von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte lagen am Montag im Minus, da schwache chinesische Konjunkturdaten auf eine Wachstumsverlangsamung hindeuteten, während geopolitische Turbulenzen ebenfalls die Vorsicht verstärkten.
Um 09:50 MEZ stand der DAX um 0,4% tiefer, der französische CAC 40 fiel um 0,6%, während der britische FTSE 100 0,8% verlor.
Die europäischen Märkte folgten am Montag den Märkten in Asien nach unten, nachdem es heute Daten aus China gegeben hatte, die hinter den Erwartungen zurückblieben. Die Industrieproduktion stieg im Juli um 6,4% gegenüber dem Vorjahr und die Einzelhandelsumsätze wuchsen im selben Monat um 8,5% im Vergleich zum Vorjahr.
Diese Verlangsamung ist die Folge strengerer Beschränkungen der Bewegungsfreiheit in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, die ein wichtiger Wachstumsmotor für die Weltwirtschaft ist. Ziel der Maßnahmen ist es, die Ausbreitung der hochgradig übertragbaren Delta-Variante des Covid 19-Virus zu verhindern.
Im benachbarten Japan wuchs das BIP im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,3% und gegenüber dem Vorjahr 1,3%, womit trotz anhaltender Restriktionen zur Eindämmung des Coronavirus eine Double-Dip-Rezession vermieden werden konnte.
Der Zusammenbruch der afghanischen Regierung nach der Übernahme der Hauptstadt Kabul durch die Taliban hat die negative Stimmung noch verstärkt.
Im europäischen Wirtschaftskalender stehen heute keinerlei marktrelevante Konjunkturdaten.
An der Börse fiel die Aktie von HSBC (LON:HSBA) um 0,5%, nachdem Europas nach Vermögenswerten größte Bank vereinbart hatte, das Versicherungsgeschäft von AXA (PA:AXAF) in Singapur für 575 Millionen US-Dollar zu erwerben, um sein Versicherungs- und Vermögensverwaltungsgeschäft zu stärken. Auch die AXA-Aktie verlor 0,5%.
HSBC sagte, das kombinierte Geschäft werde den siebtgrößten Lebensversicherer und den viertgrößten privaten Krankenversicherer schaffen.
Ebenfalls zum Thema Fusionen und Übernahmen war ein Bloomberg-Report vom Montag, dass Saudi Aramco (SE:2222) sich in fortgeschrittenen Gesprächen befindet, um für bis zu 25 Milliarden US-Dollar einen Anteil von rund 20% am Ölraffinerie- und Chemiegeschäft von Reliance Industries zu übernehmen.
Ansonsten fielen die Ölpreise am Montag um über 1%, aufgrund von Sorgen, dass die Bewegungsbeschränkungen in China, dem zweitgrößten Rohölimporteur der Welt, die Kraftstoffnachfrage in Mitleidenschaft ziehen könnten.
Chinas täglicher Rohölumschlag fiel im vergangenen Monat auf den niedrigsten Stand seit Mai 2020, als unabhängige Raffinerien ihre Produktion drosselten, wie Daten des Nationalen Statistikbüros am Montag belegen. Es war der erste Rückgang im Jahresvergleich seit März letzten Jahres, als das Coronavirus das Land erschütterte.
Um 9:50 MEZ wurden US-Rohöl-Futures um 1,8% tiefer zu 66,94 USD das Fass gehandelt, während der internationale Benchmark Brent etwas weniger um 1,6% auf 69,45 USD sank.
Darüber hinaus fielen US-Gold-Futures um 0,1% auf 1.777,60 USD die Feinunze, während der EUR/USD Kurs geringfügig auf 1,1787 nachgab.
Hinweis: Hier geht es zur Seite mit den Futures-Kursen, hier zum DAX-Chart, hier zur technischen DAX-Übersichtsseite und hier zu den DAX-Einzelwerten. Die wichtigsten Wirtschaftsereignisse des Tages finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.