Cathie Wood ist als Investorin nicht perfekt, ihr Ansatz hat jedoch über das vergangene Jahrzehnt eigentlich gezeigt, dass er funktioniert. Zuletzt wurde eine Menge Kritik an der Investorin laut, die jedoch unbeirrt ihren Ansatz verfolgt. Auch das erinnert mich zugegebenermaßen sehr an Warren Buffett.
Wie auch immer: Es gibt drei „Fehler“, die Cathie Wood in den Augen so mancher Investoren vielleicht begeht. Aber es handelt sich eigentlich um ihr System des erfolgreichen Investierens. Lass uns diese heute einmal anschauen und warum sie in Teilen sogar essenziell sind.
Cathie Woods Fehler: Diversifikation Warren Buffett bezeichnete Diversifikation als eine Möglichkeit für Investoren, die nicht wissen, was sie tun. Das Orakel von Omaha setzt daher lieber auf Konzentration anstatt auf eine breite Streuung. Wobei das das komplette Gegenteil dessen ist, was unsere heutige Starinvestorin tut.
Zwar existieren in ihren Ark ETFs auch unterschiedlich konzentrierte Positionen. Trotzdem ist Cathie Wood unterm Strich eher diversifiziert investiert. Wobei das bei ihrem Ansatz, der auf Wachstumsaktien basiert, Teil des Portfolio-Aufbaus ist.
Cathie Wood muss das Risiko streuen. Sie setzt schließlich nicht auf profitable Qualitätsaktien, so wie Warren Buffett. Nein, sondern auf die Chancen, die eine vielversprechende Zukunft in Megatrend-Märkten besitzen. Investitionsthesen, die im Zweifel auch nach hinten losgehen können. Um in Summe richtig zu liegen, muss die Starinvestorin daher auf eine gewisse Breite setzen. Bei Wachstumsaktien können wir uns als Investoren das entsprechend abschauen.
Nicht profitable Aktien Cathie Wood setzt außerdem auf nicht profitable Aktien. Auch das steht, wie gesagt, im krassen Gegensatz zu Warren Buffett. Wobei es der Ansatz der Starinvestorin ist, möglichst früh in spannende Aktien investiert zu sein, die gerade erst beginnen, ihren Markt zu erobern.
Der Unterschied zum Value-Investieren ist, dass sie an der Anschaffung großer Unternehmen beteiligt sein möchte. Das ist ein ganz anderes Chance-Risiko-Verhältnis, das von ihren Innovation Stocks ausgeht. Profitabilität ist dabei kein Qualitätsmerkmal. Nein, sondern lediglich die Aussicht auf profitable Geschäftsmodelle.
Einige Investoren meiden jedoch unprofitable Aktien, und auch das kann richtig sein. Vor allem in volatilen Zeiten werden diese Aktien häufig abgestraft. Mit einem langfristigen Buy-and-Hold-Ansatz stehen die Chancen jedoch bei intakten Investitionsthesen gut, dass die entsprechenden Aktien profitabel werden. Dann ist die Rendite umso höher.
Cathie Woods Fehler: Buy the Dip? Buy the Dip schien lange eine legitime Strategie zu sein. Zuletzt geriet sie jedoch in Verruf, weil sie Investoren Rendite kostete und Verluste einbrachte. Trotzdem sehen wir regelmäßig, dass Cathie Wood ihre Favoriten stets dann kauft, wenn sie gefallen sind.
Es geht der Starinvestorin dabei nicht um den Dip. Ihr Ansatz ist es, Wachstumsaktien ebenfalls opportunistisch und möglichst günstig zu kaufen, damit sie langfristig ein noch höheres Renditepotenzial besitzen. Der Dip ist zweitrangig, die unternehmensorientierte Investitionsthese und die Bewertung stehen im Vordergrund. Hier sind wir wieder bei einem Ansatz, der dem von Warren Buffett dann doch sehr ähnlich ist.
Der Artikel Cathie Wood begeht diese 3 „Fehler“. Mit System! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
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