Die Coinbase-Aktie (WKN: A2QP7J) kommt derzeit auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13,4. Zumindest, wenn wir die Daten von finanzen.net bei einem Aktienkurs von ca. 190 US-Dollar und einem 2021er-Gewinn je Aktie in Höhe von 14,26 US-Dollar verwenden. Egal wie wir es drehen und wenden: Für eine Wachstumsaktie ist das erst einmal günstig.
Die weiterführende Frage ist jedoch, ob dieses KGV für die Coinbase-Aktie nachhaltig ist. Der Blick in das operative Zahlenwerk hilft uns bei der Beantwortung dieser Frage. Wobei es viele, wirklich viele Variablen dabei gibt.
Coinbase-Aktie: Geringes KGV, günstige Bewertung? Mit Blick auf das Gesamtjahr 2021 stellen wir jedenfalls fest, dass das für die Coinbase-Aktie ein insgesamt sehr erfolgreicher Zeitraum gewesen ist. Insgesamt hat es einen Nettogewinn in Höhe von 3,6 Mrd. US-Dollar gegeben, der sich auf die vier Quartale mit Werten zwischen 406 Mio. US-Dollar und 1,6 Mrd. US-Dollar aufgeteilt hat. Zwar erkennen wir hohe Schwankungen. Aber insgesamt: Profitabilität durch die Reihe hinweg.
Trotzdem gibt es eine Menge Faktoren zu berücksichtigen. Beispielsweise auch einen Vorjahreswert von 322 Mio. US-Dollar bei der Coinbase-Aktie. Oder anders ausgedrückt: Der Nettogewinn hat sich im letzten Jahr so ca. ver-11-facht. Ohne Zweifel eine starke, herausragende Entwicklung, die natürlich nicht so bleiben muss. Das Management gibt sich hier bewusst vage und verweist auf andere Kennzahlen im Ausblick, was für mich kein Indikator für Stabilität beim Nettogewinn ist.
Entscheidend ist auch zu verstehen, wie die Coinbase-Aktie ihr Geld verdient. Es geht in erster Linie noch um die Gebühren, die mit dem Handel verbunden sind. Volatile Zeiträume wie das Jahr 2021 im Krypto-Markt führen zu einem Anstieg des Volumens auf der Plattform. Sowie auch zu einem Anstieg der monatlich aktiven Trader. Hier konnte zuletzt mit 11,4 Mio. Nutzern ein Wert erzielt werden, von dem das Management ausgeht, ihn nicht unbedingt halten zu können. Wobei die 2022er-Spanne zwischen 5 und 15 Mio. liegt, was eine Menge Möglichkeiten offenbart.
Die Coinbase-Aktie ist außerdem dabei, in Teilen auf ein Service- und Abo-Modell umzusatteln, um weniger zyklisch zu werden. Aber im Kern zeigt sich, dass das operative Geschäft von der Volatilität der Kryptowährungen und den Preisen für Bitcoin, Ethereum und andere digitale Assets abhängig ist. Das kann auch zu Schwankungen im Zahlenwerk führen. Im Endeffekt gibt es daher mögliche Überraschungen.
Ein volatiler Ritt …?! Das KGV von 13,4 bei der Coinbase-Aktie würde ich daher nicht als in Stein gemeißelt annehmen. Aber sehr positiv würdige ich als Investor, dass das Management es geschafft hat, zwei Jahre in Folge ein positives Nettoergebnis auszuweisen und im letzten Jahr den Wert sogar zu ver-11-fachen. Mit einer weiterhin steigenden Anhängerschaft an Krypto-Jüngern ist das eine Basis für den zukünftigen operativen Erfolg und das Wachstum.
Die Coinbase-Aktie kann jedenfalls Profitabilität und positioniert sich, um möglichst langfristig vom eigenen Markt profitieren zu können. Für eine Wachstumsaktie ist das entscheidender. Aber: Wie viele Notierungen der entsprechenden Währungen kann es einen volatilen Ritt auch im Zahlenwerk geben. Oder eben beim Aktienkurs, je nachdem, was noch passiert.
Der Artikel Coinbase-Aktie: Ist ein KGV von 13,4 nachhaltig? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Vincent besitzt Aktien von Coinbase (NASDAQ:COIN). The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Coinbase.
Motley Fool Deutschland 2022