Von Scott Kanowsky
Investing.com -- Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental (ETR:CONG) hat im zweiten Quartal rote Zahlen geschrieben und warnte vor "orkanartigem" Gegenwind aufgrund globaler politischer Spannungen und Engpässen in der Lieferkette.
Der Konzern verbuchte im abgelaufenen zweiten Quartal einen Nettoverlust von 251 Millionen Euro, nach einem Plus von 545 Millionen Euro für die fortgeführten und nicht fortgeführten Geschäftsbereiche im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Continental beschrieb die drei Monate bis zum 30. Juni aufgrund der jüngsten Marktvolatilität als "extrem herausfordernd".
"Insbesondere die geopolitischen Unsicherheiten infolge des Kriegs gegen die Ukraine, gestörte Lieferketten, massive Preissteigerungen für Rohmaterialien, Vorprodukte, Energie und Logistik, gepaart mit dem Mangel an Elektronikbauteilen und den Folgen der coronabedingten Lockdowns in China, haben das Ergebnis von Continental stark beeinflusst", so das Unternehmen in einer Stellungnahme.
Daneben belasteten auch eine Reihe von Aufwendungen und Kosten das Ergebnis, darunter ein Rückgang von 370 Millionen Euro in der Automobilsparte aufgrund höherer Zinssätze und eine Wertminderung von 75 Millionen Euro im Zusammenhang mit den Sanktionen gegen Russland. Die Restrukturierungskosten in der Sparte Gummi- und Kunststoffteile beliefen sich ebenfalls auf 63 Millionen Euro.
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern brach um fast ein Fünftel auf 411 Millionen Euro ein. Die bereinigte Kerngewinnmarge von 4,4 % und der Konzernumsatz von 9,4 Milliarden Euro entsprachen den bereits im Juli veröffentlichten vorläufigen Ergebnissen.
Continental bestätigte seine Finanzprognose für das Gesamtjahr und rechnet mit einer höheren Automobilproduktion im Zuge einer verbesserten Halbleiterversorgung und einer Stabilisierung der Energieversorgung in Europa. Das Unternehmen hat außerdem Maßnahmen ergriffen, um die jüngste Kosteninflation abzumildern. Es kauft bei verschiedenen Anbietern ein und führt "umfassende" Inspektionen seiner Elektronik-Logistikkette durch.
"Mit dem aktuellen Ergebnis sind wir nicht zufrieden - auch wenn wir es so erwartet hatten. Für das zweite Halbjahr sind wir hingegen zuversichtlich", sagte Continental-Finanzchefin Katja Dürrfeld.
Das Unternehmen mit Sitz in Hannover erwartet einen Konzernumsatz zwischen 38,3 und 40,1 Milliarden Euro und eine bereinigte Kerngewinnmarge von 4,7 bis 5,7 Prozent.