Investing.com – Der Dax startete heute erneut freundlich. In den ersten Handelsminuten rückte er um 0,24% auf 8.178,28 Punkte vor. In der zweiten Reihe notierte der MDax ein Plus von 0,31% auf 14.044,37 Punkte. Der TecDax verzeichnete einen hauchdünnen Gewinn von lediglich 0,03% auf 987,06 Punkte.
In Frankfurt stimmten die Andeutungen von Mittwoch Abend der Federal Reserve Bank und des US-Notenbankchefs Ben Bernanke auf eine Fortsetzung der Liquiditätsschwemme und der Niedrigzinspolitik die Anleger weiter positiv. In Wall Street hatten Bernankes Aussagen den Dow Jones auf einen Rekorschlusskurs von 1,1% auf 15.460,92 Punkte gehievt. Der S&P knackte ebenfalls den Allzeitrekordschlusskurs und schloss dann um 1,36% fester mit 1.675,02 Punkten.
Die Vorgaben aus Asien fielen uneinheitlich aus. In China korrigierte heute Finanzminister Lou Jiwei seine Wachstumsprognose für das laufende Jahr nach unten. Nachdem die Regierung im Mai noch von einer Wachstumsrate von 7,5% ausgegangen war, wird nun mit einem Plus von 7% gerechnet. Er gab zwar zu, dass sich das Wirtschaftswachstum in China verlangsamt habe meinte gleichzeitig, dass die Strukturreformen bereits Ergebnisse vorweist. Auch sagte Lou, dass eine Quote von 6,5% künftig ebenfalls als akzeptables Wachstumsziel betrachtet werde.
Der Shanghai Composite-Index reagierte auf die Aussagen des chinesischen Finanzministers mit einem Abschlag von 1,62%. In Hong Kong sackte der Hang Seng um 0,95% ab.
In Japan dagegen beflügelten heute zum einen gute Daten zur Industrieproduktion, die im Mai gegenüber April revidiert um 1,9% gestiegen ist. Im Vorjahresvergleich sank diese allerdings um 1,1%. Zum anderen profitierten heute vorwiegend Exportwerte von einer weiteren Abschwächung des Yen gegenüber dem US-Dollar. Der Nikkei-Index schloss mit einem leichten Plus von 0,23%.
Andererseits hob heute die US-Ratingagentur Standard & Poor´s den Ausblick für die Bonität Irlands von „stabil“ auf „positiv“ an. Die Bewertung der Kreditwürdigkeit mit „BBB+“ wurde ebenfalls bestätigt. Der Schritt der Ratingagentur kam unerwartet, angesichts der wieder zunehmenden Schwächeanzeichen der irischen Wirtschaft. Die Ankündigung der Ratingagentur kam kurz nach der Herabstufung der Bonität Italiens, die die Sorgen um ein erneutes Aufflammen der Euro-Schuldenkrise wieder schürte.
Die portugiesische Regierung hat indes die internationalen Geldgeber darum gebeten den nächsten Besuch der Troika Experten zur Finanzprüfung zu verschieben. Um die Reformvorgaben im derzeitigen Rahmen politischer Instabilität einhalten zu können, beantragte die Regierung in Lissabon die nächsten zwei Kontroll-Besuche von Ende August bis Anfang September durchzuführen. Auf der Agenda der Troika war die nächste Prüfung für den 15. Juli vorgesehen worden.
In Frankfurt ist derzeit HeidelbergCement Spitzenreiter im Dax bei einem Anstieg von 1,66%. Topwerte im MDax und TecDax sind zur jetzigen Stunde Gagfah und Cancom bei Auschlägen von jeweils 3,16% und 8,26%. Zu den größten Verlierern zählen derzeit BASF, Rheinmetall und Telefonica Deutschland bei Abschlägen von jeweils 0,24%, 1,93% und 1,03%. Belastungsfaktor bei Rheinmetall waren heute Spekulationen denen zufolge ein Milliardenauftrag aus Saudi Arabien scheitern könnte. Einem Bericht des „Handelsblatt“ zufolge handle es sich um eine Lieferung von 270 Panzern des Typs Leopard.
Auf der heutigen Terminagenda stehen lediglich Zahlen zur europäischen Industrieproduktion für Mai, der US-Erzeugerpreisindex für Juni und die US-Verbraucherstimmung für Juli der Uni-Michigan an.