Investing.com - Kurse von AT1-Anleihen sind am Montag unter Druck geraten. Der Grund: mit der Übernahme der Credit Suisse (SIX:CSGN) durch die UBS (SIX:UBSG) wurden Additional-Tier-1-Anleihen (AT1) im Wert von rund 16 Milliarden Franken für wertlos erklärt.
Der AT1 Capital Bond-Fonds (SIX:IAT1) von Invesco, der die Wertentwicklung von AT1-Bonds abbildet, verlor über 10 %, während der AT1 CoCo Bond-ETF (ETR:WTDI) von WisdomTree einen Rückgang von 9 % hinnehmen musste.
"Das Risiko einer Kettenreaktion ist durchaus vorhanden: der höheren Rendite dieses Anleihetyps steht ein nicht nur theoretisches Ausfallrisiko gegenüber – das könnte in diesem Segment wegen der hohen Nervosität der Investoren kurzfristig noch zu massiven Abgaben führen und unterstreicht zudem das Gegenpartei (Counterpart) -Risiko der Finanzbranche", warnen die apano-Fondsmanager.
AT1-Anleihen sind Hybridanleihen, die von Banken emittiert werden. Der Begriff "AT1" steht für "Additional Tier 1" und bezieht sich auf die Eigenkapitalstruktur von Banken. Diese Anleihen gehören zu einem speziellen Segment von Hybridanleihen, die auch als "CoCo-Bonds" (Contingent Convertible Bonds) bezeichnet werden.
AT1-Anleihen können in Eigenkapital umgewandelt werden, wenn eine Bank in finanzielle Schwierigkeiten gerät oder ein anderes schweres Ereignis eintritt, das ihre Solvenz gefährdet. Der Prozess wird auch als "Bail-in" bezeichnet.
Die Bonds können aber auch abgeschrieben werden, sollte die Eigenkapitalquote der Bank unter ein bestimmtes Niveau fällt.
von Robert Zach