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Billionen-Forderungen der Bundesbank im Euro-System nehmen wieder zu

Veröffentlicht am 07.12.2020, 11:29
Aktualisiert 07.12.2020, 11:30
©  Reuters

Frankfurt, 07. Dez (Reuters) - Die billionenschweren Forderungen der Bundesbank im Zahlungsverkehr des Euro-Raums sind wieder leicht angestiegen. Nach neuen Daten der Notenbank nahmen die sogenannten Target-2-Forderungen um 13 Milliarden Euro auf 1,060 Billionen Euro zu. Im Euro-Raum wird der grenzüberschreitende Banken-Zahlungsverkehr über das "Target-2" genannte Verrechnungssystem abgewickelt. Die Salden zeigen die Verbindlichkeiten und Forderungen an, die bei den nationalen Notenbanken beim grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr der Kreditinstitute entstehen. Laut Bundesbank fließen über das System pro Tag im Durchschnitt etwa 350.000 Zahlungen im Wert von rund 1,7 Billionen Euro. Die deutsche Notenbank ist in dem System der größte Gläubiger - Italiens Notenbank war zuletzt der größte Schuldner.

Laut Europäischer Zentralbank ist der Anstieg der Target-Salden zuletzt vor allem durch die massiven Anleihekäufe der Währungshüter zu erklären. Die Salden seien kein Ausdruck für finanzielle Stresssituationen und deshalb auch kein Anlass zur Sorge. Seit 2015 haben die EZB und die nationalen Euro-Notenbanken in großem Stil Staatsanleihen und andere Wertpapiere im Rahmen ihres APP-Programms im Wert von fast drei Billionen Euro erworben. Wegen der Corona-Krise wurde ein zusätzliches Anleihe-Kaufprogramm mit dem Namen PEPP aufgelegt, das auf 1,35 Billionen Euro angelegt ist.

In Deutschland gibt es seit einigen Jahren eine hitzige Debatte unter Volkswirten, wie die Target-Salden wirtschaftlich zu interpretieren sind. Für manche Ökonomen ist das Target-System eine tickende Zeitbombe. Ihre Befürchtung ist, dass die Bundesbank auf ihren Target-Forderungen sitzen bleiben könnte, sollte ein Land aus dem Euro aussteigen oder gar die 19-Länder-Gemeinschaft zusammenbrechen. Andere Wirtschaftsexperten halten diese Argumentation dagegen für Panikmache und für einen Versuch, Deutschland als Opfer der gemeinsamen Währung darzustellen.

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