Investing.com - Kurse an den europäischen Börsen ziehen sich am Mittwoch zurück. Die Anleger sichten zahlreiche Wirtschaftsdaten durch.
Im europäischen Mittagshandel verliert der DJ Euro Stoxx 50 0,19 Prozent, CAC 40 zieht sich um 0,20 Prozent zurück und der DAX rutscht um 0,39 Prozent ab.
Die Aufmerksamkeit richtet sich auf ein starkes Ergebnis für die Eurozone: Der Einkaufsmanager-Index für Dienstleistungen (PMI) stieg im Dezember überraschend auf 53,7. Somit verzeichnete der zusammengesetzte PMI für die Region die größte Anstiegsrate seit Mai 2011.
Die Inflation in der Eurozone stieg um eine Jahresrate von 1,1 Prozent und übertraf somit die Erwartungen von einer Zunahme um 1,0 Prozent. Der Preisdruck kam vor allem aus dem Energiesektor, obwohl der Kernwert ebenfalls einen überraschenden Anstieg um 0,9 Prozent verzeichnet hatte.
Der Aufwärtstrend bei der Inflation bedeutet zwar gute Neuigkeiten für die Europäische Zentralbank (EZB) im Vorfeld ihrer nächsten Sitzung am 19. Januar, dennoch bleibt der Wert weiter unter der angestrebten 2-Prozent-Marke.
Der große Wirtschaftsbericht aus Großbritannien zeigte ebenfalls eine positive Entwicklung. Die Aktivität im Baugewerbe wurde durch einen Anstieg der neuen Auftragseingänge auf ein Elfmonatshoch befördert. Der Preisdruck bleibt jedoch infolge des durch den Brexit geschwächten Pfundkurses weiterhin abwärtsgerichtet. Einkaufspreisinflation liegt auf dem höchsten Stand seit April 2011.
Die Aktie von Next PLC (LON:NXT) bricht um 10 Prozent ein. Der britische Einzelhändler gab für 2017 eine Gewinnwarnung bekannt. Das Unternehmen geht davon aus, dass die Inflation sich im kommenden Jahr auf die Realeinkommen auswirken und die Konsumausgaben bremsen wird. Die Sterling-Schwäche wird, Einschätzungen des Händlers zufolge, die Preise nach oben treiben.
Ölpreise erholen sich am Mittwoch von dem 3-prozentigen Verlust infolge des Genscape-Berichts, dem zufolge die Lagerbestände in Cushing, dem wichtigsten Lieferort für Nymex-Rohöl, einen Aufbau von über einer Million Barrels verzeichnet haben.
Die Industriegruppe American Petroleum Institute veröffentlicht ihren wöchentlichen Versorgungsbericht heute um 16:30 Uhr ET (21:30 Uhr GMT). Offizielle Lagerdaten der Energy Information Administration werden am Donnerstag erwartet. Analysten gehen von einem Abbau der Bestände um 1,7 Mio. Barrels aus.
Aufgrund des Neujahrsfeiertages wird der Bericht einen Tag später veröffentlicht.
Energie-Aktien notieren durchgehend niedriger. Der französische Öl- und Gasriese Total SA (PA:TOTF) fällt um 0,47 Prozent und der italienische ENI (MI:ENI) bleibt unverändert. Statoil (OL:STL) verliert 1,41 Prozent.
Finanzwerte verbuchen mehrheitlich Gewinne. Französische Kreditgeber BNP Paribas (BNPP.PAR) und Societe Generale (SOGN.PAR) steigen um 1,47 bzw. 0,50 Prozent, Deutsche Bank (DBKGn.XETRA) und Commerzbank (XETRA:CBKG) steigen um 1,83 bzw. 0,36 Prozent.
Italiens Unicredit (MILAN:CRDI) steigt um 0,07 Prozent, Intesa Sanpaolo (MILAN:ISP) um 2,0 Prozent. Die spanischen Bank BBVA (MADRID:BBVA) fällt um 0,44 Prozent, Banco Santander (MADRID:SAN) dagegen steigt um 0,84 Prozent an.
In London fällt der rohstofflastige FTSE 100 infolge von Verlusten im Bergbausektor um 0,06 Prozent, die Vortagessitzung endete dagegen auf einem Rekordhoch.
Bhp Billiton (L:BLT) fällt um 1,13 Prozent und Rio Tinto (L:RIO) um 1,12 Prozent. Anglo American (L:AAL) und Glencore (L:GLEN) verlieren 1,12 bzw. 1,33 Prozent.
Energiewerte notieren uneinheitlich: BP (LONDON:BP) verzeichnet einen Rückgang von 0,25 Prozent, Royal Dutch Shell (LONDON:RDSa) steigt um 0,52 Prozent.
Finanzwerte liefern eine durchwachsene Performance. HSBC Holdings (LON:HSBA) klettert um 0,01 Prozent hoch und Lloyds Banking (LON:LLOY) steigt um 0,20 Prozent ab. Royal Bank of Scotland (LON:RBS) gewinnt 0,52 Prozent und Barclays (LON:BARC) um 0,46 Prozent dazu.
Aktienmärkte in den USA muten verhalten optimistisch an. Dow Jones Industrial Average deutet einen Gewinn von 0,09 Prozent an, S&P 500 dürfte um 0,10 Prozent zulegen. Bei Nasdaq 100 wird ein Anstieg von 0,09 Prozent erwartet.