💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Gratis entdecken

Daimler erholt sich in der Corona-Krise unerwartet rasch

Veröffentlicht am 16.10.2020, 15:29
© Reuters.
DE40
-
VOWG
-
MBGn
-

München (Reuters) - Mit einem massiven Gewinnanstieg im dritten Quartal geht Daimler in der Corona-Krise überraschend schnell auf Erholungskurs.

Weil die Nachfrage anzieht und der Autokonzern zugleich strikt auf seine Kosten achtet, legte der Betriebsgewinn (Ebit) binnen Jahresfrist um 14 Prozent auf mehr als drei Milliarden Euro zu. “Wir erwarten, dass diese positive Dynamik auch im vierten Quartal anhält”, sagte Finanzvorstand Harald Wilhelm, verwies aber auf das traditionell verhaltene Geschäft zum Jahresschluss. Die Daimler-Aktie (DE:DAIGn) legte am Freitag um 3,7 Prozent zu und war damit größter Gewinner im Leitindex Dax.

Positive Signale kamen auch von Daimlers Konkurrenten Volkswagen (DE:VOWG) und Volvo sowie vom europäischen Branchenverband ACEA. Im VW-Konzern legte der Absatz im September um 3,3 Prozent zu, was den Einbruch im bisherigen Jahresverlauf auf 18,7 Prozent begrenzte. Der europäische Automarkt setzte nach ACEA-Angaben mit einem Plus um 3,1 Prozent im September erstmals zur Erholung an. Der schwedische Lkw-Bauer Volvo, der mit Daimlers Nutzfahrzeugsparte konkurriert, litt trotz eines Gewinnrückgangs im dritten Quartal nicht so stark unter der Krise, wie Branchenexperten befürchtet hatten. Produktionsstopps und Kaufzurückhaltung der Kunden infolge der Corona-Pandemie hatten die gesamte Branche vor allem im Frühling und Sommer belastet.

“Daimler hat eine schnellere Markterholung erlebt als erwartet und insbesondere im September eine starke Geschäftsentwicklung verzeichnet”, erklärte der Stuttgarter Autokonzern in der Nacht zum Freitag. Das vorläufige Ergebnis vor Zinsen und Steuern liegt mit 3,07 Milliarden Euro deutlich über den Markterwartungen. Von Refinitiv befragte Analysten hatten im Schnitt mit 2,14 Milliarden Euro gerechnet. Daimler hatte aus Analystenbefragungen lediglich ein Ergebnis von 1,95 Milliarden Euro ermittelt. Der Konzern hatte wegen der Nachfrageschwäche und teurer Werksumbauten im zweiten Quartal noch einen operativen Verlust von 1,7 Milliarden Euro verbucht, schon im Juli aber Anzeichen für eine Absatzerholung ausgemacht.

“Nach dem katastrophalen Q2 hat Daimler in die Gewinnspur zurückgefunden”, erklärte NordLB-Analyste Frank Schwope. “Auch auf Jahressicht sollte der Konzern noch deutlich schwarze Zahlen schreiben, sofern Corona dem nicht erneut in die Quere kommt.” Branchenexperte Philippe Houchois von der Investmentbank Jefferies bezeichnete den Mittelzufluss als “solide Überraschung”. Der Free Cash Flow des Konzerns lag von Juli bis September mit 5,1 Milliarden Euro deutlich über den Markterwartungen und weit über dem Betrag von 685 Millionen Euro im zweiten Quartal.

Die Pkw-Tochter Mercedes-Benz erzielte den vorläufigen Zahlen zufolge ein Ebit von 2,1 Milliarden Euro im dritten Quartal und damit mehr, als die Analysten geschätzt hatten. Anfang Oktober hatte Daimler angekündigt, bis 2025 die Fixkosten, Investitionen und Entwicklungsausgaben im Pkw-Geschäft um mehr als 20 Prozent gegenüber 2019 zu senken. Die Marke mit dem Stern treibt zugleich den Ausbau ihres Angebots an Elektroautos voran mit mehr als 20 reinen batterielektrischen Modellen bis 2030. Auch das Nutzfahrzeuggeschäft Trucks & Buses und die Sparte Daimler Mobility hätten im dritten Quartal besser als erwartet abgeschnitten, erklärte der Konzern.

Am Freitag kommender Woche will Daimler seine vollständigen Quartalszahlen veröffentlichen und dann auch eine neue Prognose für das Gesamtjahr abgeben. Bisher geht Daimler von Rückgängen bei Absatz, Umsatz und Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr aus. Das Betriebsergebnis taxierte Finanzvorstand Harald Wilhelm für 2020 zuletzt auf einen niedrigen einstelligen Milliardenbetrag. Allerdings seien rund zwei Milliarden Euro an Sondereffekten zu erwarten, vor allem durch Rechtskosten im Dieselabgasskandal und für Restrukturierungen.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.