Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte haben am Montag leicht zugelegt. Während die positiven Vorgaben der US-Börsen (ETR:SXR4) etwas Unterstützung boten, zeigten sich die Marktteilnehmer im Vorfeld der Veröffentlichung der Einzelhandelsumsätze in der Eurozone enttäuscht über das bescheidene Wachstumsziel Chinas für dieses Jahr.
Bis 09.40 Uhr MEZ rückte der deutsche DAX-Index um 0,3 % vor, der französische CAC 40 kletterte um 0,5 %, während der britische FTSE 100 weitgehend unverändert handelte.
Die europäischen Börsen starteten zögerlich in die neue Handelswoche, nachdem die chinesische Regierung am Wochenende zu Beginn der Jahrestagung des Nationalen Volkskongresses ein Wachstumsziel von nur 5 % für 2023 festgelegt hatte.
Im vergangenen Jahr wuchs die chinesische Wirtschaft aufgrund der strengen COVID-19-Restriktionen lediglich um 3 %. Das war eine der langsamsten Wachstumsraten seit fast einem halben Jahrhundert. China gilt als einer der wichtigsten Exportmärkte für europäische Unternehmen.
Jüngste Daten zeigten jedoch, dass sich die chinesische Wirtschaftsaktivität im Februar nach der Lockerung der Corona-Beschränkungen kräftig erholte. In der Folge erhöhten die Marktteilnehmer ihre Erwartungen für das Wachstumsziel 2023.
In Europa stehen am Montag die Einzelhandelsumsätze der Eurozone für den Monat Januar auf dem Programm. Hier wird ein Wachstum von 1,0 % gegenüber dem Vormonat erwartet, nach einem Rückgang von 2,7 % im Vormonat.
Von Interesse ist auch die zweitägige Anhörung des Notenbankchefs Jerome Powell vor dem US-Kongress am Dienstag und Mittwoch, bevor am Freitag der Arbeitsmarktbericht für Februar veröffentlicht wird, der die Stimmung vor der geldpolitischen Sitzung der US-Notenbank Ende des Monats bestimmen könnte.
Im Unternehmenssektor legten die Aktien von Telecom Italia (ETR:TLIT) um 3,8 % zu. Der italienische Staatsinvestor CDP hat am Wochenende ein Übernahmeangebot für die Festnetzsparte des ehemaligen Telefonmonopolisten abgegeben und damit einen potenziellen Bieterkrieg mit der US-Investmentfirma KKR (NYSE:KKR) ausgelöst.
Mit den Papieren der Credit Suisse (SIX:CSGN) ging es um 1,3 % bergab, da die angeschlagene Bank einen ihrer wichtigsten Geldgeber verlor. Harris Associates bestätigte, dass es seine Beteiligung an dem Schweizer Kreditinstitut in den letzten Monaten verkauft hat.
Die Ölpreise gaben am Montag nach. Hintergrund ist die Tatsache, dass China sein diesjähriges Wachstumsziel niedriger als erwartet ansetzte und damit Händler enttäuschte, die auf ein starkes Wachstum des größten Rohölimporteurs der Welt gesetzt hatten.
Bis 09.40 Uhr MEZ gab der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI um 0,2 % auf 79,52 Dollar nach, während der Preis für die Sorte Brent um 0,2 % auf 85,62 Dollar je Barrel fiel.
Der Gold-Future stieg um 0,3 % auf 1.859,15 Dollar je Unze und der EUR/USD handelte 0,2 % höher bei 1,0650.