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BMW und Daimler: Deshalb werden die 5 neuen Joint Ventures ein Erfolg

Veröffentlicht am 24.02.2019, 09:06
BMW und Daimler: Deshalb werden die 5 neuen Joint Ventures ein Erfolg
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BMW (WKN:519000) und Daimler (WKN:710000) geben Gas: Kürzlich gaben die weltbekannten Autobauer bekannt, dass 5 neue Joint Ventures auf einen Schlag gegründet werden sollen.

Konkret soll es darum gehen, verschiedene Dienste zu fusionieren, die bisher ihre eigenen Wege gegangen sind. Darunter befinden sich auch Dienste, die sich bei mir in den letzten Jahren durchaus einen Namen gemacht haben. So unter anderem MyTaxi, Car2Go und DriveNow.

Was soll das? Macht das Sinn? Und vor allem: Was bedeutet das für die Aktien der beiden Autobauer? Meine Meinung: Es macht absolut Sinn, und zwar aus mehreren, völlig verschiedenen Gründen.

5 Mega-Fusionen Joint Ventures schön und gut. Aber was soll da genau fusioniert werden? Die Liste ist schnell abgehakt:

  • 1. Reach Now: ReachNow und Moovel (kombinierte Buchung verschiedener Verkehrsmittel)
  • 2. Share Now: Car2Go und DriveNow (Carsharing)
  • 3. Free Now: MyTaxi, Chauffeur Privé, Clever Taxi und Beat (Ride-Hailing)
  • 4. Park Now: ParkNow und Parkmobile (Parkplatzvermittlung)
  • 5. Charge Now: ChargeNow und Digital Charging Solutions (Ordnung im Ladesäulenchaos)
Als ich heute eine E-Mail von MyTaxi erhielt, in der die Fusion und die damit einhergehende Umbenennung in Free Now angekündigt wurde, dachte ich erst, dass sich Daimler einen Spaß mit mir erlaubt. Die Idee, dass Daimler die Marke „MyTaxi“ aussortiert, war für mich immer weiter weg als der Mars. Dass WhatsApp auch lange nach dem Verkauf an Facebook (NASDAQ:FB) (WKN:A1JWVX) immer noch so heißt und wirkt wie seit eh und je, habe ich immer als Vorteil empfunden. Eine Marke, die offenbar funktioniert, wäre mir schon etwas wert.

Meine Vermutung: Als wesentlich wertvoller empfinden die Autobauer eine Mega-Fusion aus 4 Ride-Hailing-Anbietern, die vom Taxi bis zur Limousine alles anbieten und gemeinsam womöglich zu einem ernst zu nehmenden Uber-Konkurrenten werden könnten.

Uber? Was war das noch mal? Nun, das ist ein Unternehmen, das 2019 in den USA voraussichtlich einen Nettoumsatz von etwa 14 Mrd. US-Dollar nur mit der Vermittlung von Mobilitätsdienstleistungen generieren wird.

Angriff ist die beste Verteidigung Das ist ein schöner Erfolg für Uber und sicher auch mit ein Grund, warum Daimler ein Stück vom Ride-Hailing-Kuchen abbekommen möchte. Für ein Unternehmen mit einem Umsatz von über 160 Mrd. Euro (2018) sollte der Kuchen meiner Meinung nach aber doch etwas größer sein.

Ich vermute stark, dass die deutschen Autobauer nicht nur neue Einnahmequellen im Sinn haben, sondern auch aktiv einer Zukunft entgegensteuern wollen, in der ein „Autobauer“ lediglich eine voll automatisierte Fabrik ist, aus der standardisiertes Blech herausgerollt kommt.

In dieser Dystopie (oder Utopie, je nach Standpunkt) machen vor allem diejenigen die besten Geschäfte, die Dienste, Algorithmen und Apps entwickeln. Vor diesem Hintergrund machen die angekündigten Fusionen meiner Meinung nach absolut Sinn.

Zum einen können so Ressourcen und Infrastruktur effizienter organisiert werden. Zum anderen könnte den durch die Fusion mächtiger gewordenen Diensten der sogenannte Netzwerkeffekt zu Hilfe eilen. Dieser Effekt bewirkt, dass sich der Nutzen eines Produkts für den einzelnen Nutzer mit jedem weiteren Nutzer vergrößert, der das Produkt ebenfalls nutzt.

Für einen Dienst, der Mobilitätsdienstleistungen vermittelt, dürfte sich eine hohe kombinierte Nutzerzahl sowohl für den Anbieter als auch für den Abnehmer der Dienstleistungen als Vorteil erweisen. Ist der Netzwerkeffekt einmal am Werk, kann das leicht zu der Art Monopolstellung führen, die Facebook seit langer Zeit im Bereich Social Media innehat.

Die Nutzer dürften in diesem Spiel gnadenlos sein. Der Dienst bringt mich von A nach B mit einer Kombination aus CarSharing, ÖPNV und Taxi? Gebucht! Oh, ein anderer Dienst schafft das 5 Minuten schneller, weil da mehr Fahrer verfügbar sind? Umgebucht!

Ich würde meine Daimler- und BMW-Aktien nicht verkaufen Sofern ich welche hätte. Nicht, dass ich gute Gründe hätte, nicht zu kaufen. Ich besitze keine, weil mich andere Sektoren einfach mehr interessieren.

Aber vielleicht weiß ich gerade deshalb, dass Investitionen in knüppelharte Dienste, die den Nutzern möglichst wenig Hürden in den Weg stellen, im Bereich Personenbeförderung gute Erfolgschancen haben. Denn mich persönlich interessiert nicht, welche Felgen oder wie viel PS das Gefährt hat, mit dem ich mich gerade fortbewege. Ich will einfach nur von A nach B kommen.

Ich würde zu diesem Zweck vielleicht kein Auto kaufen. Ein Dienst wie Reach now, mit dem ich verschiedene Beförderungsmittel flexibel kombinieren kann, finde ich trotzdem spannend.

Ich kann nicht einschätzen, ob Daimler oder BMW die Wünsche der Autokäufer richtig einschätzen können. Doch durch die Joint-Venture-Flut zeigen die beiden Autobauer, dass sie sehr wohl in der Lage sind, die Wünsche der Nicht-Autokäufer richtig einzuschätzen. Das allein wäre für mich ein guter Grund, um meine Daimler- und BMW-Aktien nicht zu verkaufen. Wenn ich welche hätte. Aber was nicht ist, kann ja noch werden!

Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. Randi Zuckerberg, eine frühere Leiterin der Marktentwicklung und Sprecherin von Facebook sowie Schwester von CEO Mark Zuckerberg, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien Facebook. The Motley Fool empfiehlt BMW und Daimler.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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