Okay, okay: Coca-Cola (NYSE:KO) (WKN: 850663) und Apple (NASDAQ:AAPL) (WKN: 865985) besitzen mehrere Gemeinsamkeiten. Es sind Top-Aktien im Depot von Warren Buffett, der sie wiederum beide als Konsumgüterkonzerne einstuft. Eine Position, die streitbar ist, aber auch ihre Berechtigung hat.
Heute soll es jedoch um eine andere Gemeinsamkeit gehen. Die Art und Weise, wie Coca-Cola und Apple mit der Inflation umgehen können. Trotzdem ist das Resultat verschieden, was wiederum an unterschiedlichen Faktoren liegen kann. Vielleicht offenbart das die eine oder andere Chance.
Coca-Cola und Apple: Pricing-Power Die heutige Gemeinsamkeit, um die es gehen soll, ist nämlich die Pricing-Power, die von Coca-Cola und Apple gleichermaßen ausgeht. Die beiden US-Konzerne besitzen eine starke Marke, die es ihnen ermöglicht, höhere Preise durchzusetzen. Wobei auch hier die Wirkweise unterschiedlich ist.
Das Management des US-amerikanischen Getränkekonzerns gibt die Erhöhungen und die Preise für die Sirups einfach an die Abfüller weiter. Wohingegen der iKonzern sie direkt an die Verbraucher über die vertriebsberechtigten Einzelhändler weitergibt. iPhones, Macs und Co. sind jedenfalls Qualität für ein Tech-Portfolio, das sich viele Händler nicht nehmen lassen wollen. Auch sind Verbraucher nicht so preissensibel, weil sie sowieso beim Kauf der Geräte nicht den günstigsten Kauf tätigen, sondern den für sie qualitativsten innerhalb eines intakten Ökosystems.
Insofern können Apple und Coca-Cola die Preise erhöhen in Zeiten der Inflation. Trotz dieser Strategie und der Preissetzungsmacht aufgrund der starken Marke entwickeln die beiden Aktien sich unterschiedlich. Der US-Getränkekonzern konnte in diesem Jahr um ca. 20 % zulegen, während der Kultkonzern aus Cupertino ca. 15 % an Börsenwert einbüßte. Woran liegt das wiederum?
Bewertung und Tech-Fokus Coca-Cola ist seit Jahren eine Aktie, die eigentlich nicht so recht in den Tritt gekommen ist. Jetzt, in Zeiten der Inflation und steigender Zinsen, dreht die Aktie mal wieder auf. Das ist das Marktumfeld, in dem ein defensiver Getränkekonzern gefragt ist. Im Gegensatz dazu hat Apple seit Jahren andauernde Erfolgsserien hinter sich. Das ist ein erster, entscheidender Unterschied.
Zudem misstraut der breite Markt im Moment vielen Aktien, die mit Tech- oder Wachstum zu tun haben. Apple ist profitabel, keine Frage, sogar sehr. Aber die fundamentale Bewertung ist zwischenzeitlich teurer gewesen, weshalb die Investoren ebenfalls skeptischer geworden sind. Bei Coca-Cola war die Bewertungslage mit einer zwischenzeitlich Dividendenrendite von 3 % eher moderat.
Im Umkehrschluss heißt das womöglich, dass ein Dip eher bei Apple zu holen ist, während Coca-Cola bereits in die Höhe gestiegen ist. Trotzdem: Pricing-Power und starke Marken sind mit beiden US-Aktien verbunden. Beide können daher, ob Dip oder Rallye, einen näheren Blick in Zeiten der Inflation verdient haben.
Vincent besitzt Aktien von Coca-Cola. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple und empfiehlt die folgenden Optionen: Short March 2023 $130 Call auf Apple und Long March 2023 $120 Call auf Apple.
Motley Fool Deutschland 2022