Investing.com - Die US-Regierung unter Präsident Joe Biden bereitet laut einem aktuellen Bloomberg-Bericht eine Handelsuntersuchung im Halbleitersektor gegen China vor. Ziel ist es, die Abhängigkeit von chinesischer Technologie zu reduzieren, die als potenzielle Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA eingestuft wird.
Im Fokus der Untersuchung stehen ältere Chip-Modelle sowie Produkte, in denen diese verbaut sind – darunter medizinische Geräte, Fahrzeuge, Smartphones und Waffensysteme. Die rechtliche Grundlage für das Verfahren bildet Abschnitt 301 des US-Handelsrechts, der Maßnahmen gegen unlautere Handelspraktiken erlaubt.
Der Bericht deutet darauf hin, dass die Untersuchung möglicherweise den Weg für weitere Handelsbeschränkungen ebnen soll. Dies könnte darauf abzielen, die heimische Halbleiterproduktion angesichts des globalen Wettbewerbs zu stärken. Mögliche politische Entscheidungen auf Basis der Untersuchungsergebnisse dürften jedoch von der neuen US-Regierung unter dem designierten Präsidenten Donald Trump getroffen werden.
Laut Bloomberg hatten Vertreter der Biden-Regierung monatelange Debatten geführt, bevor sie sich kürzlich auf die Einleitung der Untersuchung verständigten.
Trotz der Nachricht legten die in Hongkong gehandelten Aktien chinesischer Halbleiterhersteller zu: Semiconductor Manufacturing International Corp (HK:0981) (SMIC) stieg um 1,4 %, während Hua Hong Semiconductor Ltd (HK:1347) um 1,5 % zulegen konnte.
Auch die breiteren chinesischen Aktienmärkte zeigten sich robust: Der Shanghai Composite-Index stieg um 0,7 %, der Shanghai Shenzhen CSI 300 legte um 0,6 % zu, und der Hang Seng-Index in Hongkong verbuchte ein Plus von 1 %.
Zusätzlich berichtete Reuters, dass Peking plant, das Haushaltsdefizit im nächsten Jahr von derzeit 3 % auf 4 % des Bruttoinlandsprodukts anzuheben. Das Land strebt damit das dritte Jahr in Folge ein BIP-Wachstum von 5 % an.