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Coronakrise: 3 Turnaround-Aktien mit einem KGV unter 10

Veröffentlicht am 13.04.2020, 10:09
Coronakrise: 3 Turnaround-Aktien mit einem KGV unter 10
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Die Coronakrise hat so einige Unternehmen in Mitleidenschaft genommen, die kurz- bis mittelfristig vor ernsten Problemen stehen. Die langfristige Entwicklung hängt nun davon ab, wie diese Unternehmen die kurz- bis mittelfristigen Defizite ausgleichen können und wie sie aus dieser Krise herauskommen.

Stark gebeutelte Unternehmen, bei denen viele Fragezeichen für die Zukunft vorhanden sind, eignen sich als potenzielle Turnaround-Kandidaten. Denn die Aktien dieser Unternehmen werden zumeist spottbillig gehandelt, da der Großteil des Marktes von einer negativen Entwicklung ausgeht. Dieser Pessimismus ist dementsprechend im Kurs der Aktie eingepreist.

Mögliche Turnaround-Aktien sollte man sich sehr genau ansehen, bevor man sich zu einer Investition entscheidet. Nicht selten ist eine sehr günstige Aktie nicht günstig genug und endet schließlich als Rohrkrepierer in deinem Depot. Andererseits können Investoren mit großartigen Renditen rechnen, wenn ein Unternehmen tatsächlich erfolgreich den Turnaround meistert.

Nachfolgend möchte ich den Blick auf drei Unternehmen werfen, die aufgrund des Coronavirus deutlich unter die Räder gekommen sind. Möglicherweise könnte die eine oder andere Aktie einen Blick wert sein für mutige Investoren.

Carnival (LON:CCL) Carnival (WKN: 120100) wird von der aktuellen Coronavirussituation deutlich getroffen. Als Kreuzfahrt-Reiseveranstalter, zu dem hierzulande die Reedereien AIDA Cruises und Costa Crociere gehören, sieht man sich im Moment mit vor Anker liegenden Schiffen konfrontiert.

Kreuzfahrten wurden über Wochen und Monate hinweg abgesagt, da die ganze Welt zu einem Risikogebiet geworden ist. Zudem möchten die wenigsten Urlauber aktuell irgendwohin reisen, aus Angst, sich selber mit dem Coronavirus anzustecken. Die Reisebranche liegt still, genauso wie die Schiffe von Carnival.

Fahren die Schiffe nicht, brechen sowohl die Umsätze für die Buchungen an sich als auch die Umsätze für Bordleistungen massiv ein. Erschwerend kommt hinzu, dass gezahlte Kundengelder für abgesagte Reisen retourniert werden müssen – Carnival sieht sich mit enormen Mittelabflüssen konfrontiert.

Dementsprechend ist die Carnival-Aktie im Moment, gemessen am KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis), ziemlich günstig bewertet. Dieses liegt nämlich aktuell bei nur etwa 2,6 (Schlusskurs 09.04.2020, maßgeblich für alle Berechnungen)! Der Gewinn je Aktie dürfte für das Geschäftsjahr 2020 aufgrund der oben geschilderten Ereignisse allerdings wesentlich geringer ausfallen und das KGV relativieren.

Um durch diese schwierige Phase hindurchzunavigieren, hat Carnival zuletzt Anleihen und neue Aktien herausgegeben, um die eigene Liquidität aufzustocken. Anleger, die an die langfristigen Chancen eines Marktführers in der Kreuzfahrtbranche glauben, könnten hier vor einer einmaligen Chance stehen.

Deutsche Lufthansa (DE:LHAG) Die Deutsche Lufthansa (WKN: 823212) wurde ebenfalls deutlich von den Folgen des Coronavirus in die Mangel genommen. Im Moment notiert die Aktie bei einem KGV von 3,5, was ebenfalls recht günstig erscheint.

Fast die gesamte Flotte der Lufthansa ist auf dem Boden, nur wenige Flüge werden aktuell noch durchgeführt, etwa zur Rückholung von deutschen Staatsbürgern aus Urlaubsländern. Für die Deutsche Lufthansa bedeutet das, ähnlich wie bei Carnival, nahezu einen Totalausfall der Umsätze.

Das Management von Lufthansa geht davon aus, dass die Lufthansa Group nach der Coronakrise deutlich kleiner sein wird als davor. Ob und wann der Flugmarkt wieder das Niveau von vor der Krise erreichen wird, ist ebenfalls völlig unklar. Der Flugmarkt wird vermutlich nach der Coronakrise ein ganz anderer sein.

Eine Investition in die Deutsche Lufthansa wäre demnach mit sehr vielen offenen Fragen verbunden. Rekordumsätze und -gewinne wie in den letzten Jahren scheinen in weiter Ferne zu liegen, zumal die Deutsche Lufthansa sich, notgedrungen, sogar verkleinern muss, um eine Chance auf Überleben zu haben.

Auch hier ist ein sehr langfristiger Anlagehorizont von Vorteil, um die Risiken zu minimieren. Theoretisch könnte die Deutsche Lufthansa in vielen Jahren – angesichts des weiteren Marktumfeldes – enorm gestärkt aus dieser Krise hervorgehen. Andererseits ist es für mich genauso möglich, dass die Lufthansa sich nicht nachhaltig erholt und operativ vor sich hin dümpelt. In meinen Augen also eine 50/50-Wette und nichts für risikoscheue Anleger.

TUI (DE:TUIGn) Die TUI (WKN: TUAG00) ist als Tourismuskonzern, der alle Teile der touristischen Wertschöpfungskette abdeckt, ebenfalls stark getroffen. TUI ist beispielsweise mit TUI Cruises in der Kreuzfahrtbranche tätig (vergleiche Carnival) und mit TUIfly verfügt der Reisekonzern auch über eine eigene Fluggesellschaft (vergleiche Lufthansa).

Zudem ist man als Reiseveranstalter, Reisebüro, Incoming-Agentur und Hotelier tätig. Der Vorteil der starken Diversifikation scheint in diesem Fall eher zum Nachteil zu werden. Der Shutdown der Reiseindustrie ist für auch für TUI ein absoluter Super-GAU.

TUI konnte sich allerdings eine 1,8 Mrd. Euro hohe Staatshilfe sichern, um diese Krisenzeit zu überbrücken, und wird im Moment mit einem KGV von 6,5 bewertet. Auf der einen Seite glaube ich persönlich, dass TUI diese Krise überstehen wird und danach sogar von einer Konsolidierung des Marktes profitieren könnte. Weitere Marktanteile könnten möglicherweise gesichert werden und somit mehr Synergien erzeugt werden.

Auf der anderen Seite wird das Geschäft von TUI wohl, bezogen auf die Marge, recht kleinteilig bleiben. Trotzdem sind attraktive Kursgewinne durchaus denkbar, sobald die Reisebranche wieder boomt. So oder so wird das seine Zeit brauchen, weshalb auch hier nur mit einem langfristigen Anlagehorizont herangegangen werden sollte.

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Caio Reimertshofer besitzt Aktien von Carnival. The Motley Fool empfiehlt Fresenius (DE:FREG).

Motley Fool Deutschland 2020

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