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Bayer und MTU: Haben die DAX-Verlierer Nachholpotenzial?

Veröffentlicht am 11.09.2020, 10:13
Aktualisiert 11.09.2020, 10:36
Bayer und MTU: Haben die DAX-Verlierer Nachholpotenzial?
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Bayer (DE:BAYGN) (WKN: BAY001) und MTU Aero Engines (DE:MTXGn) (WKN: A0D9PT) sind in diesem Jahr die beiden schwächsten Aktien im DAX. Aber vielleicht sind sie ja nur übersehene Perlen mit Aufholpotenzial? Schauen wir uns zu jeder Aktie ein paar Kennzahlen an, um das herauszufinden.

Bayer: -24 % Die Bayer-Aktie (DE:BAYGN) ist von den beiden Unternehmen noch am besten weggekommen. Seit Jahresbeginn ist der Kurs um knapp 24 % auf aktuell 55,08 Euro (Stand: 10.09.2020, relevant für alle Kurse) gefallen. Das letzte Geschäftsjahr sah eigentlich gar nicht mal schlecht aus. Der Gewinn aus dem fortzuführenden Geschäft lag bei ordentlichen 6,40 Euro, wodurch das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) aktuell bei sehr günstigen 8,6 liegt!

Im ersten Halbjahr wurde der Gewinn durch die Beilegung eines Großteils der Glyphosat-Klagen belastet. Insgesamt kommt Bayer daher nach sechs Monaten auf einen Verlust je Aktie von 8,20 Euro. Ohne diese Milliardenzahlung hätte der Gewinn aber bei 4,26 Euro je Anteilsschein gelegen. Das sind 8 % mehr als im Vorjahreszeitraum und ist angesichts der aktuellen Krise ein hervorragender Wert.

Und auch für den Rest des Jahres ist Bayer optimistisch. Denn für das Gesamtjahr rechnet Bayer mit einem bereinigten Ergebnis je Aktie zwischen 6,70 und 6,90 Euro je Aktie. Selbst wenn nur das untere Ende der Prognose erreicht wird, läge das KGV nur noch bei 8,2. Aber so einfach ist es nicht! Denn Bayer bezieht sich mit der Prognose auf das bereinigte Ergebnis.

Darin sind Sondereffekte wie die kostspielige Beilegung eines Großteils der Gerichtsverfahren, die man sich mit der Monsanto-Übernahme eingefangen hat, nicht berücksichtigt. Diese Kosten sind aber durchaus real und für Aktionäre relevant. Denn durch diese Einigung mit den Klägern hat sich Bayer verpflichtet, Zahlungen in Milliardenhöhe zu leisten. Über die nächsten Jahre ist daher damit zu rechnen, dass die Bilanz dadurch unter Druck gerät, da die Zahlungen nach und nach abfließen werden.

Eigentlich sehen die Zahlen also gar nicht so schlecht aus, wären da nicht die Altlasten, die noch beseitigt werden. Aufwärtspotenzial könnte es aber dennoch geben, da die Aktie so günstig bewertet ist und die Größenordnung der Altlasten langsam deutlich wird.

MTU: -38 % Die MTU-Aktie wurde von der Krise deutlich härter getroffen als Bayer, da der Konzern in der Luftfahrtbranche tätig ist. Seit Jahresbeginn ist die Aktie um 38 % auf 158,75 Euro gefallen. Aber eigentlich sind die finanziellen Auswirkungen bisher überschaubar.

In der ersten Jahreshälfte ist der Umsatz beispielsweise lediglich um 8,7 % gegenüber dem Vorjahreswert gefallen. Zwar ist der Gewinn um 44 % eingebrochen, aber das ist noch vergleichsweise harmlos, wenn man sich ansieht, wie es bei den Airlines finanziell aussieht.

MTU profitiert von seiner breiten Aufstellung. Die Kunden kommen aus allen Bereichen der Luftfahrt und beschränken sich nicht auf Passagierfluglinien. Inzwischen sieht es aber auch im Bereich der Passagierairlines wieder besser aus. Denn große Airlines wie die Lufthansa (DE:LHAG) (WKN: 823212) oder auch Ryanair (IR:RYA) (WKN: A1401Z) betreiben inzwischen wieder deutlich mehr Flugzeuge als noch im März oder April, als ein großer Teil der Flotte am Boden bleiben musste. Davon profitiert MTU ungemein, da die nun wieder betriebenen Flugzeuge wieder regelmäßig gewartet werden müssen.

Im vergangenen Geschäftsjahr lag der Gewinn je Aktie bei 8,46 Euro. Auf dieser Basis läge das KGV derzeit bei 18,8. Gehen wir nun davon aus, dass sich der Gewinn im Gesamtjahr halbieren wird, liegt das KGV schon bei 37,5. Auch in den kommenden Jahren ist davon auszugehen, dass das Ergebnis deutlich unter den Höchstständen liegen wird. Erst wenn sich die Luftfahrtbranche wieder erholt hat, ist auch bei MTU wieder mit Rekordzahlen zu rechnen.

Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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