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Das Wachstum von Grubhub verlangsamt sich das dritte Quartal in Folge

Veröffentlicht am 18.08.2019, 12:32
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Die Aktien von Grubhub (NYSE:GRUB) (WKN: A1XE9Z) sind kürzlich eingebrochen, nachdem der Lebensmittelzusteller im zweiten Quartal gemischte Zahlen verzeichnete. Der Umsatz stieg jährlich um 36 % auf 325 Millionen USD, was die Erwartungen um 8 Millionen USD übertraf, aber das dritte Quartal in Folge war, in dem sich das Wachstum verlangsamte.

Die Gewinnzahlen von Grubhub waren noch chaotischer, der Reingewinn sank um 96 % auf 1,3 Mio. USD. Auf bereinigter Basis, also ohne die Aufwendungen für kürzlich vorgenommene Akquisitionen, aktienbasierte Vergütungen und andere einmalige Aufwendungen, sank der Reingewinn dennoch um 46 % auf 25 Mio. USD oder 0,27 USD pro Aktie und verfehlte die Erwartungen um drei Cent. Das bereinigte EBITDA sank um 19 % auf 54,7 Mio. USD.

Die Gewinnrückgänge von Grubhub waren nicht überraschend, da man den Investoren wiederholt mitgeteilt hat, dass man die Ausgaben für Marketing, Logistik und die Erweiterung von Grubhubs digitalem Ökosystem erhöhen würde. Das Wachstum von Grubhub verlangsamt sich jedoch deutlich, da es einem härteren Wettbewerb durch Konkurrenten wie DoorDash und Uber (WKN: A2PHHG) Eats ausgesetzt ist.

Die Kennzahlen Grubhub misst seine Leistung anhand von Kennzahlen wie tägliche durchschnittliche Mahlzeiten, Bruttolebensmittelumsatz und aktive Gäste. Alle drei Zahlen klettern dank der Akquisitionstätigkeit von Grubhub immer noch zweistellig, aber diese Dynamik lässt allmählich nach:

YOY-Wachstum Q2 2018 Q3 2018 Q4 2018 Q1 2019 Q2 2019
Tägliche durchschnittliche Mahlzeiten 35 % 37 % 19 %* 19 % 16 %
Bruttolebensmittelumsatz 39 % 40 % 21 % 21 % 20 %
Aktive Gäste 70 % 67 % 22 % 28 % 30 %
Umsatz 51 % 52 % 40 % 39 % 36 %
YOY = im Jahresvergleich, Quelle: Grubhub Quartalsberichte, *22 % ohne Eats 4 aus beiden Perioden

Grubhub erwartet, dass sein Umsatz im dritten Quartal um 29 bis 38 % jährlich und im Gesamtjahr um 34 bis 39 % steigen wird. Diese Verlangsamung ist aus zwei Gründen problematisch.

Erstens gehen Grubhub die kleineren zu erwerbenden Plattformen aus, da der Großteil des US-Marktes zwischen Grubhub selbst, DoorDash und Uber Eats aufgeteilt ist. Zweitens übertraf der Marktanteil von DoorDash den von Grubhub Anfang dieses Jahres. DoorDash kontrollierte im Juni laut Second Measure 33,8 % des Marktes, im Vergleich zu 32,7 % für Grubhub und 16,7 % für Uber Eats.

Die Auswirkungen dieses ganzen Wettbewerbs und die steigenden Ausgaben von Grubhub führten dazu, dass das Ergebniswachstum in den letzten drei Quartalen negativ blieb.

