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Chemie-Gewerkschaft will 1000 Euro mehr für jeden Mitarbeiter

Veröffentlicht am 18.06.2019, 12:33
© Reuters. Members of IG BCE union demonstrate against government's plans for climate-change fee for older fossil-fuelled power plants in Berlin
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Hamburg/Frankfurt (Reuters) - Die Chemiegewerkschaft IG BCE geht mit einem Bündel an Forderungen in die im Herbst anstehenden Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern. Neben einer linearen Erhöhung der Löhne für die rund 580.000 Beschäftigten will die Gewerkschaft durchsetzen, dass die Arbeitgeber jährlich 1000 Euro auf ein tariflich abgesichertes persönliches "Zukunftskonto" für jeden Mitarbeiter einzahlen. Über das Geld sollen die Beschäftigten individuell verfügen können, etwa indem sie es in Freizeit umwandeln oder für die Altersvorsorge verwenden. Als weitere Forderung nannte die Gewerkschaft am Dienstag eine vom Arbeitgeber finanzierte Pflege-Zusatzversicherung. Eine solche Absicherung gibt es bereits beim Konsumgüterkonzern Henkel (DE:HNKG_p). Sie soll nun branchenweit eingeführt werden.

Der Verhandlungsführer der IG BCE, Ralf Sikorski, sagte, die Konjunktur sei zwar schwächer als in den vergangenen Jahren. "Aber Abschwung ist noch keine Krise." Der Verteilungsspielraum in der Chemiebranche reiche aus, um die Einkommensverbesserungen zu finanzieren. Das Gesamtvolumen ihrer Forderungen bezifferte die Gewerkschaft nicht. Die endgültigen Forderungen sollen am 19. September beschlossen werden, die Gespräche mit den Arbeitgebern sollen Ende September in den einzelnen Tarifbezirken starten, bevor am 21. Oktober erstmals zentral verhandelt wird. In der letzten Tarifrunde hatten Arbeitgeber und IG BCE im Schnitt Einkommenserhöhungen im Gesamtvolumen von 4,6 Prozent für 15 Monate vereinbart.

© Reuters. Members of IG BCE union demonstrate against government's plans for climate-change fee for older fossil-fuelled power plants in Berlin

ARBEITGEBERVERBAND REAGIERT ABWEHREND

Der Arbeitgeberverband BAVC sieht wenig Spielraum für eine Erhöhung der Entgelte. "Die IG BCE verkennt mit ihren Vorstellungen die Lage unserer Branche", erklärte BAVC-Hauptgeschäftsführer Klaus-Peter Stiller. Für dieses Jahr rechnet die Chemiebranche mit einem Rückgang der Produktion von 3,5 Prozent und einem Umsatzminus von 2,5 Prozent. Eine schwächelnde Nachfrage, ungelöste Handelskonflikte, die Hängepartie beim Brexit und steigende Energiepreise belasteten die Unternehmen. "Die Konjunktur steht kräftig auf der Bremse – tariflich können wir dann nicht aufs Gaspedal treten."

Mit dem Zukunftskonto kommt die IG BCE dem Wunsch vieler Beschäftigter nach einer mehr an Lebensphasen orientierten Gestaltung ihrer Arbeitszeit nach, wie Tarifvorstand Sikorski sagte. Diesen Trend gibt es auch in anderen Branchen, etwa in der Metall- und Elektroindustrie. Neben einzelnen freien Tagen soll der Betrag in der Chemieindustrie auch zur Finanzierung von Sabbaticals angespart werden können. Diese Forderung sieht die Gewerkschaft auch als Beitrag, um bei dem allgemein grassierenden Fachkräftemangel die Attraktivität der Chemiebranche zu steigern. Außerdem will die IG BCE mit den Arbeitgebern eine Qualifizierungsoffensive vereinbaren, um die Beschäftigten für den digitalen Wandel fitzumachen.

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