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Creditreform rechnet mit deutlichem Anstieg der Insolvenzen zum Jahresende

Veröffentlicht am 03.09.2020, 10:00
© Reuters.

Düsseldorf, 03. Sep (Reuters) - Die Bundesrepublik steuert der Wirtschaftsauskunftei Creditreform zufolge nach der Einschränkung von Ausnahmen im Insolvenzrecht auf stark steigende Firmenpleiten zum Jahresende zu. "Ab dem vierten Quartal wird es zu einem deutlichen Anstieg der Anträge kommen", sagte Creditreform-Hauptgeschäftsführer Volker Ulbricht am Mittwochabend vor der Wirtschaftspublizistische Vereinigung Düsseldorf. "Wir bewerten das positiv", betonte er: "Zahlungsunfähige Unternehmen sind Spreader." Sie gefährdeten auch die wirtschaftliche Gesundheit ihrer Geschäftspartner. "Es ist nicht wünschenswert, dass wir in eine künstlich am Leben gehaltene Zombie-Wirtschaft rutschen", betonte er. Unternehmen aus den drei Branchen Kultur, Sport und Erholung stünden nun unter starkem Druck - sie zeigten Liquiditätsprobleme.

Deutschland droht wegen der Corona-Pandemie dieses Jahr die schwerste Rezession der Nachkriegszeit. Unzählige Betriebe kämpfen ums Überleben. Um eine Pleitewelle zu verhindern, hatte die Bundesregierung im März die Insolvenzantragspflicht zunächst bis Ende September ausgesetzt. Ulbricht zufolge führte diese Entscheidung zu einem Rückgang der Insolvenzen, allein im Juli sanken sie um 30 Prozent. Für überschuldete Unternehmen, die nicht zahlungsunfähig sind, bleibt die Sonderregel nach einem Beschluss der Bundesregierung vom Mittwoch bis zum Jahresende bestehen. Für zahlungsunfähige Unternehmen greift die Verlängerung aber nicht.

Ulbricht erwartet, dass damit ab Oktober vor allem kleinere Unternehmen Insolvenz beantragen müssen: "Im kleinen Bereich ist die Welle am stärksten aufgestaut." Eine Verschlechterung des Zahlungsverhaltens zeige sich aktuell in den Branchen Kultur, Sport und Erholung, den Reisebüros sowie der Hotellerie. Reisebüros hätten etwa nach Erhebungen der Creditreform im Mittel Anfang März Zahlungsziele um 15,5 Tage verfehlt, Ende August lagen sie schon bei 29,2 Tagen. Besser geht es dagegen dem Online-Handel - Unternehmen der in der Krise boomenden Branche zahlen nun schneller. Im konkurrierenden stationären Einzelhandel wiesen die Firmen immerhin keine signifikante Verschlechterung aus. Prognosen des Branchenverbandes HDE, bis zu 50.000 Geschäften drohe die Insolvenz, konnte Ulbricht nicht bestätigen: "50.000 förmliche Insolvenzen werden wir nicht sehen."

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