Frankfurt, 02. Nov (Reuters) - Martin Blessing hat für die Zeit nach seinem Abschied von der Commerzbank CBKG.DE noch nichts Bestimmtes vor. "Ich habe noch keine konkreten Pläne", sagte der scheidende Vorstandschef in einem am Montag im Intranet der Bank veröffentlichten Interview. "Und ich bin ja auch noch ein Jahr da." Nun gehe es erst einmal darum, "den Kollegen und der Bank beim Führungswechsel zu helfen". Der 52-jährige Blessing hatte am Sonntag überraschend angekündigt, seinen Ende Oktober 2016 auslaufenden Vertrag nicht mehr zu verlängern. Etwaige Spannungen mit dem Aufsichtsrat oder dem noch mit 15,6 Prozent beteiligten staatlichen Bankenrettungsfonds, seien nicht der Grund dafür. "Auch über die Zusammenarbeit mit dem Bund kann ich mich nicht beklagen", sagte Blessing.
Er zog eine positive Bilanz seiner Amtszeit, zu deren Beginn die Commerzbank nach der Übernahme der Dresdner Bank mit mehr als 18 Milliarden Euro Staatshilfen gerettet werden musste. "Die Bank steht heute wieder stabil da. Wenn wir im Frühjahr 2016 dann auch wieder eine Dividende zahlen, sind wir wieder eine ganze normale Bank." Das sei dann der richtige Zeitpunkt für einen Führungswechsel.
Der Aufsichtsrat habe nun genügend Zeit, einen Nachfolger zu finden, sagte Blessing. Ich glaube, dass die Commerzbank für die Aufgaben der Zukunft gut gerüstet ist. Und ich traue unserer Führungsmannschaft zu, diese Herausforderungen zu meistern, auch nachhaltig zu meistern." Die schwierigen Jahre hätten das Team im Vorstand zusammengeschweißt. "Wenn's drauf ankommt, halten alle zusammen."