Prozentuale Veränderung Q2 2018 Q3 2018 Q4 2018 Q1 2019 Q2 2019
GAAP-Nettogewinn 104 % 75 % (110 %) (78 %) (96 %)
Nettogewinn nicht auf GAAP-Basis 99 % 72 % (47 %) (41 %) (46 %)
Bereinigtes EBITDA 61 % 41 % (26 %) (21 %) (19 %)
Hinweis: Änderungen im Jahresvergleich, Quelle: Grubhub Quartalsberichte

Die gute Nachricht ist, dass diese Rückgänge die Talsohle erreicht haben. Grubhub erwartet, dass das bereinigte EBITDA im dritten Quartal jährlich um 0 bis 12 % und im Gesamtjahr um 1 bis 13 % sinken wird. Diese Prognose zeigt, dass die Konkurrenz Grubhub nicht in eine Todesspirale endloser Ausgaben zwingt.

Die potenziellen Katalysatoren Die Bären könnten die Marktanteilszahlen von Second Measure als Beweis für die Talfahrt von Grubhub anführen. Die jüngsten Zahlen des Unternehmens zeigen jedoch auch, dass die Marktanteile von Grubhub und DoorDash in den letzten Monaten gestiegen sind, während der Anteil von Uber Eats zurückging. Grubhub verfügt außerdem über einen komfortablen Vorsprung in seinen vier Topmärkten – New York City, Chicago, Philadelphia und Boston.

Darüber hinaus schätzt Second Measure, dass etwa ein Fünftel der Kunden von DoorDash auch Grubhub und Uber Eats nutzen. Daher könnten die jüngsten Rückschläge für diese Rivalen – einschließlich des Trinkgelddebakels von DoorDash und des Endes von Uber Eats’ exklusivem Vertrag mit McDonald’s (NYSE:MCD) – Grubhub zugutekommen.

Die neuen Deals von Grubhub könnten ebenfalls mehr Nutzer anziehen. Dazu gehören eine exklusive Partnerschaft mit Yum Brands, die Lieferungen für KFC und Taco Bell gewährt, und ein neuer Liefervertrag mit Dunkin Brands’ Dunkin’. Das expandierende digitale Ökosystem von Grubhub, zu dem auch die Zahlungs- und Treueprogramme von LevelUp gehören, könnte ebenfalls mehr Unternehmen binden.

Es besteht auch eine kleine Chance, dass Grubhub übernommen werden könnte. Amazon (NASDAQ:AMZN), das kürzlich seinen Lieferservice für Lebensmittel in den USA eingestellt hat, wird häufig als potenzieller Bewerber genannt. Grubhub könnte sich auch mit den verbleibenden Marktteilnehmern zusammenschließen – einschließlich Postmates, das etwa 10,8 % des Marktes kontrolliert –, um seine Krone von DoorDash zurückzuerobern.

Kann Grubhub ein Comeback feiern? Es ist leicht zu verstehen, warum die Investoren nicht von den Aussichten von Grubhub begeistert sind: Es herrscht ein harter Wettbewerb, der das Wachstum verlangsamt und die Ausgaben auf absehbare Zeit erhöht. Die Aktie ist mit dem über 30-Fachen der erwarteten Gewinne auch nicht billig.

Ich persönlich besitze eine kleine Position in Grubhub, aber weder verkaufe ich im Moment noch füge ich weitere Aktien hinzu. Wenn Grubhub seine Prognose für das Gesamtjahr erreicht oder übertrifft, werde ich den Kauf weiterer Aktien in Betracht ziehen. Wenn es nicht gelingt, diese Ziele zu erreichen, werde ich meine gesamte Position verkaufen. Denn das würde darauf hinweisen, dass das Unternehmen bald so unrentabel werden könnte wie DoorDash oder Uber Eats.

John Mackey, CEO of Whole Foods Market, eine Tochter von Amazon, ist Mitglied im Vorstand von The Motley Fool. Leo Sun besitzt Aktien von Amazon und Grubhub. The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Amazon. The Motley Fool empfiehlt Dunkin' Brands Group, Grubhub und Uber Technologies (NYSE:UBER).

Dieser Artikel wurde von Leo Sun auf Englisch verfasst und am 31.07.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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