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Das KUV: Der „heilige Gral“ bei Wachstumsaktien?

Veröffentlicht am 31.05.2021, 09:50
Das KUV: Der „heilige Gral“ bei Wachstumsaktien?

Wachstumsaktien zu bewerten ist anhand fundamentaler Kennzahlen überaus schwierig, häufig liest man lediglich vom Kurs-Umsatz-Verhältnis oder auch KUV. Das ist natürlich vergleichsweise wenig, liegt jedoch generell daran, dass es bei wachsenden Aktien eher wenige Kennzahlen gibt, die zur Auswahl stehen.

Ist das KUV zur Bewertung einer oder mehrerer Wachstumsaktien daher in gewisser Weise der heilige Gral? Können wir anhand dieser Kennzahl bewerten, ob eine Chance das Risiko wert ist? Wie so häufig ist das natürlich kompliziert. Aber riskieren wir einen Blick darauf, welche Möglichkeiten Foolishe Investoren bezüglich dieser Kennzahl besitzen.

Das KUV: Hilfreich bei Wachstumsaktien! Grundsätzlich gilt: Das KUV ist zur Bewertung von Wachstumsaktien eine überaus griffige Kennzahl. Umsätze machen schließlich die meisten Unternehmen. Zumindest, wenn sie bereits über ein Geschäftsmodell verfügen. Entsprechend trifft die Ausgangslage auf fast alle Aktien zu, die man als Foolisher Investor bewerten kann.

Das KUV ist dabei eine wertvolle Orientierungshilfe, wo die Bewertung derzeit steht. Allerdings: Foolishe Investoren müssen sich zwangsläufig darauf einlassen, dass Bewertungsmaßstäbe bei Wachstumsaktien anders ticken als im Rahmen einer allgemeinen, fundamentalen Analyse. Zweistellige Kurs-Umsatz-Verhältnisse sind in diesem Kontext jedenfalls keine Seltenheit. Teilweise und in extremen Fällen gibt es sogar dreistellige KUVs.

Mithilfe der Kennzahl können wir möglicherweise ein erstes Gespür dafür bekommen, ob es eine Sicherheitsmarge gibt. Oder ob der Markt mit einem vergleichsweise schwachen bis moderaten Wachstum rechnet. Oder aber eingepreist hat (und entsprechend erwartet), dass es ein deutlich dreistelliges Wachstum gibt. Wie gesagt: Das KUV ist in etwa ein fundamentaler Anker dafür, wo eine Aktie bewertungstechnisch steht und was von ihr erwartet wird. Wobei die Umsätze ein operativer Gradmesser sind. Etwas Greifbares, das neben dem Unternehmen an sich und der eher abstrakten Wachstumsgeschichte analysiert werden kann.

Nie ohne Kontext bewerten! Trotzdem sollten Foolishe Investoren auch das KUV niemals ohne Kontext bei Wachstumsaktien bewerten. Es gibt keinen Mechanismus, der sagt, dass ein Kurs-Umsatz-Verhältnis unter 10 im E-Commerce oder Streaming immer ein Schnäppchen ist. Oder ein Wert darüber zwangsläufig teuer. Das wiederum hängt vom Unternehmen, weiteren Kennzahlen und vor allem dem Wachstum ab.

Investoren dürfen dabei eines nicht vergessen: Je schneller das Wachstum eines Unternehmens ist, desto eher verringert sich die Bewertung der Aktie. Schafft es ein Unternehmen beispielsweise auf 100 % Wachstum bei den Erlösen, halbiert sich die Bewertung im nächsten Jahr. Entsprechend kann hier ein höheres KUV angemessen sein als bei einer Aktie, die möglicherweise nur 30 % Wachstum bei den Erlösen nach sich zieht. Die Perspektive, die Wachstumsmöglichkeiten und der adressierbare Gesamtmarkt spielen natürlich auch eine wichtige Rolle.

Zudem können Investoren auch mit Blick auf weitere Kennzahlen überlegen, ob eine Aktie und ein Unternehmen preiswert sind oder nicht. Vielleicht gibt es schon operative Margen, die auf künftige Profitabilität schließen lassen. Oder aber eine Marktkapitalisierung, die Auskunft darüber gibt, wie groß ein Unternehmen im Allgemeinen ist. Das können ebenfalls hilfreiche Indikatoren sein.

Das KUV kann daher eine wichtige Kennzahl zur Bewertung von Wachstumsaktien sein. Möglicherweise in einigen Fällen auch die wichtigste. Das, was du in jedem Fall jedoch benötigst, ist weiterer Kontext. Ansonsten ist auch dieser Wert nur eines: eine Zahl.

Motley Fool Deutschland 2021

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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