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Canopy Growth vs. Constellation Brands – welche ist die bessere Aktie?

Veröffentlicht am 14.11.2019, 23:43
WEED
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Wer als Anleger von der Cannabisbranche profitieren will, für den stellt die Wahl zwischen Canopy Growth (TSX:WEED) (WKN:A140QA) und Constellation Brands (WKN:871918) ein ziemliches Rätsel dar. Da der Bierbrauer etwa 40 % des kanadischen Cannabiszüchters hält, ist die Entscheidung zwischen den beiden im Wesentlichen die Frage, ob man lieber direkt in Cannabis investiert oder in einen Konzern, der eigentlich in Alkohol macht und sich erst neulich im großen Stil in Cannabis eingekauft hat.

Wie man anhand der folgenden Grafik sehen kann, hat Canopy zwar ausgeprägtere Höhen und Tiefen, aber beide Aktien werden mittlerweile unter dem Stand vom 15. August 2018 gehandelt, als Constellation bekannt gab, dass man seinen Anteil an Canopy auf 38 % erhöht hat. Aber wo stehen die beiden jetzt, und welche Aktie hat wohl demnächst mehr Potenzial, die Aktionäre reich zu belohnen?

via YCharts

Das High lässt nach Marihuanaaktien sind weitestgehend gesunken, seit Kanada vor etwas mehr als einem Jahr den freien Verkauf legalisiert hat. Große Hoffnungen und hohe Bewertungen stießen auf harte Realitäten, wobei gleich eine ganze Reihe an Faktoren Grund für die Probleme waren. Canopy bildete keine Ausnahme – die Aktie hat seit dem 17. Oktober 2018 57 % ihres Wertes verloren.

Dennoch zeigt Canopy in seinem jüngsten Ergebnisbericht weiterhin ein starkes Wachstum. Der Nettoumsatz stieg um 249 % auf 90,4 Millionen CAD, da die Verkäufe von getrocknetem Cannabis auf dem legalen Markt in Kanada um 94 % gegenüber dem Vorquartal gestiegen sind, was zeigt, dass Canopy den Heimatmarkt schnell zu bespielen weiß.

Auch andere Kennzahlen deuten auf schnelles Wachstum hin, darunter 183 % sequentielles Wachstum der Ernte in Kilogramm. Allerdings befindet sich das Unternehmen mit einem operativen Verlust von 123 Millionen USD noch deutlich in der wachstumsstarken Investitionsphase.

Anfang des Jahres trennte sich Canopy auch von Co-CEO Bruce Linton, der den Großteil des Unternehmensaufbaus geleistet hat. Unter anderem schuf er Markenpartnerschaften und sicherte den Deal mit Constellation. Sein Weggang war ein Zeichen dafür, dass die Verluste größer geworden waren, als einige Investoren, einschließlich Constellation, verkraften konnten.

Canopy ist seit langem das größte Cannabisunternehmen nach Marktkapitalisierung, steht aber vor den gleichen grundlegenden Herausforderungen wie viele seiner Konkurrenten – am Ende müssen Gewinne erzielt werden. Auch wenn die Marke Tweed gut bekannt ist, ist Canopy genau wie die ganze Branche mit Risiken konfrontiert. Während die Bewertung des Unternehmens mittlerweile vernünftiger erscheint, dürfte man in absehbarer Zeit noch Geld verbrennen. Es kann wegen der gekippten Grundstimmung für Canopy schwierig sein, sich wieder zu erholen. Gut wäre ein Impuls, etwa Fortschritte bei der Legalisierung von Cannabis in den USA.

Irgendwas scheint schief zu sein Wie Canopy war auch Constellation einst für Investoren ein großer Gewinner. Die Aktien stiegen von 2012 bis 2018 um fast 1.000 %, nachdem das Unternehmen die Vertriebsrechte für die Biere der Modelo-Gruppe in den USA erworben hatte. Mit geschicktem Marketing und einer Erweiterung, die auch die Marke Corona umfasst, stiegen Umsatz und Gewinn.

Die jüngste Strategie ging nicht ganz so auf. Der riesige Deal mit Canopy, der etwa 4 Milliarden USD kostete, war bisher eine Pleite, und die Übernahme von Ballast Point, um sich bei Craft Beer besser aufzustellen, hat zu Abschreibungen geführt. Das Unternehmen trennte sich zudem von mehreren günstigen Weinmarken. Man will verstärkt den Premium-Bereich besetzen.

Im zweiten Quartal zeigte das Biergeschäft von Constellation weiterhin solides Wachstum. Das Gesamtwachstum fiel flach aus, auch weil man eben viele Weinmarken veräußert hat. Der Umsatz stieg nur um 2 % auf 2,34 Milliarden USD, und das bereinigte operative Ergebnis stieg um 1 % auf 792 Millionen USD.

Auch der Gewinn pro Aktie wird in diesem Jahr voraussichtlich leicht, von 9,28 USD im Jahr 2018 auf 9 bis 9,20 USD, sinken.

In Anbetracht der Tatsache, dass das Biergeschäft, das den Großteil des Umsatzes erwirtschaftet, weiterhin in guter Verfassung ist, sollte Constellation nach Abschluss der Neuausrichtung des Segments Wein und Spirituosen besser aufgestellt sein, wenngleich die Probleme mit Canopy noch ein bisschen anhalten dürften.

Welche Aktie ist der bessere Kauf? Der größte Unterschied zwischen diesen beiden Aktien liegt in der Bewertung. Constellation ist ein stabiles, profitables Unternehmen, das mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 20 zum Marktdurchschnitt gehandelt wird. Canopy hingegen verliert zwar Geld, bietet aber immer noch ein erhebliches Wachstum, was bedeutet, dass diese Aktie nur für risikofreudige Investoren geeignet ist und die Volatilität wahrscheinlich noch anhalten wird.

Die Möglichkeit, dass Marihuana in den USA auf Bundesebene legalisiert werden könnte, bietet für beide Unternehmen eine faszinierende Möglichkeit. Dieses Szenario würde der Partnerschaft die größte Erfolgschance geben, da die beiden gemeinsam Cannabisgetränke entwickeln und vermarkten könnten. Die US-Legalisierung würde dann auch den Erwerb von Acreage Holdings durch Canopy finalisieren, was dessen Kapazität deutlich erhöhen würde.

Die Legalisierung von Marihuana in den USA steht jedoch nicht gerade unmittelbar bevor. Solange die Republikaner das Sagen haben, dürfte sich nicht viel am Status Quo ändern.

Angesichts dieses Klimas und der allgemeinen negativen Stimmung gegenüber Cannabisaktien sieht Constellation wie der bessere Kauf aus. Die stetigen Gewinne sind eine gute Basis für den Aktienkurs, und das Unternehmen ist in der Lage, von jedem Fortschritt bei der Legalisierung von US-Marihuana zu profitieren. Auch wenn Canopy dabei ebenfalls erheblichen Aufwind bekommen würde, ist das Risiko hier viel größer.

The Motley Fool empfiehlt Aktien von Constellation Brands. Jeremy Bowman besitzt Aktien von Constellation Brands.

Dieser Artikel erschien am 28.10.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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