denn der ausgewiesene Gewinn ist nicht repräsentativ. Ein großer Teil des Gewinns kam aus einem Einmalgewinn aus einer Beteiligung. Dieser Gewinn ist aber nicht ergebniswirksam, da es sich nur um eine Anpassung des Wertes in der Bilanz handelt. Für BASF ist also aus dieser milliardenschweren Wertanpassung kein Cent in die Kasse geflossen.

Das eigentliche Geschäft dagegen hatte nur einen Gewinn von 2,72 Euro je Aktie erreicht. Knapp 70 % des Ergebnisses sind also in den kommenden Jahren nicht mehr vorhanden! Auf Basis der 2,72 Euro liegt das KGV dann schon bei ordentlicheren 20, was die Aktie in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt.

Für das laufende Geschäftsjahr hat BASF ursprünglich einen leichten Umsatzanstieg prognostiziert. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sondereinflüssen sollte dagegen etwa auf dem Niveau des letzten Jahres bleiben. Damit hätte das Ergebnis je Aktie in der Größenordnung von 2,70 Euro gelegen. In der ersten Jahreshälfte hat BASF aber nur einen Gewinn von 7 Mio. Euro, oder 0,01 Euro je Aktie erreicht.

Trotz der auf den ersten Blick schlechten Zahlen könnte das Ziel aber sogar noch erreicht werden. Denn in dem Gewinn ist eine Abschreibung in Höhe von 819 Mio. Euro auf den Wert einer Beteiligung enthalten. Ohne diesen einmaligen Sondereffekt, der übrigens im Vorjahr zu der erwähnten Verbesserung des Ergebnisses von mehreren Mrd. Euro geführt hat, hätte der Gewinn bei 1,51 Euro je Aktie gelegen. Die Ziele sind also noch nicht außer Reichweite.

BASF bricht der Cashflow weg Düster sieht es dagegen bei den Mittelzuflüssen aus dem laufenden Geschäft aus. Der Free Cashflow, also die Mittelzuflüsse nach Auszahlung aller Investitionen, lag in der ersten Jahreshälfte bei -83 Mio. Euro. Trotz der ausgewiesenen Gewinne haben also 83 Mio. Euro den Konzern verlassen. In dieser Rechnung ist noch nicht einmal die Dividendenzahlung eingerechnet. Wenn BASF die Dividende im kommenden Jahr auf dem Niveau halten oder sogar anheben möchte, muss hier noch einiges passieren. Denn in diesem Jahr wurden 3,1 Mrd. Euro an die Aktionäre ausgezahlt.

Möchte man nicht riskieren, die Verschuldung weiter zu erhöhen, könnte im nächsten Jahr eine Dividendenkürzung anstehen. Denn die Verschuldung liegt aktuell schon auf hohem Niveau. Am 30.06. lag die Nettoverschuldung bei 20,5 Mrd. Euro.

Obwohl die Kennzahlen auf den ersten Blick zwar darauf hindeuten, dass die Aktie günstig sein könnte, ist hier Vorsicht geboten. Denn mit dem Gewinn ohne Sondereinflüsse von 2,70 Euro liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis schon bei 20. Hier besteht also voraussichtlich nicht mehr viel Potenzial für große Kurssprünge.

Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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