Von Sam Boughedda
Investing.com - Die US-Börsen (DE:SXR4) stoppten am Mittwoch ihre Erholungsbewegung angesichts der andauernden Kämpfe in der Ukraine und vor dem Hintergrund der bevorstehenden Arbeitsmarktdaten sowie der Sitzung des internationalen Ölförderkartells, bei der über das weitere Vorgehen verhandelt werden soll.
Für den S&P 500 ging es am gestrigen Handelstag um 0,64 % nach unten. Seit Mitte März hat der marktbreite Börsenindex aber um rund 10 % zugelegt und kümmert sich offenbar nicht mehr so sehr um den angestoßenen Zinserhöhungszyklus der Fed und den fortdauernden Krieg in der Ukraine. Dank der kraftvollen Kursrallye ist der S&P 500 nur noch etwa 5 % von seinem Rekordhoch entfernt.
Und die Rallye könnte sich im April fortsetzen. Laut LPL Financial ist der S&P 500 im April in 15 der letzten 16 Monate gestiegen. Im Durchschnitt erzielte er dabei einen Zugewinn von mehr als 3 %.
Konjunkturseitig waren die Arbeitsmarktdaten aus der US-Privatwirtschaft am Mittwoch erfreulich ausgefallen. Sie lagen leicht über den Erwartungen des Marktes und bereiteten den Boden für den offiziellen Beschäftigungsbericht für März, der am Freitag auf der Agenda steht.
Die neuesten Wachstumszahlen für das vierte Quartal kamen unterdessen einen Hauch unter den Erwartungen herein. Am Donnerstag stehen zunächst frische Zahlen zu den Anträgen auf Arbeitslosenunterstützung für die vergangene Woche auf dem Programm. Diese hatten im Bericht letzter Woche den niedrigsten Stand seit 1969 erreicht.
Am Donnerstag blicken die Marktteilnehmer außerdem gespannt auf die Daten zu den persönlichen Ausgaben und zum persönlichen Einkommen sowie zur Inflation. Die Federal Reserve diskutiert gerade darüber, wie aggressiv sie die Zinsen bei ihrer nächsten Sitzung anheben soll. Die Energiepreise waren zuletzt angesichts des Ukraine-Kriegs kräftig gestiegen und haben die Inflationssorgen noch weiter verstärkt.
Mit dem April beginnt auch eine neue Berichtssaison für die Unternehmen des S&P 500, in der vor allem Kommentare der Firmenlenker zur Inflation und zu den Beschaffungswegen im Mittelpunkt stehen werden.
Hier sind drei Themen, die sich heute auf die Märkte auswirken könnten:
1. Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung
Die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA soll heute bekannt gegeben werden. Letzte Woche war sie auf den niedrigsten Stand seit 52 Jahren gefallen. Die von Investing.com erfassten Analystenprognosen schätzen, dass die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosengeld mit 197.000 über den zuvor gemeldeten 187.000 liegt. Im Vergleich zum Anfang der Pandemie vor zwei Jahren bewegen sie sich aber immer noch auf einem niedrigen Niveau. Alle nachstehend aufgelisteten Datenpunkte werden heute Nachmittag um 14.30 Uhr veröffentlicht.
2. Persönliche Ausgaben
Die persönlichen Ausgaben dürften im Februar nach Einschätzung von Ökonomen gegenüber Januar um 0,5 % steigen, nach plus 2,1 % im Vormonat. Grund für die Abschwächung sind möglicherweise die gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise, die den Konsum der Amerikaner bremsen.
3. Persönliche Einkommen
Auch die Daten zu den persönlichen Einkommen sind Gegenstand des Berichts. Für Februar wird ein Anstieg der Einkommen um 0,5% gegenüber dem Vormonat prognostiziert, was etwas besser wäre als die im Januar registrierten 0 %.