Die Commerzbank-Aktie (WKN: CBK100) sucht seit längerer Zeit nach einer Möglichkeit für den Turnaround. Der Chart zeigt sehr eindeutig, dass die Anteilsscheine seit über einem Jahrzehnt eigentlich auf Richtungssuche sind. Beziehungsweise seit der letzten Finanzkrise sehr häufig ein Abwärtspotenzial besessen haben.
Allerdings befindet sich der gesamte Markt der Geldinstitute derzeit im Wandel. Negativzinsen werden in Form von Verwahrentgelten an die Kunden weitergegeben. Zudem sind Gebühren für die Kontoführung inzwischen Usus. Die Commerzbank (DE:CBKG) konnte zwar bislang mit einem kostenlosen Girokonto glänzen. Das gehört jedoch bald der Vergangenheit an.
Könnte die Commerzbank-Aktie damit zum Turnaround zurückfinden? Interessant. Riskieren wir einen Blick auf die sich verändernden Konditionen und das, was Foolishe Investoren derzeit berücksichtigen sollten.
Commerzbank-Aktie: Konkurrenzfähiges Angebot …? Wie wir jetzt mit Blick auf die mediale Ausgangslage erkennen können, arbeitet die Commerzbank offenbar daran, die kostenlosen Girokonten verschwinden zu lassen. Bislang galt, dass viele Basiskonten für null Euro erhältlich gewesen sind. Ein Geschäftsmodell, das offenbar nicht mehr den Zeitgeist trifft.
Wie auch immer: Neben dem Verfahren, das nach dem BGH-Urteil zur Gebührenerhöhung relevant ist, um die Zustimmung der Kunden zu erhalten, sind es natürlich vor allem die Konditionen, die relevant sind. Und diese könnten sich durchaus sehen lassen.
Das Management hinter der Commerzbank-Aktie plant offenbar, ein Girokonto für 4,90 Euro pro Monat anzubieten. Ein Preismodell, das sowohl Neukunden als auch Bestandskunden tangieren soll. Natürlich ist das weniger attraktiv als eine kostenlose Variante. Allerdings könnte das Angebot durchaus konkurrenzfähig sein.
Kontoführungsgebühren sind, wie gesagt, inzwischen ziemlich gebräuchlich. 4,90 Euro je Konto ist dabei verhältnismäßig günstig. Allerdings: Es gilt, auch den erweiterten Kontext zu sehen. Dieser Service ist schließlich nicht mehr der einzige, der kostenmäßig zu Buche schlägt.
Was ist mit Verwahrentgelten …? Neben den Kontoführungsgebühren dürfte auch eine andere Baustelle überaus relevant für Verbraucher sein: Nämlich die Verwahrentgelte. Wie wir mit Blick auf diese Kennzahl erkennen können, plant das Management hinter der Commerzbank-Aktie offenbar, den Freibetrag von 100.000 Euro auf 50.000 Euro herabzusetzen. Genau das könnte jedoch eine zweite relevante Baustelle sein.
Zwar gibt es keine Verwahrentgelte ab dem ersten Euro. Andere Geldhäuser bieten jedoch teilweise interessantere Konditionen an und zumindest für mich ist ein Freibetrag von 100.000 Euro gefühlt noch der Standard. Mit Blick auf die Gesamtkonditionen könnte sich das Angebot daher doch für einige Kunden als zu teuer erweisen.
Ob das Interesse an Girokonten aufgrund der vergleichsweise geringen Gebühren daher hoch bleibt, ist für mich zumindest fraglich. Allerdings: Die Gesamtmarktentwicklung scheint zu schlechteren Konditionen für Sparer hinzugehen. Um fair zu bleiben, folgt dieses Geldhaus bloß dem Trend und sucht nach Möglichkeiten, einen Turnaround einzuläuten.
Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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