Investing.com -- Der Verteidigungs- und Luftfahrtzulieferer Chemring (LON:CHG) konnte dank eines Nachfrageschubs nach seinen Produkten infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine seine Verschuldung senken und seine Dividende erhöhen. Das kam bei den Anlegern gut an: Die Aktie stieg im Londoner Handel um 0,3 %.
Das auf die Herstellung von Hochleistungssprengstoffen, Sensoren und anderen verteidigungsrelevanten Komponenten spezialisierte Unternehmen Chemring kündigte eine Erhöhung der Schlussdividende um 19 % an. Damit erhöht sich die Gesamtausschüttung für das Jahr bis Oktober auf 5,7 Pence je Aktie. Die Nettoverschuldung sank unterdessen um über 70 % auf 7,3 Millionen Pfund (1 Pfund = 1,2284 Dollar).
Die Perspektiven für die beiden Hauptgeschäftsfelder von Chemring haben sich in den letzten 12 Monaten dramatisch aufgehellt. Zum einen hat sich das Pandemiegeschehen entschärft und eine deutliche Erholung des kommerziellen Flugverkehrs ermöglicht, zum anderen hat der Einmarsch Russlands in die Ukraine die westlichen Regierungen aus ihrer jahrzehntelangen Sorglosigkeit in der Verteidigungsplanung aufgerüttelt.
Der Umsatz stieg um 13 % auf 442 Millionen Pfund. Mehr als doppelt so stark erhöhte sich der Auftragseingang auf 551 Millionen Pfund, wovon 158 Millionen Pfund auf den Geschäftsbereich 'Roke' entfielen, in dem das Unternehmen an Gegenmaßnahmen gegen die neue Generation von Hyperschallraketen forscht, die derzeit in Russland und China getestet werden.
Der Auftragsstand zum Ende des Geschäftsjahres belief sich auf 651 Millionen Pfund - ein Anstieg von 30 % gegenüber dem Vorjahr.
Der bereinigte Gewinn vor Steuern stieg um 12 % auf 62 Millionen Pfund und lag damit etwas unter den Konsenserwartungen von 64 Millionen Pfund.
Das Unternehmen bekräftigte seine Prognose für das laufende Jahr. Rund 86 % der erwarteten Erlöse seien bereits durch den Auftragsbestand gesichert.
von Geoffrey Smith