Die Dieseltechnik ist passé – zumindest wenn es nach dem chinesischen E-Autobauer BYD (F:1211) geht. Dieser kündigte nun an, dass sämtliche am Markt verfügbaren Selbstzünder-Fahrzeuge auch mit Elektrotechnik angetrieben werden könnten, wie das Branchenportal „Ecomento“ kürzlich berichtete.
Demnach sehe sich BYD für den Wandel der Autobranche hin zur Elektromobilität bestens gerüstet. „Wir gehören nicht zu der alten Industrie, wir müssen uns daher nicht neu erfinden“, betonte der für Europa zuständige BYD-Manager Marco Bos bei einer Branchenveranstaltung in Frankreich. „Wir glauben fest daran, dass alles, was heute mit Diesel fährt, elektrisch sein kann.“
Elektromobilität in BYD-DNA verankert
Bos weiter: „Wir haben die Elektrifizierung in unserer DNA. Es geht nicht nur darum, ein Elektroauto zu bauen – es geht um das gesamte Ökosystem. In den vergangenen drei Jahren waren wir der größte Hersteller und Treiber von Plug-in-Fahrzeugen – 95 Prozent unserer Fahrzeuge werden in China verkauft.“
Der Manager verwies auch auf ein Pilotprojekt in der volksrepublikanischen Stadt Shenzhen, welche aufgrund der massiven Luftverschmutzung auf eine vollelektrische Busflotte setze. Laut Bos seien dort alle Diesel-Busse bereits durch elektrische Modelle ersetzt worden. Gleichzeitig verfüge die Stadt über rund 12.500 elektrisch angetriebene Taxis, was einem Anteil von 62 Prozent am dortigen Taximarkt entspreche.
Europa könnte bald ins Visier geraten
Übrigens: Der chinesische Elektroprimus überprüfe auch sein mittel- bis langfristiges Engagement in Deutschland und Europa. „Eines Tages wird es soweit sein“, stellte Bos hinsichtlich eines weitgreifenden Europa-Starts in Aussicht.
Deutsche Politiker wie die Berliner Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Die Grünen) hatten zuletzt vor einem Markteintritt chinesischer Hersteller im Bus-Sektor gewarnt. „Noch ist der E-Bus nicht abgefahren, aber wenn sich die deutschen Hersteller nicht ranhalten, geht die Zukunft an ihnen vorbei. Dann rollen künftig asiatische Busse durch Berlin“, so Pop.
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Ein Beitrag von Marco Schnepf.