China hat am Dienstag sein umfangreichstes Konjunkturpaket seit Beginn der Pandemie angekündigt, um die Wirtschaft aus einer deflationären Phase zu holen, die die globalen Währungs- und Aktienmärkte das ganze Jahr über belastet hat. Das Paket umfasst zusätzliche Finanzmittel und Zinssenkungen, was zu einem Anstieg von China-exponierten Vermögenswerten führte.
Europäische Aktien, Schwellenländerwährungen und Rohstoffe verzeichneten als Reaktion auf die Ankündigung einen Aufschwung. Trotz der unmittelbar positiven Marktreaktion bleiben Analysten skeptisch hinsichtlich der langfristigen Wirksamkeit des Stimulus, da die Kreditnachfrage chinesischer Unternehmen und Verbraucher derzeit schwach ist.
In Europa und Australien erlebten Bergbauaktien, die in den letzten Monaten gelitten hatten, am Dienstag eine deutliche Erholung. Europäische Bergbauaktien stiegen um 4,6%, der größte Tagesgewinn seit zwei Jahren, während australische Bergbauaktien um 2,8% zulegten, der stärkste Tagesanstieg seit einem Jahr. Gerry Fowler, Leiter der europäischen Aktienstrategie bei UBS, merkte an, dass der Stimulus zwar die Immobilienmärkte stützen könnte, seine Auswirkungen auf den breiteren Konsum oder die Industrieaktivität jedoch weniger sicher seien.
Europäische Luxuseinzelhändler, deren Geschäfte eng mit den chinesischen Konsumausgaben verknüpft sind, profitierten ebenfalls von den Stimulusnachrichten. Ein Benchmark europäischer Luxusaktien, der seit Jahresbeginn um 4,2% gefallen war, sprang am Dienstag um 3% und verzeichnete damit möglicherweise den größten Tagesanstieg seit Januar. Die Aktien von Unternehmen wie Swatch Group (SIX:UHR), Burberry und Richemont, die stark dem chinesischen Markt ausgesetzt sind, stiegen zwischen 2 und 5%.
Die Reaktion des US-Marktes fiel verhaltener aus, wobei der S&P 500 (INDEXSP:.INX) um 15:55 Uhr MEZ leicht um 0,1% nachgab. Andreas Bruckner, ein europäischer Aktienstratege bei der Bank of America, bemerkte, dass die US-Wirtschaft weniger von der chinesischen Nachfrage abhängig sei als Europa.
Deutschland, für das China der zweitgrößte Handelspartner ist, könnte positive Auswirkungen auf seinen Chemiesektor sehen, wenn Chinas Stimulus den Immobilienmarkt stabilisiert, so Uwe Hohmann, Aktienstratege bei Metzler Capital Markets. Deutsche Autohersteller wie Volkswagen (ETR:VOWG_p) und BMW (ETR:BMWG) stehen aufgrund des Wettbewerbs mit chinesischen Firmen vor strukturellen Herausforderungen, weshalb die Marktstabilisierung möglicherweise geringere Auswirkungen auf sie haben könnte.
Schwellenländer, die traditionell von Chinas Rohstoff- und Ölnachfrage profitieren, könnten von diesem Stimulus möglicherweise nicht im gleichen Maße profitieren. Hasnain Malik von Tellimer äußerte Zweifel an der Fähigkeit des Pakets, den Ausblick für die globale Rohstoffnachfrage signifikant zu verändern, da große fiskalische Maßnahmen zur Förderung der Konsumausgaben fehlen.
Der Stimulus könnte jedoch einige Vorteile für Volkswirtschaften bringen, die eng mit China verbunden sind und inländische Staatsanleihen halten, so Charu Chanana, Strategin bei Saxo Markets in Singapur. Dies geschieht parallel zu einer großen US-Leitzinssenkung der Federal Reserve, die im Allgemeinen für Schwellenländer günstig ist.
An den Devisenmärkten erreichte der chinesische Yuan seinen höchsten Stand seit 16 Monaten, eine ungewöhnliche Reaktion, da Konjunkturmaßnahmen und niedrigere Zinssätze typischerweise zu einer Währungsschwächung führen. Die Stärke des Yuan spiegelt den Optimismus des Marktes hinsichtlich der potenziellen Belebung der chinesischen Wirtschaft wider. Es wird erwartet, dass sich auch China-sensitive Währungen wie der Euro, der australische Dollar und der malaysische Ringgit gegenüber dem US-Dollar verstärken werden.
Anleger beobachten aufmerksam das "Reflations-Handelspaar", den Euro gegenüber dem australischen Dollar, als Maß für das Vertrauen in Chinas wirtschaftliche Bemühungen. Der Euro/Australische Dollar stieg am Dienstag aufgrund sich ändernder australischer Zinserwartungen, obwohl er in den letzten sieben Wochen einen Abwärtstrend verzeichnete.
Reuters hat zu diesem Artikel beigetragen.
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