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DAX bei 11.500 Zählern: Ist es jetzt Irrsinn, noch auf marktbreite ETFs zu setzen?

Veröffentlicht am 28.05.2020, 08:50
DAX bei 11.500 Zählern: Ist es jetzt Irrsinn, noch auf marktbreite ETFs zu setzen?
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Die weltweiten Börsen sind weiterhin im Erholungsmodus. Der DAX beispielsweise konnte zuletzt wieder die Marke von 11.500 Zählern überwinden. Der marktbreite US-Querschnitt Dow Jones hat die ebenfalls runde Marke von 25.000 Zählern zurückerobert. Das zeigt eines sehr deutlich: Das Coronavirus ist inzwischen einigermaßen verarbeitet.

Das führt allerdings auch dazu, dass die Bewertungen wieder teurer werden. Der DAX beispielsweise hat seit seinem Tief bei ca. 8.000 Punkten, markiert im März, rund 43 % an Wert zugelegt. Eine starke Entwicklung für einen relativ kurzen Zeitraum.

Eine Frage dürfte dabei für viele und insbesondere passive Investoren wieder vermehrt relevant werden: Ist es jetzt zu spät beziehungsweise Irrsinn, noch auf marktbreite ETFs zu setzen? Das kann man grundsätzlich aus vielen verschiedenen Perspektiven beleuchten.

Kurz- und mittelfristig: Das Risiko steigt! Wenn wir an dieser Stelle eine kurz- bis mittelfristige Perspektive einnehmen, so könnte es durchaus einige plausible Gründe zur Vorsicht geben. Denn eines steht schließlich noch immer fest: Das Coronavirus ist eben noch nicht vorbei.

Wir haben noch keinen Impfstoff, der die Gefahr eindeutig bannt. Zudem existieren noch immer wirtschaftliche Einschränkungen und politische Auflagen, die den Alltag beeinflussen. Und auch die Wirtschaftswelt, die sich noch nicht zwingend in einem Erholungsmodus befindet.

Das könnte für eine weiterhin operativ schwierige Zeit sprechen, die klassische Bereiche wie Industrie, Tourismus und den Einzelhandel trifft. Wobei es natürlich auf den jeweiligen Index ankommt, wie sehr dieser davon betroffen ist. Viele Unternehmen in vielen marktbreiten Varianten dürften jedoch die Auswirkungen weiterhin spüren. Und das eben nicht nur im ersten Quartal dieses Jahres, sondern vermutlich auch im zweiten. Und womöglich auch im dritten.

Die Gewinne brechen entsprechend weg. Gleichzeitig steigt die Bewertung weiterhin an, was ein gigantisches Potenzial für Enttäuschungen bergen könnte. Sowie eben für eine Korrektur. Der breite Markt wird zunehmend optimistischer und die Gefahr entsprechend größer, dass es kurz- und mittelfristig durchaus ein weiteres Mal zu einer Korrektur oder einem Crash kommt.

Langfristig: Die Bewertung ist noch immer preiswert Wer sich auf dieses Risiko allerdings einlassen kann und möchte und kurzfristige Volatilität bewusst in Kauf nimmt (so wie es eigentlich jeder ETF-Investor tun sollte), der könnte bei einer langfristigen Perspektive noch immer das sehen, was gefällt. Alleine der DAX wird gemessen an seinem bisherigen Rekordhoch bei über 13.700 Punkten schließlich noch mit einem Discount von ca. 16 % bepreist. Andere, globale Indizes ebenfalls.

Wer daher über mehrere Jahre oder Jahrzehnte hinwegblickt, der findet womöglich eine preiswertere Einstiegsgelegenheit, auf die man setzen kann. Wird es kurzfristig zur Volatilität kommen? Möglich. Aber genauso sicher erscheint, dass diese Wirtschaftskrise und dieser Abschwung nicht ewig anhalten wird. Sondern dass gerade über Jahre und Jahrzehnte hinweg bessere Zeiten kommen werden.

Die letzte Finanzkrise der Jahre 2007/08 ist ebenfalls zwischenzeitlich verdaut gewesen, mit zwar einigen Opfern wie Bankaktien. Allerdings konnte gerade der breite Markt in den letzten Jahren von Rekord zu Rekord eilen. Eine Entwicklung, die es früher oder später erneut geben wird.

Langfristig neigen die globalen Börsen einfach dazu, weiter zu steigen. Die Welt wächst weiter, neue Innovationen führen zu mehr Wohlstand. Eine Entwicklung, von der auch Warren Buffett langfristig überzeugt ist, weshalb er im Rahmen der diesjährigen Hauptversammlung seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) ein weiteres Mal gesagt hat, dass kostengünstige Indexfonds für viele Investoren ein cleverer Schachzug sind.

Eine Frage der Perspektive? Grundsätzlich könnte es daher eine Frage der Perspektive sein, ob man jetzt noch auf ETF setzen will, oder es für Irrsinn hält. Wobei sich die aktuelle Situation womöglich in einer prekären Zwickmühle befindet, bestehend aus dem Risiko einer weiteren Korrektur und dem konsequenten Verdauen des Virus und der langfristigen Perspektive. Gerade für ETF-Investoren ist das vielleicht nicht einfach.

Um sicherzugehen, dass man investiert ist, wenn auch mit etwas Vorsicht, könnte man daher bloß einen kleineren Teil investieren. Und vielleicht noch einmal nachlegen, sofern die weltweiten Börsen aufgrund des kurz- bis mittelfristigen Risikos korrigieren.

Eines steht jedoch fest: Irrsinn ist es gerade aus einer langfristigen Perspektive heraus nicht, in ETFs zu investieren. Ganz im Gegenteil, es besteht weiterhin die Möglichkeit einer soliden Rendite über Jahre und Jahrzehnte hinweg.

Vincent besitzt Aktien von Berkshire Hathaway. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien) und empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2021 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Short January 2021 $200 Put auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Short June 2020 $205 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien).

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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